Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
schlimmer an als in deinen besten Zeiten bei Alliventi.“
„ Ja, JOY, sag ich doch. Und deshalb will ich diese Emotion jetzt auch sofort weghaben.“
„ Ja, ja Robert, jetzt, hier und sofort. Ja, denn mach mal, Robert“, stupste ihn JOY an.
„ O Mann, JOY, du weißt, dass das nicht geht. Hilf mir. Gib mir einen Rat. Und vor allem hör auf, dich über mich lustig zu machen.“
„ Ich mache mich nicht lustig“, entgegnete JOY.
„ Doch, machst du“, trotzte Robert bockig.
„ Also, Robert, jetzt mal ernsthaft und zur Sache. Du möchtest deine Emotion weghaben. Dann müssen wir gucken, woher sie kommt. Worin die Ursache dieses Gefühls liegt. Kannst du bitte in deiner Kindheit graben, wo damals alles begann?“
„ Ja, ich probiere es“, flüsterte Robert mit konzentrierter Stimme. „Ich habe allerdings schon häufig überlegt und bin der Sache noch nicht auf den Grund gekommen. Ich habe es dann auch aufgegeben, weil ich glaubte, es sei eine Emotion wie jede andere. Die Ursache in meiner Kindheit zu suchen, darauf bin ich vor meiner Zeit des Komas nicht gekommen.“
„ Darf ich dir mal ein bisschen auf die Sprünge helfen, Robert?“
„ Ja, natürlich, JOY.“
„ Du erzähltest vorhin davon, dass du nicht schnell genug warst. Könnte es damit etwas zu tun haben?“
„ Ja, mir war irgendwie auch so“, stimmte Robert zu. „Doch das schien mir etwas zu einfach.“
„ Robert“, wies ihn JOY an, „wenn du irgendein Problem hast, dann versuch bitte künftig, es auf einfachste Art und Weise zu lösen. Schau hin und nimm das, was dir als Erstes einfällt. Dann handelst du nach deiner Intuition. Das, was zuerst als völlig unlogisch erscheint, das ist in der Regel der richtige Gedankengang und die Lösung für viele Probleme.“
„ Also, es fühlt sich auf jeden Fall so an, als ob ich da nicht ganz so weit von der Lösung entfernt bin, JOY. Ich fühle irgendwie in mir, das könnte es sein.“
„ Genau das ist es, Robert, dieses Gefühl, das kannst du bitte abspeichern.“
„ Hä – was meinst du denn jetzt, JOY?“
„ Dieses Gefühl, dass du richtig liegst. Dieses Gefühl, welches deine Intuition dir gerade gegeben hat, das merke dir bitte. Merke dir einfach, wie es sich anfühlt, wenn du etwas gesucht hast und jetzt die Antwort dafür bekommen hast. Das ist auf jeden Fall wichtig und richtig.“
„ O.k., JOY – verstanden. Ich soll also abspeichern, wie sich etwas anfühlt, was ich von meiner Intuition als richtig vorgegeben bekomme.“
„ Ja, genau, und jetzt bearbeiten wir deine unangenehme Emotion“, fügte JOY hinzu und erklärte Robert noch ein paar wichtige Dinge. „Wir gehen einmal davon aus, dass du schon als Kind häufig das Gefühl hattest, zu langsam zu sein. Und deine Lieben um dich herum haben dir zumindest das Gefühl gegeben, dass dem so ist. Richtig?“
„ Richtig“, bestätigte Robert.
„ Nun denke diese, nennen wir sie einfach Roberts Uremotion, einmal weiter. Schon als Kind bekommst du suggeriert, du bist zu langsam. Was passiert da in dir?“
„ Ich würde sagen, sie verschärft sich im Laufe der Jahre, JOY.“
„ Genau Robert, das ist es. Sie verstärkt sich, potenziert sich exorbitant.“
„ Ich hatte in den letzten Jahren häufig das Gefühl, nie schnell genug zu sein. Erst gestern grübelte ich über das Konzept für die Kurzarbeit nach, das ich vor meiner Krankheit nicht mehr fertig bekommen habe. Ich setze mich häufig stark unter Druck. Immer wieder mit der Angst, es nicht zu schaffen, nicht dabei zu sein, nicht schnell genug
zu sein.“
„ Aha“, bemerkte JOY, „nicht mit dabei zu sein. Das ist ja eine spannende Bemerkung. Interessant, wie sich der Kreis dadurch ausweitet. Du warst also damals sehr klein und konntest nicht immer mit dabei sein, weil du eben noch sehr klein warst – und dann fühltest du dich einsam.“
„ Ja, JOY, so ist es. Und das ist bis heute so geblieben.“
„ Das ist es, was dich jahrelang verfolgt. Eigentlich ganz einfach. Robert, das war gerade ein Meilenstein, den du entdeckt und überschritten hast.“
„ Meinst du, JOY?“
„ Ja, Robert, das ist ein so heftiges Thema in deinem Leben, das wird dir jetzt einen Stein vom Herzen heben. In der heutigen Welt wird uns über die unterschiedlichsten Medien auch immer wieder suggeriert, dass wir schnell sein müssen, um mit dabei zu sein. Sonst sind wir nicht
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