Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
was könnt ihr in der Regel immer euren Lebensunterhalt verdienen. Das ist dann wirklich erfüllend, es wird euch viel Freude bereiten, es wird euch ausfüllen und ihr werdet es immer als nützlich ansehen.“
„ Ja, Mama, das habe ich verstanden“, sagte Steven.
„ Ich auch“, stimmte Sarah zu.
„ Schön, dass ich euch habe“, erwiderte Sarah, hielt einen Moment an, blickte in die Sonne und drückte beide Kinder liebevoll an sich.
In Gedanken war sie gerade bei Robert. Warum hatte Robert das nur nie verstanden? So oft hatte sie mit ihm darüber gesprochen. Meistens hatte er ihr kaum zugehört. Beschäftigt mit anderen Dingen, tat er meistens genau das, was ihm keinen Spaß machte. Wie einfach es doch war, Kindern etwas zu erklären. Kinder haben noch diese gewisse Neugier, wissen zu wollen und nicht alles zu bewerten. Das war wunderschön.
„ Ich habe euch lieb“, sagte Sandy, und beide Kinder entgegneten wie aus einem Mund:
„ Wir dich auch, Mama. Schön, dass wir dich haben.“
*
Robert träumte in seinem Bett vor sich hin. Es war dunkel geworden. Er suchte immer wieder nach Lösungsmodellen für seine Zukunft. Dann fiel ihm eine Geschichte ein, die er vor einigen Monaten bei Alliventi erlebt hatte. Schmun-zelnd rief er JOY zu sich, um mit ihm darüber zu reden. „JOY, ich möchte mit dir reden.“
„ Ja, Robert, bin schon zur Stelle, was gibt es denn?“
„ Kannst du dich an die Aktion mit dem Osterkalender erinnern?“
„ Ja, Robert, habe mich fast weggeschmissen vor Lachen. Eine wunderbare Story dafür, dass wir nur dann etwas verändern können, wenn wir auch etwas anders machen.
Damals bist du ganz schön aufgelaufen.“
„ Irgendwie fühle ich mich derzeit wie ,Osterkalender‘. Genau so steckengeblieben wie damals, als unsere Gesund-heitsmanagerin, Frau Corners, vor meinen Augen lachend den Kalender aufriss.
Und vor allem finde ich es interessant, mit welchen alltäglichen Aufgaben sich Führungskräfte beschäftigen. Es sind eben auch nur Menschen. Zu guter Letzt sitzen wir alle in einem Boot.
Es war im Jahr 2008. Es ging mal wieder um das Thema ,gesunde Mitarbeiter‘. Frau Corners war zu Besuch gewesen und hatte morgens ein Kreativmeeting einberufen. Am Nachmittag hatte sie noch einen Termin mit mir. Ich hatte
von einem Zulieferer per Post eine kleine Aufmerksamkeit geschickt bekommen. Einen Osterkalender. Eigentlich eine geniale Idee. Doch dieser Osterkalender war so ganz anders als der mir bekannte Adventskalender. Er hatte nämlich nur 15 Türen und war von 1 bis 15 nummeriert. Ich fand diesen Kalender am 26. Februar 2008 in der Post. Ostersonntag war am 23. März 2008. Wann konnte ich denn nun beginnen, die erste Tür zu öffnen? Da hätte eigentlich auf der Tür des Ostersonntags 23. März stehen müssen. Das letzte Türchen war allerdings mit der 15 beschriftet.
Frau Corners schmunzelte bei diesen Gedankengängen.
,Frau Corners, was würden sie denn damit machen? Welche Tür öffnet man denn da als erste?‘
,Na, am besten wir beginnen noch heute mit der ersten, und nach 15 Tagen öffnen wir dann die 15.‘
,Ja, aber dann ist ja noch nicht Ostern‘, entgegnete ich.
,Na und? Was macht das, wenn wir beide genau jetzt ein Stück Schokolade essen könnten?‘, fragte Frau Corners.
„ JOY, ich hatte den Kalender bereits mehrmals nach einer Art ,Betriebsanleitung‘ zum Öffnen der Türen umgedreht. Aber dort stand nichts, was auch nur im Ansatz darauf hinweisen könnte, welche Tür denn nun wann geöffnet werden sollte. Ein Adventskalender hat 24 Türen. Man beginnt mit der ersten, und am Heiligabend, am 24. Dezember, wird die letzte Tür geöffnet. Und das war bei mir seit 45 Jahren so. Und jetzt hätte das auch anders sein können? JOY, das war mir einfach zu hoch.“
,Möchten sie den Kalender mitnehmen, ich brauche ihn nicht.‘ Ich wollte dieses Teil nur noch loswerden, es machte mir Angst, nicht zu wissen, welche dieser blöden 15 Türen ich wann hätte optimal öffnen können. Wohl gemerkt: ,optimal‘.
Frau Corners freute sich über das Angebot, öffnete die Verpackung und anschließend gleich noch zwei Türchen, hinter denen sich jeweils ein Stück Schokolade befand.
Ungläubig schaute ich mir das Schauspiel an und war doch sehr verwundert darüber, wie ich jetzt am eigenen Leib erfahren hatte, dass uns Statistiken, Zahlen, Daten und Fakten wirklich der Kreativität berauben.
Frau Corners teilte sich
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