Joy Moci - Ab jetzt wird alles anders
nichts zu erreichen gibt und nur der derzeitige Moment wichtig ist.
Dieser Zustand ist sehr mächtig. Je länger du in ihm verweilen kannst, desto leichter und glücklicher wird dein Leben verlaufen. In diesen Momenten bist du bei der Sache, die du gerade tust und nicht schon fünf Schritte weiter.“
„ Das ist gut, JOY, das ist ganz wunderbar.“
„ Und nun möchte ich mit dir über einen weiteren wichtigen Punkt sprechen, Robert. Es ist das Alter.“
„ Das Alter?“, fragte Robert.
„ Ja, genau“, antwortete JOY, „das Alter. Was ging in dir vor, als du in dieses Indianerdorf kamst und erfahren hast, dass diese Alte dir etwas beibringen wollte?“
„ Hm, ich bin mal ganz ehrlich: Ich dachte, die ist doch eigentlich schon fast begraben. Was soll denn das jetzt, wie soll ich von diesem alten Menschen, und dann auch noch einer Frau, etwas lernen?“
„ Genau, Robert; danke, dass du so ehrlich bist. Genau das hast du gedacht, und das kam auch genauso bei mir an. Doch du hast deine Meinung relativ schnell revidiert. Was war es, was diese Veränderung ausgelöst hat?“
„ Ich habe gefühlt, JOY, und dann stieg eine gewisse Ruhe in mir auf und ich wusste, dass genau diese alte Dame mir etwas beibringen könne, nach was ich immer gesucht habe. Ich habe in dem Moment, als ich mich am Feuer niederließ, meinen Geist abgestellt. Er war völlig aus. Ich habe mich in Vertrauen hingegeben und führen lassen. Ich habe mich sicher gefühlt.“
„ Das hast du ganz wunderbar gesagt, Robert. Ich hätte es nicht besser formulieren können. Du hast dich auf Grund der Lebenserfahrung dieser Frau sicher gefühlt und führen lassen. Hast dich hingegeben und wusstest, dass es gut ist, so wie es ist.
Anpa wi hat es in kürzester Zeit geschafft, dich auszu-knipsen und in die Welt des Jetzt zu holen. Sie hat dich in ihre Aura aufgenommen, in das Magnetfeld ihres Herzens eingeschlossen und dich an ihrer Ruhe teilhaben lassen. Genau das war es doch, was dich gleich zu Beginn faszinierte, oder?“
„ Korrekt, JOY, ich brauche nichts mehr hinzuzufügen. Ich habe relativ schnell gefühlt, dass ich von ihrer Lebenserfahrung lernen kann. Und da schließt sich wieder der Kreis zur Arbeitswelt. Wo ich bei Alliventi ständig hin und hergerissen war. Wo ich in vielen Fällen völlig anders entscheiden wollte. Doch es gab Richtlinien, und diese mussten um jeden Preis eingehalten werden. Um jeden Preis.
JOY, genau dieses Thema hat die Arbeitswelt in den letzten Jahren immer wieder beschäftigt. Die spannendsten Konzepte wurden entworfen. Vorruhestand, Altersteilzeit und was sonst noch alles auf den Markt geworfen wurde für die etwas älteren Kollegen. Wir Personalchefs sollten uns etwas einfallen lassen, und somit sind wir dann auf die spannendsten Ideen gekommen. Ist es wirklich so wichtig, so prägnant und akut, sich ständig wieder mit diesem (ja, man erfand ja sogar ein Wort dafür) demographischen Wandel intensiv beschäftigen zu müssen?
Mir hat es sehr missfallen, dass ich jemanden, der einen großen Teil seines Lebens in der Firma verbracht und wirklich alles gegeben hat, auf Altersteilzeit oder Vorruhestand ansprechen sollte.
Ich sollte seine wertvollen Jahre, seine Lebenserfahrung möglichst schnell entsorgen.
Wenn die Zeit dafür reif ist, JOY, dann werde ich dieses Thema aufgreifen. Dann werde ich mich dafür einsetzen, dass sich die Bedingungen wandeln und die Mitarbeiter fortgeschrittenen Alters ihre Erfahrung am richtigen Platz einbringen können. Ich bin mir sicher, dass es dieser Konzepte bedarf, und ich werde einer von denen sein, die
sie gemeinsam mit den älteren Kollegen umsetzen. Schließ-lich kommen wir alle einmal in das gewisse Alter. Das scheinen die dafür Verantwortlichen bisher vergessen zu haben. Ich bin mir sicher, dass diese Konzepte auf offene Ohren treffen.
Die Qualität des Wissens wird sich enorm steigern. Arbeitsabläufe werden alltagstauglicher, und die Freude am Tun wird auf viele jüngere Kollegen überspringen. Mit einem Funken wird dann der ältere Kollege das Feuer der Begeisterung in den jüngeren Kollegen entfachen. Er wird alle mitreißen und seine praktikablen Arbeitstechniken an sie weitergeben. Und alle Beteiligten werden sich so wohl und entspannt fühlen, wie ich mich bei Anpa wi am Lagerfeuer gefühlt habe. Noch ist es Wunschdenken, und ich werde sicher hin und wieder gegen eine Wand laufen und diese einreißen müssen. Doch ich bin mir
Weitere Kostenlose Bücher