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Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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hörte, wie der Mob nach oben trampelte.
    Sie werden die Wachen umbringen.
    Dominic hatte die Garantie gegeben und wusste, dass sich niemand daran halten würde. Er witterte den Geruch wieder und schwenkte nach links.
    Sollen sie doch.
    Es war der Duft einer Frau, und sie hatte etwas Einzigartiges, das nur ihm gehören durfte. Er war von dem Gedanken regelrecht besessen.
    Fackelschein näherte sich von hinten. Die ersten Aufständischen schwärmten nun in die Tiefe, weil es oben vermutlich keinen Platz mehr für sie gab.
    Dominic blieb stehen und drehte sich grollend zu ihnen um. »Sie gehört mir!« Den Ersten packte er im Gesicht und schleuderte ihn so hart gegen die Backsteinwand, dass der Schädel platzte. Dem Zweiten zerschlitzte er mit einem Hieb die Kehle. Die Männer fielen zu seinen Füßen nieder und ergaben sich ihrem Todeskampf. Ihr Blut interessierte ihn nicht.
    Er rannte weiter, weil er schon Schritte von weiteren Menschen hörte. »Geht weg!«, schrie er hinter sich. »Hier gibt es nichts, was euch interessiert. Hier sind keine Gefangenen!«
    Die Gittertür, die ihm den Weg versperrte, erhielt einen Tritt. Das massive Schloss zerbarst unter der Kraft, der Eingang flog auf.
    Dann sah er die Gestalt, die mit einer Laterne in der Hand vor ihm davonlief.
    Mein flüchtiger Duft

    »Bleib stehen!«, rief er und rannte los. »Ich bringe dich an einen anderen Ort! Ohne die Aufständischen.«
    Es dauerte nicht lange, und er hatte sie erreicht. Kein Mensch konnte sich mit seiner Geschwindigkeit messen.
    Brünett
, jauchzte er innerlich und langte in die kastanienfarbenen Haare. Dominic bremste sie. »Hast du mich nicht gehört?« Er drehte sie um und presste sie gegen die Wand.
    Ihre Brust hob und senkte sich hastig. Sie war geschätzte zwanzig Jahre, zehn Jahre jünger als er; ihr Gesicht war ebenmäßig, doch nicht übermäßig hübsch.
    Aber seinetwegen konnte sie hässlich wie der Tag sein. »Es sind doch die inneren Werte, die das Herz erfreuen, nicht wahr?«, raunte er in ihr rechtes Ohr.
    Eine Jungfrau!
    Das war der Geruch, den er bemerkt hatte! Jungfrauen waren selten und von besonderem Geschmack, den er leider viel zu selten zu kosten bekam. Außer bei Kindern, die jedoch meistens diesen unreifen Beigeschmack hatten von grünem Obst oder nicht lange abgehangenem Fleisch.
    Aber eine Jungfrau von ihrem Alter schmeckte wie göttlicher Nektar!
    »Wie ist dein Name, Kind?«
    »Charlene de Launay«, keuchte sie. Dann stach sie mit einem Messerchen nach ihm. Als Tochter des Kommandanten wusste sie, wohin sie zielen musste. Die Klinge traf ihn in den Bauch, und sie besaß sogar noch die Courage, um es bis zu den Rippen nach oben zu ziehen.
    Die Wunde schloss sich jedoch unmittelbar hinter dem Messer.
    »Du … bist unverletzt?« Charlene glitt an der Wand entlang,wollte ihm entkommen. »Dämon«, japste sie und wurde von ihm an der Kehle gepackt.
    »Nein, nichts in dieser Art.« Dominic zog sie zu sich und küsste sie leidenschaftlich auf den Mund. Er presste sich gegen sie, klemmte sie zwischen sich und der Mauer ein und spürte ihre Wärme. Die vollen Brüste drückten sich gegen ihn. »Nur ein Mörder.« Er riss ihr das Kleid halb herab, um ihren Leib spüren zu können. »Sei unbesorgt: Du stirbst als Virgo.«
    Der Stoff hing herab, Fackelschein beleuchtete die Haut.
    Dominic verharrte. Seine Augen hatten die feinen Narben erkannt, die sich auf der Schulter abzeichneten. Mit einem weiteren Ruck entblößte er sie vollständig.
    Charlene besaß einen göttlichen Leib, ebenmäßig und begehrenswert – aber er war übersät mit Striemen, mit Linien, mit verheilten Schnitten überall auf der Haut.
    Das habe ich noch nie gesehen. Wer tut so etwas?
    Sie schauderte vor seinem Blick, wagte es jedoch nicht, sich zu bedecken.
    Stimmen näherten sich ihnen. Die Aufständischen wollten alles von der Bastille ergründen.
    Dominic überwand sein Erstaunen und küsste sie ein weiteres Mal, genoss dabei den süßen Duft, der zwischen ihren Schenkeln emporstieg und nach wahrer Keuschheit roch. Er biss ihr nur ganz leicht in die rechte Brust und leckte den Blutstropfen, der hervorsickerte. Ein Aperitif, ein Vorgeschmack.
    Charlene reagierte gänzlich unerwartet: Sie stöhnte auf und fasste in sein Haar.
    Was bist du für eine Frau!?
    Er küsste sie, wanderte das Schlüsselbein hinauf bis zum Hals und zerfleischte ihn. Er trank, trank und trank, bis nichts mehr kam.
    Eine Wonne!
    Er schwankte, rutschte zusammen mit ihr

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