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Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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kenne manche Bettler, die mehr wert sind als du.
    Dominic lächelte sie an, als stimme er ihr zu, und spürte, wie sein Glied unter den geschickten, reibenden Bewegungen seiner Gespielin hart wurde. Er tat unbeteiligt, und aus den Augenwinkeln sah er, wie sich Isabeaux auf die Unterlippe biss und lächelte. Er ahnte, was sie sich vorstellte.
    Ich werde herausfinden, wann die drei abreisen, und Frèderic auf sie ansetzen. Der Überfall wird den Männern guttun. Dann geben sie wieder Ruhe.
    »Siebzehn schwachsinnige Artikel haben sie verabschiedet, schon vor einigen Monaten. Dass sie Ludwig gezwungen haben, diese unsinnigen Worte anzuerkennen, ist widerlich. Gegen dasgöttliche Gesetz«, sagte de Raton und trank von seinem Wein. Seine fleischige Nase war gerötet, was für häufigen Genuss von Alkohol sprach. »Der König sollte die flandrischen Söldnerhunde auf die Verrückten hetzen und sie erschießen lassen. Danach müsste er Paris wieder unter seine Kontrolle bringen, anstatt es diesem Magistrat zu überlassen. Und die Miliz bringt nichts!
Überhaupt nichts!
Es sind überall Wegelagerer unterwegs, die nur auf friedliche Menschen wie uns warten, um sie zu überfallen und das Geschmeide zu stehlen.«
    Damit sie sich überteuertes Brot kaufen können
, fügte Dominic in Gedanken hinzu. Er starrte den Adligen an. Er verabscheute dieses herablassende, arrogante Gedankengut, aber offen stellte er sich nicht dagegen.
Nicht in diesem Haus, nicht zu dieser Stunde.
    »Was ist, mon Seigneur?« De Raton hatte seinen finsteren Blick bemerkt und langte sich schützend an den Hals. »Ihr blickt mich an, als würdet Ihr mich gleich anfallen und zerreißen wollen?«
    Dominic senkte die Augen. »Verzeiht mir. Ich habe für meine Rolle als Marat geübt.« Er atmete ein, als Isabeaux mit dem Daumen über die Eichel rieb. Obwohl Stoff dazwischenlag, wirkte es sehr stimulierend.
    Ich schwöre, dass ich sie gleich nehme, wenn sie nicht …
    »Ihr wollt ein Schauspiel abhalten?«, rief Marie. »Mon dieu! Um Marat?«
    »Ja. Es lag nahe, wenn ich schon einen fast gleichen Namen trage. Doch sehe ich mich als ein edleres Spiegelbild«, gab er zurück. »Ich denke, es wird ein Monolog über die Gewalt, die das Volk im Namen der Freiheit ausübt, und dass es schlimmer werden wird. Aber am Ende«, er hob den Zeigefinger und lächelte, »lasse ich ihn sterben. Ich denke, er wird in der Badewanne erstochen. Von einer ehemaligen Geliebten. Dann hat seine Schmiererei im
Ami du peuple
ein für alle Mal ein Ende.«
    Da habe ich mich noch mal gut rauslaviert.
    Die Comtesse klatschte begeistert. »Das ist sehr mutig. Wo wollt Ihr es spielen?«
    »Und für wen?«, hängte de Savoy sofort an.
    »Vor dem König und seinem Hofe«, log Dominic mit größer werdendem Spaß an der Sache. Jetzt wollte er vor diesen Leuten richtig angeben, so dass er in ihrer Bewunderung stieg. Es war so einfach, Eindruck zu schinden. »Es soll seiner Erheiterung dienen, nachdem der Pöbel ihn gezwungen hat, nach Paris zu kommen. Ich lade natürlich auch die Nationalversammlung dazu ein. Die Audienz ist in einem Monat. Alles ist arrangiert.«
    Nun staunten ihn alle an. Isabeaux hörte kurz auf, sich mit seinem Harten zu beschäftigen.
    Sie glauben es! Sie glauben mir alles, was ich sage!
    »Mein Gott!«, stieß Marie hervor und fasste begeistert seine Linke. »Comte, dass wir uns begegnet sind, das ist Schicksal! Ihr werdet mich dem König doch als seine treue Dienerin anpreisen?«
    »Wie könnte ich nicht?« Dominic schluckte und tat so, als wische er einen Krümel vom Schoß; dabei hielt er Isabeaux’ Hand fest. Ein wenig Streicheln mehr, und er würde sich gleich in die Hose ergießen.
    Du kleines Dreckstück hast mich heiß gemacht. Du bist fällig.
    Sie grinste ihn böse an, zog den Arm langsam zurück und saß brav wie die Unschuld an ihrem Platz.
    »Euch alle, Herrschaften, werde ich nennen«, sagte Dominic generös.
    Marie winkte einen Bediensteten heran und ließ nach Isabelle schicken. »Wir fangen ohne sie an. Ich habe Hunger, und wer weiß: Plötzlich stehen die Horden in meinem Haus und rauben uns das Essen!« Sie erntete leises, vornehmes Gelächter.
    »Nein, das lasse ich nicht zu, Madame«, sagte Dominic todernst.
    Jedenfalls nicht die wertvollen Dinge. Die werde ich verteidigen. Das Brot und dich können sie mitnehmen.
    Sie lächelte ihm verzückt zu. »Ach, Euch schickte mir der Himmel. Am liebsten würde ich Euch meine beiden Töchter zur Frau geben, damit

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