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Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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mit einem leisen Klicken um sie.
    Anjanka spürte nichts mehr.
    Ein abgetrenntes dunkles Flügelchen schwebte der Erde entgegen, trudelte und drehte sich dabei um die eigene Achse, ehe es auf dem sattgrünen Gras landete.
     
    ***
     
    Dominic sah aus der Luft auf Catherine herab, die sich mit der Barke entfernte.
    Gut so, Mademoiselle. Stake um dein Leben und sei nicht in der Nähe, wenn ich meinen Durst endlich stillen muss.
    Der Wind trug ihn vorwärts. Das Gebiet dehnte sich unglaublich weit unter ihm aus, und er flog vorbei an einer Eule und Fledermäusen, die auf Beutesuche waren. Einsame Boote waren auf den Kanälen unterwegs. Er vermutete, dass es Fischer waren, die auf Aaljagd gingen.
    Ist es das?
    Ein von oben betrachtet ringförmiger Moor- und Schilfgürtelerregte seine Aufmerksamkeit. Es war zu symmetrisch, um natürlichen Ursprungs zu sein.
    Dahinter lag wirklich eine Insel, auf der die verkohlten und verwitterten Reste eines großen Anwesens in einem Explosionskrater standen. Teile des Eilands waren weggesprengt, eingesunken und mit Löchern übersät, als wäre Säure zum Einsatz gebracht worden.
    Ja, das ist der Ort! Aber dass es hier so aussieht, hat mir Catherine verschwiegen.
    Dominic konnte sich seine Sicherheit, was die Stelle anging, nicht erklären. Wie von selbst senkte er sich herab und umkreiste die Insel, die ihn unerklärlich anzog, aus geringerer Höhe.
    Was ist an diesem Ort geschehen?
    Er landete und nahm seine feste Gestalt wieder an. Die Wandlung war anstrengend und hatte ihn durstiger gemacht.
    Ein bisschen umschauen und gleich einen der Fischer trinken, die in der Brière unterwegs sind, ehe ich morgen Nacht mit einem Kahn zurückkomme. Sofern sich ein zweiter Besuch lohnt.
    Nackt betrat Dominic die Ruine und sah sich um.
    Der stechende Geruch nach Chemikalien erinnerte ihn an Mareks Laboratorium. Die zerstörten, von Moos bedeckten Utensilien auf der schwarz verkrusteten Erde und an den Wänden sagten ihm, dass hier ein Alchimist gearbeitet hatte. Das wiederum passte überhaupt nicht zu dem Söldner.
    Dominics Herz schlug schneller. Unergründliche Aufregung ergriff ihn.
    Mein Gefühl sagt mir, dass ich mich am richtigen Ort befinde. Was hat er hier getrieben?
    Der Boden unter seinen Füßen war warm, als hätte bis vor wenigen Augenblicken noch die Sonne daraufgeschienen oder als würde er von tief unten erhitzt werden.
    Dominic wippte, und der Untergrund federte, obwohl die Oberfläche hart und krustig wie die eines Felsens war.
    Kein Flecken, um sich lange aufzuhalten.
    Er streifte durch die zerstörte Behausung, schnitt und stach sich dabei mehrmals an den bloßen Füßen. Es schmerzte, aber die Wunden heilten umgehend. Der Vorteil des Vampyrdaseins. Sein ganzer Körper kribbelte, und das lag nicht allein am zunehmenden Durst.
    Was macht mich derart unruhig und ruft mich zu sich? Hier ist doch etwas!
    Dominic suchte sich einen langen Stock und wühlte damit fieberhaft im Schutt. Eisen und andere Gegenstände waren durch alchimistische und chemische Prozesse miteinander verbacken worden. Er musste beim Anblick der Gebilde an das Werk eines verrückten Künstlers denken, dessen Skulpturen mit Feuer behandelt worden waren.
    Ich bin doch nicht von Sinnen, dass ich mir das einbilde?!
    Das Stockende beförderte plötzlich einen angelaufenen silbernen Handschutz mit einem hellen Klirren aus einem Dreckhaufen. Dominic erkannte ihn unverzüglich.
    Er ließ den Stab fallen, bückte sich und nahm den Fangkorb in die Hand, rieb den Schmutz ab.
    Das ist es!
    Mit den Fingern tastete er die Stelle ab, schnitt sich wieder an Scherben und barg dennoch die Parierstange aus dem Unrat – und fügte sich beim neuerlichen manischen Wühlen eine weitere Wunde zu. Fluchend zog er die Hand zurück. Sein lauter, wütender Schrei hallte durch das Schilfmeer.
    Die Verletzung reichte tief, bis auf den weißen Knochen hinunter und durch alle Sehnen hindurch. Sie brannte heftig, als würde sie sich auf der Stelle entzünden. Vor allem brauchte sie furchtbar lange, bis sie sich geschlossen hatte. Schmerzen, wie er sie dabei empfand, hatte er schon lange nicht mehr spüren müssen.
    Das war niemals eine Scherbe.
    Dieses Mal ging er bei seiner Suche weniger stürmisch vor. Handbreit um Handbreit legte er mit dem Stab frei, um sich nicht wieder zu verletzen. Das Kribbeln hatte nicht aufgehört.
    Es wurde anstrengender. Dominic arbeitete immer schneller, weil er sich seinem Ziel nahe wähnte, und er musste viel

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