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Judassohn

Titel: Judassohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Todesfee vermag den Tod zu denen zu bringen, die den Tönen der Harfe lauschen. Wer an die Saiten rührt …
    Weiter war die Übersetzung noch nicht gediehen. Neben
Haar
stand geschrieben:
nicht Banshee/Todesfee, sondern des Herrn
. Daneben war eine Abbildung des Instruments, das Harm entfernt bekannt vorkam.
    Die Harfe habe ich gesehen, in einer Anzeige in der Zeitung! Sie wird mit historischen Instrumenten bei einer Ausstellung in Limerick präsentiert.
    Ein Handy klingelte, der Mann nahm das Gespräch an.
    »Hier ist Lily«, hörte Harm leise und verzerrt die Stimme der Brünetten. Der Mann drückte auf die Lautsprecherfunktion, damit die Blonde mithörte. »Auf dem Dach liegen Klamotten rum, einschließlich Unterwäsche und Schuhe. Alles schicke, teure Sachen.«
    Ich Idiot! Die Windgestalt anzunehmen fällt mir leicht, aber daran denke ich noch immer nicht.
    »Merkwürdiger Ort für einen Exhibitionisten.« Der Mann stand auf und ging zum Schrank, warf seiner Kumpanin die Weste zu. »Wir kommen gleich …«
    »Fuck!«, rief Lily so laut, dass man ihre Stimme durch das Dachfenster hörte. »Im Ausweis steht, dass die Sachen unserem guten Harm Byrne gehören!«
    »Fuck«, wiederholte die Blonde, während sie sich rüstete. »Ruf Valesca an! Wir haben womöglich einen Besucher, der nach seinen Büchern sehen mag. Wir brauchen Verstärkung. Mit dem Unterweltboss wird nicht zu spaßen sein.«
    Harm grinste.
    Da hast du verfickt recht!
    »Ich frage mich, wie er uns gefunden hat und warum seine beschissenen Sachen auf dem Dach liegen.« Der Mann beorderte Lily zurück in die Wohnung. »Der ist doch nicht normal.«
    Harm hatte beschlossen, hinter der Säule zu warten, bis sie wieder zu dritt waren. Dann musste er ihnen nicht hinterherjagen.
    Es sieht ganz so aus, als gebe es heute Abend genügend Blut für mich.
    Lily kam von ihrer Erkundungstour auf dem Dach zurück; sie hatte die Kleidung mitgebracht. »Was tun wir, Brian?«
    »Ich bin für zusammenpacken und verschwinden«, sagte die Blonde. »Byrne ist mir ein zu gefährlicher Gegner.«
    »Wenn er hier ist, ist es sowieso zu spät, Olivy.« Brian lud durch. »Ich nehme an, dass er irgend so ein Perverser ist, der uns gleich im Latexanzug anspringen wird.«
    Harm musste sich das Lachen verkneifen.
    Es kommt schlimmer für dich, Boy. Ich werde nichts tragen, wenn ich dich zerreiße.
    Sie warteten auf ein Geräusch, das ihnen einen Hinweis auf ihren Gegner geben konnte.
    »Wenn es eine Warnung war?«, raunte Olivy nachdenklich.
    »Wie sollen wir denn
die
verstehen?«, meinte Brian verwundert. »Oder will er, dass wir nackt aufs Dach kommen, um eine Orgie mit ihm zu feiern?«
    »Warum nicht?«, warf Harm aus dem Schutz der Säule heraus ein und beobachtete sie über die Spiegelung am Fenster ihm gegenüber, so gut es ging. Er musste sich einfach melden.
    Ihre Reaktion war geschult: Sie stellten sich Rücken an Rücken, sicherten in alle Richtungen und schwenkten die Läufe feuerbereit umher. Aber es gab kein Ziel für die Kugeln.
    »Wo ist er?«, zischte Lily. »Ich sehe ihn nicht.« Sie zog das Nachtsichtgerät vor die Augen und drehte an einem Rädchen.
    Harm nahm an, dass sie es über die Wärme versuchen wollte. Es konnte sogar funktionieren. In seinem derzeitigen Zustand war er zwar unsichtbar, aber nicht kalt.
    »An der Säule strahlt was ab«, verkündete sie. »Er nutzt sie als Deckung.«
    »Mister Byrne«, rief Brian. »Haben Sie die Güte und kommen Sie raus.«
    »Wir sind gespannt,
was
Sie tragen«, setzte Olivy hinzu.
    »Sonst ist niemand hier«, sagte Lily, die sich rasch umgeschaut hatte. »Er ist allein, wie auch immer er reingekommen ist.«
    »Ihr trefft Vorbereitungen, um Artefakte zu finden«, sprach er aus seiner Deckung hervor. »Allerdings nutzt ihr dafür
mein
Eigentum.«
    »Wir hätten es gern selbst von O’Malley gekauft, aber Sie waren schneller und der Glücklichere, was das angeht«, erwiderte Brian. Harm hörte, wie er eine Nummer wählte. »Valesca, hier ist Brian. Schick uns Leute. Es gibt eventuell Ärger. Und jemand soll losgehen, die Familie des Buchhändlers und den Typen selbst umzunieten. Er hat uns verpfiffen.«
    »Kevin und seine Familie sind tot. Ich habe ihn zuerst umgebracht. Ich war wieder schneller«, rief er hinter der Säule hervor. »Die Köpfe stehen in einem Goldfischglas auf seinem Schreibtisch.«
    »Tot ist ein gutes Stichwort«, sagte Olivy. »Kommen Sie raus, Byrne. Ich will endlich wissen, was Sie anhaben.«
    Du

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