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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Baker sofort auszulöschen, musste er auf Sia warten, wie es abgemacht war.
Oder ich schnappe ihn mir, setze ihn fest und suche dann nach Sarkowitz.
Dieser Einfall gefiel ihm schon wesentlich besser.
    Die Aufregung am Pier legte sich. Die Seeleute gingen von Bord, und die Menge zerstreute sich. Baker folgte einigen in die Teestube, es wurde weiter über
the fuckin whalewhimps
gesprochen und dass man den Hippies den Arsch aufreißen sollte und dass man die Küstenwache gar nicht erst wegen des Zwischenfalls informieren sollte.
    Guter Hinweis. Ich sollte mich beeilen, bevor die offiziellen Stellen durch eine Fügung doch handeln.
Eric sah zur
Passage. Schiff ahoi.
Er eilte den Steg hinauf und enterte die Brücke, wo er die Seekarten durchschaute.
    Zu seiner Freude hatte der Kapitän einen Vermerk auf der Karte gemacht, auf einem verknitterten Zettel waren Koordinaten notiert, daneben »fucking whalewhimps?, accident« geschrieben. Vermutlich brauchte er die Lage für die Versicherung oder das Unternehmen, für das der Trawler arbeitete.
    Wenn er die Linien und Zahlen richtig deutete, war die See an dieser Stelle ziemlich tief. Wäre Sarkowitz dort abgesoffen … Dann sah Eric die kleine Felsbank, die rot markiert war.
    In einer Tiefe von fünfzig Metern gab es ein schmales Plateau, vor dem sich die Fischer mit den tiefreichenden Netzen hüten mussten.
Hoffentlich hat sie Glück! Nein, hoffentlich haben wir Glück.
    Nur hatte er immer noch kein Bergungsschiff. Mit Hoffnung alleine konnte er das U-Boot nicht bergen.
    Aber warum in die Ferne schweifen?
Er sah sich auf der Brücke um. Der Trawler würde gute Dienste tun und für ihn noch ein Netz opfern. Es diente einer höheren Sache sowie mindestens dem Erhalt von zwei Menschenleben.
So mache ich es.
    Von seiner erhöhten Position aus hatte Eric die Teestube am Hafen gut im Blick.
    Baker saß mit den Fischern zusammen; zum Tee kreiste eine Flasche Whiskey, der Inhalt diente zum Verfeinern des Heißgetränks.
    Eric hatte sich entschlossen, den Rí einzufangen und kaltzustellen. Die Gelegenheit war zu gut, um sie verstreichen zu lassen.
Wer weiß, wann ich sie wieder bekomme?
    Um mehr als Worte zu haben, mit denen er Druck auf den Wandler ausüben konnte, ging er rasch von Bord und lief zu seinem X6 zurück. Denn abgesehen davon, dass er den Wagen sehr mochte, hatte er noch Extras auf Lager, die es nicht serienmäßig eingebaut gab.
    Eric schloss auf und stieg ein.
Sesam, öffne dich.
Routiniert verschob er ein paar Abdeckungen und nahm die Einzelteile einer H&K USP heraus und montierte die Halbautomatik; im Wagenhimmel hatte er die Magazine dazu verborgen, aus der Fahrertür zog er eine P8-C-Pistole, die fertig geladen war. Die Schalldämpfer garantierten, dass er einigermaßen leise töten konnte, wenn es sein musste. Ein langes Messer steckte er in den Stiefel, das andere hatte er bereits am Unterarm befestigt. Silberdraht zum Fesseln steckte er in die Jackentasche, die Waffen kamen in die Halterungen an Gürtel und Achselholster.
Es kann losgehen, Baker.
    Eric stieg wieder aus – und neben ihm hielt ein Wagen der Garda an.
    Die Art,
wie
sie anhielten, sagte ihm, dass es kein zufälliger Stopp war. Entsprechend vorsichtig war er, als er sich zu den Polizisten umdrehte.
    Die Officers stiegen gleichzeitig aus, beide trugen Maschinenpistolen an den Hüften, die Gurte liefen über die Schultern.
    Eric hatte bislang immer geglaubt, dass irische Standardpolizisten ähnlich wie in England auf den Einsatz von Feuerwaffen verzichteten.
Sind das spezielle Bullen?
    Der Hintere der zwei nahm die MP lässig in den Halbanschlag, wirkte jedoch angespannt; der Zweite sah auf das Nummernschild, dann auf Eric. »Schickes Fahrzeug, das Sie da fahren, Sir.«
    »Danke. Mich freut es auch.« Eric hörte am Ton, dass der Polizist schon wusste: geklaute Schilder. »Kann ich Ihnen behilflich sein, Officers?« Er sah, dass auf dem linken Kragen des Mannes Silberflitter haftete.
    »Das können Sie, Sir. Wir müssten Sie bitten, uns Ihre Papiere zu zeigen und uns danach auf die Wache zu begleiten.« Der Officer zeigte auf den X6. »Wir haben die Meldung vorliegen, dass es sich um falsche Schilder handelt, die Sie haben. Vorne das gehört eigentlich zu einem silbernen Mazda und hinten das zu einem roten Mini. Das«, der Zeigefinger wanderte in die Höhe, »ist weder ein Mazda noch ein Mini und schon gar nicht zwei Autos in einem.«
    »Doch, schon: Es ist ein Gelände- und ein Sportwagen

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