Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz

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gleichermaßen«, erwiderte Eric und sah sich rasch auf der Straße um. Er hatte den BMW an einer abgelegenen Stelle geparkt, und das war nun ein Vorteil.
Ich bringe sie dazu, mir nachzulaufen. Mal sehen, was sie unternehmen und woran ich bei den Herrschaften bin.
Ansatzlos startete er durch und hetzte in eine Seitengasse.
    Hinter ihm knatterte die MP los, die Kugeln verfehlten ihn knapp und schlugen gegenüber in die Wand ein, Staub flog auf.
    Das sind keine echten Bullen! Weder haben sie nach mir gerufen noch einen Warnschuss abgefeuert.
Das machte es Eric wiederum einfach, auf die Bedrohung zu reagieren. Im Rennen zog er die USP , bog noch einmal ab und blieb stehen, um auf die Verfolger zu warten.
    Als der erste Officer um die Ecke bog, drückte Eric ihm die Mündung gegen das linke Auge. Er musste nichts sagen, der Mann hob von selbst die Arme.
    Sein Partner folgte keine zwei Sekunden darauf, er hatte die Maschinenpistole im Anschlag und umkreiste Eric und seine Geisel. »Mach keinen Scheiß, Kraut. Wir sollen dich mitnehmen, nicht umbringen. Der Sídhe möchte mit dir sprechen.«
    »Klar. Deswegen schießt ihr auf mich mit Neun-MillimeterVollmantelbetäubungsmunition. Oder ist man in Irland der Meinung, Leute mit Löchern im Rücken reden deutlicher?« Eric bemerkte, dass er neben dem Eingang des Friedhofs stehen geblieben war.
Dann hoffe ich mal, dass
DAS
kein Omen für mich ist.
»Wer ist der Sídhe? Ein Vampir, ja?« Die Männer tauschten schnelle Blicke. »Ihr seid keine Wandler, oder?«
    »Was geht dich das an?«
    »Weil ich Wandler nicht ausstehen kann.« Eric sah hinter dem Officer mit der MP einen jungen Mann, der sich in einen Hauseingang drückte und zuschaute. Das war nicht das Verhalten, das man von einem Unbeteiligten erwartete. Jeder Mensch mit funktionierendem Verstand hätte sich in Sicherheit gebracht und wäre nicht dahin gerannt, wo die Kugeln flogen. »Habt ihr einen Fan?« Er nickte zu dem Zuschauer. »Oder ist das euer Back-up?«
    Der Polizist mit der Waffe drehte sich nicht um. Wahrscheinlich glaubte er an ein Ablenkungsmanöver. »Ich würde an deiner Stelle mitkommen. Der Sídhe hat gesagt, dass wir dich erledigen sollen, wenn du nicht kooperierst.«
    »Wenn das so ist …«
… dann komme ich euch zuvor!
Eric jagte seiner Geisel beinahe lautlos eine Silberkugel durchs Auge und damit quer durch den Kopf. Das Geschoss sprengte ein kinderfaustgroßes Loch in den hinteren Schädel, Blut und Hirnmasse flogen durch die Luft, und der Polizist brach zusammen.
    Die MP röhrte los.
    Eric duckte sich überschnell unter der Garbe weg, machte einen großen Satz und stand grinsend wenige Zentimeter von seinem Gegner entfernt. »Zu langsam!« Er versetzte ihm einen Kopfstoß, der den Mann rückwärtstaumeln ließ, und verpasste ihm dann einen harten Tritt in die Körpermitte.
    Der Getroffene hob ab und krachte rücklings gegen das Friedhofsgitter. Unwillkürlich zog er den Finger nach hinten und jagte den Rest des Magazins unkontrolliert raus. Das Mündungsfeuer stand zuckend vor dem umherschwenkenden Lauf, die Projektile sägten sich in die Steinwand und trafen auch den jungen Zuschauer, der unter den Geschossen zusammenbrach.
    Eric erledigte den Gegner mit einem sicheren Schuss zwischen die Augen; tot rutschte der Officer an den Stäben nach unten auf den Boden.
Vampire waren es nicht.
Er trat näher und betrachtete die klaffende Wunde bei beiden Leichen. Das Fehlen von Rauchspuren und verbranntem Gewebe schloss ebenso aus, dass es sich um Wandler handelte.
Glückwunsch, Eric. Du hast eben zwei korrupte Polizisten erschossen.
    Rasch durchsuchte er die Taschen und fand bei ihnen etwas, was an handlange Blasrohre erinnerte, an denen vorne und hinten kleine Verschlusskappen saßen. Spuren von Silberflitter hafteten daran
. Nahkampfwaffen gegen Wandler?
Er steckte sie ein und hörte das Stöhnen, das von der Mauerecke kam, wo der junge Mann gestanden hatte.
    Eric sah zu ihm.
    Der Unbekannte stemmte sich eben in die Höhe und nutzte die Wand als Stütze. Er blutete aus Unter- und Oberschenkel und hinkte davon. Seine Bewegungen wurden zusehends sicherer.
    Bist
DU
ein Wandler, Kumpel?
Eric war kein Freund von langem Warten: anlegen, zielen, abdrücken.
    Ein halblautes Plopp erklang. Die Kugel bohrte sich in den rechten Arm, und der junge Mann schrie gellend. Eine feine Rauchspur
     quoll sofort aus der Wunde.
    Musik in meinen Ohren. Ja, du
BIST
ein Wandler.
Eric steckte die Waffe weg und nahm die