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Judastöchter

Titel: Judastöchter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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einen?
Erics Rückwärtsschlittern endete. Er hatte keine Lust, sich in den Feuerteufel zu verwandeln, aber ein anderes Mittel schien es gegen den narbigen Koloss nicht zu geben. Ihm huschte eine Ahnung durch den Kopf, was den Mann getroffen hatte, das eine derartige Narbe verursachte.
Gold?
    »Mach du mit den Wandlern weiter«, wurde er angefaucht, dann sprang Sia an ihm vorbei, in den Händen ihre Dolche haltend.
    »Nein, er ist …« Eric warf einen schnellen Blick zum Eingang und sprang auf die Füße. Auf der Schwelle lagen mehrere Leichen, durch die Tür schauten frische Bestienfratzen und menschliche Bewaffnete. Erste Salven wurden auf ihn abgefeuert. Er feuerte zurück, achtete dabei auch auf den Kampf der Vampirin gegen den Ard Rí.
    Das Gefecht besaß etwas Tänzerisches, Anmutiges. Sia wusste genau, was sie tat und welche Attackefolgen sie anbringen konnte.
    Und ihr Gegner wich den unglaublich schnellen Angriffen aus!
    Das brachte Sia wohl noch mehr in Rage, und sie erhöhte die Geschwindigkeit. Aber sie schaffte es einfach nicht, ihm eine Wunde zuzufügen.
    Wir haben es verbockt. Die Überraschung ist dahin.
Eric verstand, dass keiner von ihnen den Ard Rí besiegen würde.
Nicht alleine.
Er streifte die Waffengurte sowie den Fernauslöser ab und ließ dem Dämonischen in sich freien Lauf. Mehr als sonst.
    Hitze rollte über ihn hinweg, über die Haut, verbrannte die Kleidung und änderte seine Hautfarbe. »Ich bin es«, rief er Sia zu und stürzte sich mit ihr in den Kampf.
    Eric konnte am Gesicht des Ard Rí sehen, dass er über die Wandlung verwundert war. Die erhoffte Angst darin blieb aus. Stattdessen lachte der Hochkönig tief und grollend, als käme das Geräusch geradewegs aus einem Minenschacht.
    »Gott … was?« Sia geriet trotz seiner Warnung aus dem Takt – und das nutzte ihr Gegner gnadenlos aus.
    Der Ard Rí packte sie und brach ihr mit einer schnellen Bewegung den Arm, versetzte ihr einen Seitwärtstritt.
    Wieder barsten die Knochen der Vampirin. Sie taumelte zur Seite, genau in den beidhändigen Hieb des Feindes – und wurde durchschimmernd; die Fäuste surrten durch sie hindurch.
    Damit hätte er ihr das Genick gebrochen!
Eric bekam den für Sia bestimmten Schlag gegen die Schulter, und er brüllte vor Schmerz. Ein Treffer mit einem fernsehergroßen Vorschlaghammer hätte nicht weniger hart sein können.
    Er flog seitlich davon, durchbrach eine Säule, krachte durchs Fenster und rutschte die Schräge hinab. Von da schoss er wie auf einer Schanze über den Balkon hinaus und schaffte es nicht mehr, sich am vorbeiziehenden Geländer festzuhalten.
Kacke …
    Fünf Stockwerke ging es im freien Fall abwärts. Dann schlug er auf einem Autodach ein.
     
    Sia sah ihren Mitstreiter in die Dunkelheit stürzen. Unschlüssig schwebte sie vor dem Ard Rí, dessen Augen goldgelb leuchteten, als wären es zwei kleine Sonnen. Die Strahlen gingen durch sie hindurch, und obwohl er ihr in der Windgestalt nichts anhaben konnte, spürte sie ein leichtes Brennen.
    Er entspannte sich. Für ihn war offenkundig der Kampf beendet.
    »Wen haben sie mir denn dieses Mal geschickt, um mich umzubringen?«, sagte er neugierig herablassend mit einer tönenden Bassstimme, die einem Gott gut gestanden hätte. »Einen halben Dämon und eine … bist du eine Vampirin? Du kommst nicht aus Irland.«
    Sia wagte es, ihre feste Gestalt anzunehmen. Nackt standen sie sich gegenüber.
Was ist er? Und … Eric?
Sie war überfordert und ratlos, und zwar dermaßen ratlos, dass sie kurzerhand die Wahrheit sprach: »Man zwingt mich dazu, deinen Tod herbeizuführen. Es ist nicht meine eigene Entscheidung.«
    »Und wer? Sag es mir, und ich helfe dir dabei, sie zu vernichten«, lockte er sie freundlich. Dass sie seine halbe Entourage ausgelöscht hatte, schien ihn nicht zu stören.
    »Das kann ich nicht. Sonst töten sie meine Familie.«
    »Ah.
Dieser
Trick. Bewährt und effektiv gegen Kreaturen mit Gewissen und Verantwortungsgefühl. Ich wundere mich, dass er bei dir funktioniert. Deine Art ist nicht bekannt dafür.« Der Ard Rí kreuzte die Arme vor der stattlichen Brust. »Und? Siehst du ein, dass du kein Mittel gegen mich hast?«
    Sie nickte und blickte zur Tür, durch die sich weitere Halbbestien und bewaffnete Menschen schoben. »Für heute, ja.«
    »
Für heute?
Oh, eine tapfere kleine Mörderin.« Er lachte wieder auf diese dunkle Weise. »Du musst deine Familie sehr lieben, wenn du dir das erneut antun möchtest.«
    »Ich

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