Judith McNaught
haben.
»Bitte, gehen Sie nicht!« Sie weinte, ihre Nägel krallten sich in seine
Schultern, und noch hingen seine Arme bewegungslos herunter, aber er war dabei,
den Kampf zu verlieren, und das wußte er. »Lassen Sie mich doch alles erklären
... Ich liebe Sie ... «
Er ergriff ihr Gesicht mit beiden
Händen, um sie zum Schweigen zu bringen, sein Blick ruhte jedoch bereits auf
ihren geöffneten Lippen. »Hören Sie mir gut zu. Ich glaube nichts mehr, was Sie
mir sagen. Nichts!«
»Dann werde ich es Ihnen zeigen«,
erwiderte Sherry leidenschaftlich, umschlang seinen Hals, preßte sich an ihn
und küßte ihn mit dieser seltsamen Mischung aus naiver Unerfahrenheit und
instinktiver Sinnlichkeit, die ihn früher immer so sehr erregt hatte.
Und es auch jetzt noch tat. Stephen
schob seine Hände in die weichen Haare an ihrem Nacken, erwiderte ihren Kuß und
zwang sie, ihm das sinnliche Begehren zu offenbaren, das sie ihrerseits in ihm
erregte. Mit dem letzten bißchen Vernunft, das ihm noch geblieben war, löste
er schließlich seinen Mund von ihrem und gab ihr eine letzte Gelegenheit, den
Dingen Einhalt zu gebieten. »Sind Sie sicher?«
»Ich weiß, was ich tue.«
Er nahm, was sie ihm bot, nahm, was
er sich vom ersten Moment an, in dem er sie berührt hatte, ersehnt hatte. Er
nahm es ohne nachzudenken, getrieben von dem heftigen Verlangen, sie zu
besitzen, er nahm sie mit einer Entschlossenheit, einem Drängen und einem
Hunger, der ihn erstaunte und erregte. Eine wilde, primitive Paarung, und doch
eine, von der er wissen wollte – mußte –, ob sie für sie genauso erregend war.
Sein Stolz trieb ihn an, bei ihr ein ebenso verzweifeltes Verlangen nach ihm zu
suchen, und er wandte all seine sexuellen Kenntnisse an, um den Widerstand
eines unerfahrenen Mädchens zu brechen, das gar nicht wußte, wie sie ihm
widerstehen sollte. Er drang mit seinem Finger tief in ihre feuchte Wärme ein
und liebkoste ihre steifen Brustwarzen, bis sie sich ihm stöhnend entgegenbog
und sich eng an ihn preßte. Erst da nahm er sie, schob ihre Beine mit beiden
Händen auseinander und drang in sie ein, so heftig, daß er sie fast bis ans
Kopfende des Bettes stieß. Er fühlte, wie ihr Körper unter ihm sich vor
Schmerzen wand und sie die Nägel in seinen Rücken schlug. Er hörte ihren erstickten
Aufschrei und erstarrte. »Ich weiß, was ich tue.«
Entsetzt und verwirrt öffnete er die
Augen. Ihre Augen waren naß vor Tränen und ganz frei von Anklage oder Triumph,
weil sie ihn dazu gebracht hatte, ihr das anzutun. Ihr geflüstertes Stammeln
verstärkte noch den betäubten Ausdruck in ihren Augen, als sie mit den Händen
über seine angespannten Schultern fuhr. »Halt mich«, flüsterte sie. »Bitte.«
Stephen hielt sie, und wieder
überkam ihn das Verlangen. Er schlang die Arme um sie und nahm ihren Mund in
einem stürmisch fordernden Kuß. Ihre Hände glitten sanft über seine Schultern
und streichelten ihn, als ihr weicher Körper ihn aufnahm, ihn umhüllte und mit
Erlösung für sie beide lockte und lockte und lockte ...
Jeder Nerv in seinem Körper schrie
nach Erlösung, aber noch hielt er sich zurück, drang tief in sie ein und
spannte seinen ganzen Körper an, weil er auch ihr das Vergnügen nicht versagen
wollte, das sie ihm gleich schenken würde. Sie wimmerte mit geschlossenen Augen
in ihrem verzweifelten Verlangen nach etwas, das sie nicht verstand.
Schluchzend vor Lust, nach Bestätigung suchend. Er gab sie ihr mit einem rauhen
Flüstern.» ...gleich ...«
Sie stand in Flammen, noch bevor er
das Wort ausgesprochen hatte, ihr Körper bäumte sich auf, und Stephen hörte
sich stöhnen vor Lust, die sie ihm schenkte. Und dann ergab er sich ihr, ließ
sich treiben ... und sein Körper bäumte sich auf, als er sich in sie ergoß.
Alle Gedanken von Rache und
verletztem Stolz, die ihn dazu getrieben hatten, mit ihr zu schlafen, waren
vergessen, als er seine Arme um ihren Rücken und ihre Hüften schlang und sie an
seine Seite zog. Sie war zu großartig, um für Rache benutzt zu werden, zu
wunderbar weich in seinen Armen, um irgendwo anders zu liegen. Vom ersten
Augenblick, als sein Mund den ihren berührt hatte, hatte er gewußt, daß sie
zusammengehörten. Doch was er gerade erlebt hatte, war die erotischste,
befriedigendste sexuelle Begegnung in seinem ganzen Leben gewesen. Während sie
in seinen Armen schlief, lag er da und dachte bewundernd über ihre ungestüme,
ursprüngliche Sinnlichkeit nach. Was immer sie auch während
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