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Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders

Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders

Titel: Jürgen Bartsch - Selbstbildnis eines Kindermörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Moor
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Brandstiftung jemals gereizt?
     
    Nein.
     
    V.   PSYCHOSEXUELLES
     
    A.   Neugierde und Interessen in der Kindheit
     
    1.   Was ist Deine früheste Erinnerung, die in irgendeiner Weise Deine Neugierde oder Dein Interesse an Sex erweckte? Was ist Deine früheste Erinnerung von dem nackten (oder zum Teil nackten) Körper eines anderen Menschen? Wer war es? Wann war das erste Mal, wo Du etwas sahst oder hörtest, das Dich veranlaßte, eine Frage über Sex zu stellen? Wann hast Du zum ersten Mal gefragt, wo Kinder herkommen? Wie war die genaue Antwort? Wann hast Du zum ersten Mal Geschlechtsverkehr zwischen Tieren gesehen? Kannst Du Dich entsinnen, wann die Unterschiede zwischen den Geschlechtern Dir bewußt wurden?
     
    Die erste Erinnerung an Sex, wo ich mich im Moment erinnern kann, war, als ich mit etwa 5 (weiß es nicht genau) Jahren im Harz in Bad Sachsa im Kinderheim zur Erholung war. Da wurden wir abends alle Jungen (alle so klein wie ich) nackt unter die Brause gestellt, nebeneinander und mehrere Schwestern (weltliche) wuschen uns ab. Da habe ich etwas Neugierde gehabt, wie die Anderen wohl aussahen. Aber es war eine Neugierde, die sich stark in Grenzen hielt.
    Etwa um die gleiche Zeit, als ich bei meiner Tante in Neuß auf Besuch war und dort auch schlief, sah ich heimlich, wie sie ihre kleine Tochter in einer kleinen Wanne badete. Die Entfernung war ziemlich groß, aber nun wußte ich wenigstens ungefähr, wie die Mädchen aussehen.
    Meine erste Aufklärungsfrage stellte ich mit 8 oder 9   Jahren an meine Mutter, aber sie lachte und erzählte was vom Klapperstorch. «Veranlaßt» hatte mich nichts zu dieser Frage außer der Tatsache, daß die Kinder ja nun mal irgendwoher kommen mußten.
    Zwischen Tieren? Sicher habe ich das als Kind gesehen, aber ich wußte doch nicht, was die da machten, jedenfalls bis Ende zwölf. Da hat mich einer in Marienhausen aufgeklärt, so richtig «offen», oder wie man das nennt. Geglaubt habe ich es ihm allerdings nicht gleich.
     
    2.   Wann und was war der erste Anlaß Deiner Gedanken über die Geburt?
     
    Das kann ich Ihnen beim besten Willen nicht sagen, wann das war, auf jeden Fall aber innerhalb der ersten 4   –   5   Schuljahre. Welches Nachdenken es verursacht hat? Nun, ich dachte einfach, daß es irgendwie wahrscheinlich sei, daß das Kind «irgendwo rauskommt», bei der Mutter, das war mir klar, weil sie am meisten mit den Kindern zu tun haben soll.
     
    3.   Hast Du Erinnerungen, auch vage, von Geschlechtsverkehr zwischen Deinen Eltern? Hast Du Grund zu glauben, daß sie
mit einander nicht verkehrten? Hast Du jemals Andeutungen darüber gehört?
     
    Da habe ich nie was von gewußt, noch gesehen, noch gehört. Ich für mein Teil bin überzeugt, daß sie solche Sachen nicht mehr getan haben, seit feststand, daß meine Mutter kein eigenes Kind bekam. Andeutungen: Darüber hätten meine Eltern doch nie ein Wort verloren.
     
    4.   Hattest Du falsche Vorstellungen über sexuelle oder andere körperliche Funktionen? Bitte erklären. Hatten bestimmte Worte für Dich sexuelle Bedeutung? Welche Ausdrücke wurden für Penis, Stuhlgang usw. benutzt?
     
    Falsche Vorstellungen nur über die Geburt. Ich dachte, der Bauch geht auf (Bauchnabel), und das Kind kommt da heraus. Was mit dem Mann los war, erfuhr ich erst durch die Aufklärung im Schulhof. Kurz vorher hatte ich wegen des Anfangs der Pubertät zu onanieren begonnen, aber wozu das «gut» sein könnte, das wußte ich zu dem Zeitpunkt nicht, noch nicht genau. Es dauerte dann bis zur Aufklärung nur noch Wochen oder ein paar Monate.
    Ach, Sie meinen ja noch viel früher! Die Bezeichnung für Penis war damals «Männlein», für den Stuhlgang wurde «Groß» gesagt, für Wasser lassen «Klein», Stuhlgang war auch ein «Geschäft machen». Alles Worte, wie sie Kindern gegenüber für sexuelle Dinge gebraucht wurden. Ich fand das ziemlich blöd, denn daß da nun irgendwas «drumherumgeredet wird», ist auch dem Kind schon klar.
     
    5.   Hast Du Erinnerungen aus Deiner Kindheit, wo Du das Stillen eines Kindes gesehen hast?
     
    Nein.
     
    6.   Kannst Du Dich Deines ersten Interesses an Deinen eigenen Geschlechtsorganen entsinnen?
     
    Da muß ich etwa 6   Jahre alt gewesen sein. Ich schaute mir das alles so an, und (im Bett) dann veränderte ich meine Lage, rutschte halb aus dem Bett, und machte die Beine mal zusammen, mal ganz breit und so. Ob ich eine, wie sagt man, «Erektion» hatte, weiß ich nicht mehr

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