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Jürgen Klopp: Echte Liebe

Jürgen Klopp: Echte Liebe

Titel: Jürgen Klopp: Echte Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elmar Neveling
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Einsatz – das ausgerechnet beim furiosen Erfolg über den FC Bayern, währenddessen er fehlerlos agierte.
    Der holprige Saisonstart 2011/12:
mögliche Gründe
    Die Dominanz in der Meistersaison bewahrte den BVB nicht vor Anlaufschwierigkeiten in der folgenden Spielzeit. Nach Punkten war die Borussia nach sechs Spieltagen so schlecht in die Saison gestartet wie kein Meister seit 27 Jahren. Schon während der Sommerpause 2011 hatte Klopp geahnt, dass die bevorstehende Spielzeit für den Titelverteidiger eine schwierige werden würde: »Wir werden viele Probleme bekommen in dieser Saison, das ist doch ganz normal. Wir werden auch mal wieder ein Spiel verlieren, dann werden wir sehen, was es auslöst. Aber wir haben eine relativ gute Basis, wie die Testspiele gezeigt haben.«
    Ganz wichtig für Klopp ist, die außergewöhnliche Meistersaison nicht ständig als Maßstab heranzuziehen – vor allem, um Druck von seiner Mannschaft zu nehmen: »Wir dürfen nicht vergleichen. Wir dürfen nicht dieses Jahr gegen Hamburg spielen und denken: ›Letz-tes Jahr haben wir sie weggeräumt.‹ Wir müssen weiter in jedes Spiel eintauchen, uns komplett auf die Aufgabe einlassen. Dann haben wir eine relativ gute Chance, auch in dieser Saison ziemlich stark zu sein.«
    Schneller als es Klopp lieb sein konnte, sollte der BVB mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Wurde der Meister nach dem glanzvoll herausgespielten 3:1-Auftaktsieg über den Hamburger SV bereits medial abgefeiert, folgte bereits eine Woche später beim 0:1 bei 1899 Hoffenheim die – dort schon fast traditionelle – Ernüchterung. Nach weiteren Niederlagen zuhause gegen Aufsteiger Hertha BSC Berlin und bei Hannover 96 (jeweils 1:2) fand sich Dortmund nach dem sechsten Spieltag und bereits drei Niederlagen (so viele wie während der gesamten vorherigen Hinrunde nicht) lediglich auf Rang elf wieder.
    Bei einer Pressekonferenz nach dem Spiel gegen Hertha zeigte sich Klopp noch recht entspannt: »Das war ein Ausschlag nach unten, den man auch mal erleben muss und durch den man wieder merkt, wie geil es ist, ein Spiel zu gewinnen.« Bitter war jedoch die Niederlage in Hannover, die nach eigener 1:0-Führung durch zwei Gegentore in den letzten fünf Minuten zustande kam. »Wir haben das Spiel aus der Hand gegeben. Das war ein aktiver Vorgang, der zu Passivität führte«, formulierte Klopp anschließend etwas paradox. Im Gefühl des sicheren Sieges hatte der BVB in der Schlussphase zu wenig Initiative gezeigt und damit Hannover gestärkt.
    Auf die Palme brachte Klopp, dass die Borussia vier der ersten sechs Saisongegentore nach Standardsituationen kassierte: »Das geht gar nicht. Damit sich bei den Spielern nicht der Eindruck festsetzt, die Niederlage wäre zufällig passiert«, werde er nun »deutliche Worte« sprechen. Vielmehr habe die Gier gefehlt.
    Viel Aufwand, wenig Ertrag
    Die Krux des BVB zum Saisonstart: Wie schon im Vorjahr betrieb die Borussia weiterhin einen extrem großen Aufwand, um Torchancen zu kreieren – war aber bei ihrer Verwertung viel zu inkonsequent. Noch immer arbeitete die Mannschaft massiv nach vorne und hinten, rückte mit hohem läuferischen Aufwand geschlossen vor und zurück. Doch im Gegensatz zur Vorsaison, als ebenfalls viele Chancen versiebt wurden, es aber dennoch meist zum Sieg reichte, wurde das Team für seine Betriebsamkeit nun nicht mehr mit guten Ergebnissen belohnt. Ungewohnte individuelle Fehler in der Abwehr führten zu unnötigen Gegentoren – so wie exemplarisch in der Champions League Ende September 2011 bei Olympique Marseille.
    Der BVB dominierte das Spielgeschehen und erarbeitete sich einige gute Gelegenheiten. Doch das erste Tor schossen die Franzosen, begünstigt durch ein Wegrutschen von Dortmunds Innenverteidiger Neven Subotic. Nach der Pause drängte Dortmund auf den Ausgleich, doch auch der zweite Treffer fiel für Marseille: Diesmal durch einen unnötigen Kopfball in die Mitte von Mats Hummels, der zur Torvorlage für den Gegner geriet. Dass dem dritten Treffer zum 0:3-Endstand ein zweifelhafter Strafstoß vorausging, war da fast schon nebensächlich. 0:3: Ein aberwitziges Ergebnis für eine Borussia, die Großchancen en masse besaß, aber im Abschluss zu verspielt und zu verschnörkelt agierte.
    Da verwunderte es nicht, dass die Mannschaft angesichts vermeidbarer Fehler anschließend Frust schob. Eigentlich das bessere Team zu sein, sich dann jedoch selbst um die Früchte der eigenen Arbeit zu bringen, das

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