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Juli, Die Viererkette

Juli, Die Viererkette

Titel: Juli, Die Viererkette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Partytime! Party der Extraklasse!“
    Der Dicke Michi und sein Cousin grinsten sich an.
    „Abgemacht, Kleiner!“, piepste der fette Räuberhauptmann wie ein Roboterbaby. „Diese 68 Euro hier sind für die Party. Aber den Rest heb ich auf! Du musst auch an später denken. Der Wind ist schon kalt, und bald wird es Winter!“
    „Von mir aus! Mach, was du willst!“, lachte der Dicke Michi.
    Dann wirbelte er blitzschnell herum, denn hinter uns schoss das Rolltor eines Wellblechschuppens empor und enthüllte eine LKW-Ladung der allerbesten Süßigkeiten, die man sich vorstellen kann. Ja, und dann sah ich auch noch die eine der drei Cousinen. Verflixt! Was war das? So was hatte ich noch niemals gesehen. Selbst nicht, als Vanessa, die Unerschrockene, zu uns gekommen war. Und Vanessa, das sage ich euch, ist dafür, dass sie ein Mädchen ist, der absolut wilde Hit!

Die Wilden Kerle
    Doch Vanessa war noch viel wilder, als sie nach Camelot kam. Kurz vor Mitternacht hatten sich die Wilden Kerle wie verabredet im Baumhaus versammelt. Selbst Willi war da, doch obwohl er in wenigen Minuten Geburtstag hatte und 40 Jahre alt wurde, dachte auch er nicht ans Feiern. Nein. Er saß da wie die anderen und erwartete Vanessas Bericht. Die kämpfte mit ihrem Zorn und ihrer unermesslichen Wut. Dann stellte sie sich in die Mitte der Freunde.
    „Fabi, du hattest Recht!“, begann sie verbittert. „Juli wird vom Dicken Michi erpresst.“
    Ein Raunen und Zischen erfüllte die „Halle“, die das unterste Stockwerk des Baumhauses war.
    „Wenn ihm Juli nicht das Geld für Willis Geburtstagsgeschenk gebracht hätte, hätte sich der Mistkerl Joschka gepackt.“
    Wieder ertönte das Raunen. Fäuste wurden geballt, und der kleine Joschka schaute verzweifelt zu Vanessa empor.
    „Aber wo ist Juli jetzt?“, fragte er.
    Vanessa schwieg. Sie zerbiss ihre Lippen. Dann antwortete sie so leise, als wollte sie ihre Worte am liebsten selbst nicht verstehen.
    „Sie haben ihn mitgenommen. Mit in die Steppe.“
    Jetzt war es still.
    Mit so einer Nachricht hatte niemand gerechnet. Die Steppe war kein Wilde Kerle- Land mehr. Sie gehörte zum Reich der Unbesiegbaren Sieger . Dort waren sie machtlos. Dort traute sich niemand von ihnen hinein, und als wollte sie ihr Schicksal für immer besiegeln, schlug die Kirchturmuhr Mitternacht.
    Joschka wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und schaute zu Leon und Fabi. Doch selbst diese beiden wildesten der Wilden Kerle waren vor Schreck wie gelähmt. Das hatte mit Fußball nichts mehr zu tun. Das war überhaupt kein Spiel mehr. Das war blutiger Ernst. Das war ein Kampf in einer Dimension, von deren Existenz die Wilden Kerle jetzt erst erfuhren.

    Leon, der Slalomdribbler, Torjäger und Blitzpasstorvorbereiter, der vor nichts Angst hatte, presste die Fingernägel in seine Handflächen hinein, bis er es vor Schmerz nicht mehr aushalten konnte und die Faust gegen die Bretterwand schlug.

    Fabi, der schnellste Rechtsaußen der Welt, der Wildeste unter Tausend, der aus jeder Klemme herauskam, hatte sein verschmitztes Lächeln verloren und biss auf seinen Fingernägeln herum.

    Vanessa, die Unerschrockene, schaute erschrocken zu Marlon, der Nummer 10, dem Herz und der Seele der Wilden Kerle , ihrer Intuition.

    Doch auch Marlon schien keine Antwort zu wissen und suchte sie deshalb bei Rocce, dem Zauberer.

    Aber Rocce, dem Sohn von Ribaldo, dem brasilianischen Fußballgott der Bayern , fiel nichts anderes ein, als seinen Rosenkranz aus der Tasche zu ziehen.

    Markus, der Unbezwingbare, war längst bezwungen, und Jojo, der mit der Sonne tanzt, war pure Angst.

    Felix, der Wirbelwind, kämpfte hustend und röchelnd gegen sein Asthma – während Raban, der Held, aufgebracht aufsprang, sich seine Locken raufte, wild in der Runde herumschaute – und setzte sich ohne ein Wort wieder hin.

    Selbst das „Verflixte Hühnerkacke!“ brachte er nicht mehr heraus. Er hatte, als wäre er Maxi, die Sprache verloren.

    Doch Maxi „Tippkick“ Maximilian war der einzige Wilde Kerl , der sich nicht einschüchtern ließ. Er schaute zu Willi, dem besten Trainer der Welt, würgte und würgte und sagte dann mehr als sonst in zwei Jahren: „Ich pfeif auf den Teufelstopf und die Liga. Juli ist unser Freund, und ich werde morgen nicht ohne ihn spielen.“
    Willi erwiderte Maxis Blick. Langsam entstand ein Lächeln um seinen Mund, und seine Augen begannen vor Freude zu leuchten.
    „Ich danke dir, Maxi!“, sagte er. „Das war das

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