Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Gleiche antue wie dein Vater deiner Mutter. Und dieser Ort hat es nur noch schlimmer gemacht.“ Er drückte sie fest an sich.
Sie vergrub ihr Gesicht in seinem Hemd. „Es gibt einen ganzen Teil deines Lebens, von dem du mir immer noch nichts erzählt hast. Und ich vermute, ich habe früh gelernt, dass Beziehungen nicht immer das sind, was sie zu sein scheinen.“
„Aber manchmal sind sie genau das“, stellte Nikos fest und hob sie von seinem Schoß auf das Bett, damit er sein Handy aus der Tasche ziehen konnte.
„Nikos?“ Verwirrt starrte sie ihn an, als er eine Nummer eingab. „Wen rufst du an?“
„Meine Assistentin. Sie soll sich darum kümmern, dass du nicht mehr in diesem Haus wohnen musst, damit ich mich auf die wichtigeren Dinge konzentrieren kann.“ Er wechselte ins Griechische, als sein Anruf angenommen wurde.
Als er das Telefon wieder in die Tasche steckte, starrte sie ihn an. „Du hast eine persönliche Assistentin? Das ist noch etwas, das ich nicht von dir weiß.“
„Zwei. Sie filtern fast alles für mich, damit ich mich der Medizin widmen kann.“ Er zog sie sanft auf die Füße. „Wie fühlst du dich? Wackelig? Kannst du laufen?“
„Natürlich kann ich laufen. Aber wo gehen wir hin? Nikos, es ist dunkel. Du findest so spät nichts mehr, wo wir heute bleiben können. Alles wird ausgebucht sein.“
Etwas später lag sie zusammengerollt auf einem weichen Sofa in der Penthousesuite eines kleinen Luxushotels an der Küste. „Das ist unglaublich. Du hast Glück, dass das Zimmer frei war.“
Nikos sah sie einen Augenblick an, als wollte er etwas sagen, schüttelte dann aber nur den Kopf. „Wir haben Glück“, stimmte er ihr zu. „Jetzt können wir uns weiter unterhalten.“ Er schenkte ein Glas Wasser ein und reichte es ihr. „Warum hast du mir das alles nicht schon früher erzählt? Du hättest einfach sagen können, dass du in diesem Haus nicht wohnen möchtest.“
„Nein, das konnte ich nicht.“ Ella setzte sich auf und fühlte sich seltsam verletzlich. „Ich bin keine Milliardärin, Nikos! Ich kann nicht einfach zu jemandem sagen: ‚Ich möchte hier nicht wohnen, finde etwas anderes.‘ Außerdem hättest du dann wissen wollen, warum. Und ich wollte nicht über den Grund sprechen.“
„Nun, wir hätten einige verletzte Gefühle auf beiden Seiten vermeiden können“, sagte er nachdenklich. „Tu mir von jetzt an einen Gefallen. Verhalt dich wie alle anderen Frauen auch, und denk laut.“
Ella lächelte gequält. „Weißt du, das ist eine Sache, über die ich einfach nicht spreche.“ Sie beugte sich vor und stellte ihr Glas auf den Boden. „Es ist nicht gerade förderlich für das Selbstbewusstsein, wenn dich dein Vater verlässt.“
Nikos rieb sich den Nacken. „Hast du deshalb so gezögert, mich zu heiraten?“
„Ich vermute, es hängt damit zusammen. Du hast so viel vor mir verheimlicht, Nikos. Es hat sich zu sehr nach meinem Vater angefühlt. All diese Geheimnisse.“
„Ella …“
„Und dann, als ich von deiner Frau erfahren habe und … von dem Unfall …“ Sie schluckte, kämpfte, um ihre Gefühle in Worte zu fassen. „Ich wollte das Thema nicht anfassen, weil ich weiß, dass du mit mir nicht darüber sprechen magst. Du bist eben sehr verschlossen, was deine Gefühle betrifft, und ich verstehe das. Du liebst mich nicht, warum also solltest du mit mir darüber sprechen?“
Scharf zog er seine Augenbrauen zusammen. „Da täuschst du dich. Die Tatsache, dass ich mein Herz nicht ausschütte, hat nichts mit meinen Gefühlen für dich zu tun. Ich spreche nicht gern über meine Vergangenheit, das stimmt. Und du bist in der Hinsicht nicht anders, agape mou , oder wir müssten dieses Gespräch nicht führen.“
„Mach dir keine Gedanken.“ Ella konzentrierte sich auf das Bild, das ihr gegenüber hing. Es zeigte eine Meerlandschaft in blau und weiß. „Gefühle kann man nicht erzwingen.“
„Du denkst, ich bin zu keinen Gefühlen fähig?“
„Doch“, widersprach sie leise und sah ihn an. „Ich glaube nur nicht, dass du solche Gefühle für mich hast.“
Er setzte sich zu ihr auf das Sofa und nahm ihre Hand in seine. „Und es ist meine Schuld, dass du das denkst“, sagte er zerknirscht, „weil ich dir keinen Grund gegeben habe, etwas anderes zu denken.“
„Du musst dich nicht für deine Gefühle entschuldigen …“
„Du weißt nicht, was ich fühle.“ Seine Stimme klang ernst, und er drückte ihre Hand fester. „Gar nicht.“
Ella saß
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