Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Fragen, zeichnete manchmal ein schnelles Bild, um es ihr besser zu verdeutlichen, und wandte sich auch gelegentlich an einen Kollegen.
Schließlich wurde das Baby verlegt.
„Es muss unglaublich hart sein“, sagte Ella. „Ein neugeborenes Baby zu haben, und plötzlich geht alles schief.“
„Und sie hat keine Unterstützung, das macht es noch schlimmer.“ Kalt und wütend sah Nikos sie an. „Ist es das, was du willst?“, zischte er leise. „Das allein durchstehen? Du solltest wissen, dass das für mich mittlerweile nicht mehr infrage kommt.“
„Nikos …“
„Wir fahren nach Hause. Zieh dich um. Ich treffe dich beim Auto.“
„Ich kann heute Nacht nicht bei dir bleiben, Nikos. Ich hole meine Sachen und übernachte bei Helen.“
„Wir sprechen zu Hause darüber.“ Ohne ihr die Chance zu geben, etwas dazu zu sagen, verließ er den Raum. Verzweifelt sah sie ihm nach.
Sie kamen in der Abenddämmerung nach Hause, und in dem Augenblick, als Ella die Schwelle überschritt, veränderte sich ihre Stimmung. Es war, als würde das Gewicht der Vergangenheit sie hinunterziehen.
„Meine Mutter hat angerufen, weil sie wissen wollte, welche Blumen dir gefallen.“ Nikos griff nach seinem Weinglas. „Ich habe ihr gesagt, du hättest dich schon hingelegt.“
„Ich rufe sie morgen an.“ Ella stand in dem großen Flur und fühlte sich immer schlechter. „Ich gehe meine Sachen einpacken.“
Aber in diesem Haus herumzulaufen machte alles nur schlimmer. Sie schloss sich im Bad ein und spritzte sich Wasser ins Gesicht, während sie verzweifelt versuchte, sich zusammenzureißen.
Himmel, es ist doch nur ein Haus! Wände, Zimmer, Fenster. Es war lächerlich, dass es ihr so naheging.
Wütend auf sich selbst ging sie in ihr gemeinsames Schlafzimmer. Sie stopfte ihre Sachen in einen Koffer und hockte sich hin, um einen heruntergefallenen Schuh aufzuheben. Dabei bemerkte sie etwas, das aus einer der unteren Schubladen herausragte. Ella zog es hervor.
Es war ein Foto. Einen langen qualvollen Augenblick starrte sie es an, bevor alles um sie herum schwarz wurde.
„Es geht ihr wieder besser.“ Der Arzt schloss seine Tasche. „Es kommt vor, dass schwangere Frauen in Ohnmacht fallen, aber der Herzschlag des Babys ist kräftig.“
„Es geht mir wirklich gut“, bestätigte Ella, in der Hoffnung, dass der Arzt und Nikos sie dann allein ließen. „Ich bin nur müde. Es tut mir leid, dass ich euch Sorgen gemacht habe. Ich werde etwas schlafen, und morgen bin ich wieder fit.“ Sie musste jetzt wirklich allein sein.
Aber Nikos machte keine Anstalten zu gehen. Er bat jemanden vom Personal, den Arzt hinauszubegleiten, während er zu Ella zurückkehrte.
„Du hättest keinen Arzt rufen müssen“, murmelte sie und rollte sich zusammen.
„Doch, das musste ich. Was denkst du, wie ich mich gefühlt habe, als ich dich auf dem Boden gefunden habe?“
„Genervt?“
„Hör auf! Ella, sieh mich an.“ Seine Stimme klang mit einem Mal unendlich sanft.
Tränen brannten unter ihren Augenlidern. „Ich möchte nur eine Weile allein sein.“ Sie hielt ihre Augen fest geschlossen. Dann spürte sie, wie Nikos ihr die Haare aus dem Gesicht strich.
„Ich weiß, dass du dich schlecht fühlst“, sagte er zärtlich. „Ich verstehe nur nicht, warum. Sag es mir.“
„Nikos …“
„Erzähl mir, was dich so aufgeregt hat.“ Sanft massierte er ihre Stirn. „Ich werde alles tun, um es in Ordnung zu bringen, das verspreche ich.“
Eine Träne lief ihr über die Wange. „Das kannst du nicht. Es ist kein Geräusch in der Dunkelheit oder eine Spinne.“
Er griff nach etwas. „Das hast du festgehalten, als ich dich gefunden habe. Es ist ein Foto mit drei Personen. Einem Mann, einer Frau und einem Mädchen.“ Die Hand, die sanft ihre Stirn massiert hatte, wischte ihr jetzt die Tränen von der Wange. „Sag mir, wer das ist. Ich möchte wissen, warum dich dieses Bild so aufgeregt hat.“
Ella fühlte sich jetzt genauso verletzlich wie damals mit acht Jahren.
Nikos streichelte ihr zärtlich über den Kopf, während er geduldig wartete. „Erzähl mir, wer auf dem Bild zu sehen ist und warum es dich so aufregt, es zu sehen. Bist du das? Bist du das kleine Mädchen?“
Ella begann zu weinen. Sie hörte Nikos etwas auf Griechisch murmeln, bevor er sich zu ihr aufs Bett setzte und sie in seine Arme zog.
„Du beschuldigst mich, Geheimnisse zu haben“, flüsterte er, „aber ich glaube, du hast genauso viele.“ Er hielt sie
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