Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Bauchspeicheldrüsenentzündung. Er trinkt, und ich bin ziemlich sicher, dass das die Ursache dafür ist. Aber ich will ihn auch auf Gallensteine untersuchen. Auf dem Ultraschall kann ich allerdings nichts erkennen“, erklärte sie.
„Das kommt in der Hälfte aller Fälle vor“, erwiderte Joel. „Der Patient ist übergewichtig, und außerdem sind Darmgase vorhanden, die das Bild überlagern. Du musst ihn zum CT schicken. Wie sieht dein Behandlungsplan aus?“
„Ich bin nicht sicher, ob es ein akuter Anfall oder der Beginn einer chronischen Pankreatitis ist. Ich habe Blutproben ins Labor geschickt.“ Lisa zählte die Tests auf, die sie angefordert hatte. „Und ich werde auch noch ein EKG machen. Aber vor allem will ich ihn stationär aufnehmen. Er soll nüchtern bleiben. Außerdem Bettruhe und Schmerzmittel, bis wir die Laborbefunde bekommen.“
„Guter Plan“, lobte Joel. „Sehr schön.“
„Ich mache nur meinen Job.“ Sie lächelte etwas gezwungen, ehe sie zu Larry zurückging. „Der Ultraschall zeigt mir leider nicht das, was ich wissen muss. Daher werde ich Sie für ein CT anmelden. Dabei wird eine ganze Serie von Aufnahmen Ihres Innenlebens gemacht. Und dann können wir feststellen, ob Sie vielleicht Gallensteine haben. Vorerst werde ich Sie jedoch stationär aufnehmen. Bettruhe und Schmerzmittel sind im Augenblick das Beste für Sie.“
Larry war völlig entgeistert. „Ich hab gerade eine Beförderung gekriegt! Ich muss wieder zur Arbeit. Ich kann nicht die ganze Zeit im Bett rumliegen.“
„Das Büro wird wohl eine Weile ohne Sie auskommen müssen“, entgegnete Lisa.
Genauso wie sie ohne Joel auskommen musste. Außer als Kollege, und das war bei Weitem nicht genug. „Es wird ein bis zwei Tage dauern, bis wir alle Laborergebnisse vorliegen haben. Erst dann können wir mit Sicherheit sagen, was los ist. Eine Bauchspeicheldrüsenentzündung kann Komplikationen verursachen. Deshalb müssen wir Sie zur Beobachtung hierbehalten.“
Larrys Augen weiteten sich. „Was für Komplikationen?“
„Nieren- oder Atemprobleme“, antwortete sie. „Falls diese auftreten sollten, sind Sie hier genau an der richtigen Stelle, um sie zu behandeln.“
„Muss ich sterben?“, fragte er ängstlich. „Im Pub kam es mir jedenfalls so vor.“
„Die meisten Leute werden wieder ganz gesund“, antwortete Lisa. „Aber Sie müssen unbedingt mit dem Trinken aufhören. Wenn Sie so weitermachen wie bisher, werden Sie bald eine chronische Bauchspeicheldrüsenentzündung haben. Das heißt, anstatt nur einer schmerzhaften Attacke wie jetzt werden Sie ständig solche Schmerzen haben. Dann könnte es sein, dass eine Operation notwendig wird.“
„Okay, kein Alkohol mehr.“ Larry wirkte nachdenklich. „Und was passiert jetzt?“
„Ich schicke Sie auf die Station hoch. Falls wir irgendjemanden für Sie anrufen sollen, sagen Sie dort Bescheid. Ihr Darm braucht dringend eine Ruhepause. Darum dürfen Sie die nächsten zwei Tage nichts essen oder trinken. Solange, bis der Schmerz und die Empfindlichkeit etwas abgeklungen sind. Wenn Sie jetzt etwas essen oder trinken, würden die Schmerzen nur schlimmer werden“, erklärte Lisa. „Aber damit Sie nicht austrocknen, bekommen Sie einen Tropf. Damit wird Ihnen dann ausreichend Flüssigkeit zugeführt.“
„Und danach kann ich wieder nach Hause?“, fragte Larry hoffnungsvoll.
„Sobald wir sicher sind, dass das ein einmaliger Anfall war und es keine weiteren Komplikationen gibt, ja.“
So wie zwischen ihr und Joel. Ein einmaliger Vorfall ohne irgendwelche Komplikationen. Abgesehen davon, dass sie sich längst in ihn verliebt hatte.
Also musste sie sich eben einfach wieder entlieben.
7. KAPITEL
„Kannst du mir Prinzessinnenzöpfe machen, Daddy?“, fragte Beth. „Bitte!“
„Wie wäre es mit einem Pferdeschwanz?“, schlug Joel stattdessen vor.
Ihre Unterlippe zitterte verräterisch. „Aber Lisa hat mir richtige Prinzessinnenzöpfe gemacht, so wie Emmas Mum.“
Er biss die Zähne zusammen. Ob seine Tochter wohl jemals aufhören würde, von Lisa zu schwärmen?
„Können wir nicht zu ihr hinfahren, damit sie mir die Haare machen kann?“
„Nein, können wir nicht“, sagte er bestimmt. „Sie muss arbeiten.“ Das war zwar eine Notlüge, doch er wusste sich nicht anders zu helfen.
„Dann eben, wenn sie fertig ist“, meinte Beth. „Du kannst sie ja zum Essen einladen. Oder zu einer Pyjamaparty.“
Joel verschluckte sich fast. „Sie ist zu alt für
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