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Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Julia Ärzte zum Verlieben Band 36

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 36 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE FRASER KATE HARDY SARAH MORGAN
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eine Pyjamaparty.“
    Er wollte wirklich nicht daran denken, dass Lisa bei ihnen übernachtete. In seinem Bett. Ihr warmer, weicher, nackter Körper eng an ihn geschmiegt. Er musste dringend das Thema wechseln, und zwar schnell. „Wir müssen noch dein neues Buch für Miss Robinson lesen.“
    „Ohne Prinzessinnenzöpfe kann ich nicht lesen“, meinte Beth schmollend.
    Joel presste die Kiefer zusammen und zwang sich dazu, seine Tochter nicht anzufahren. Sie wollte ihn nicht absichtlich ärgern. Beth war nur müde und ein bisschen überdreht. Es war nicht ihre Schuld, dass er die Sache mit Lisa so vermasselt hatte. Das durfte er nicht an Beth auslassen.
    „Entschuldige, Kätzchen, ich kann leider keine Prinzessinnenzöpfe machen“, sagte er. „Ich kann einen Pferdeschwanz und normale Zöpfe. Das ist alles. Komm, wir schneiden was aus und kleben ein Glitzerbild, einverstanden?“
    Normalerweise war Beth dafür immer Feuer und Flamme. Heute jedoch nicht. Sie schob die Unterlippe vor. „Ich mag kein Glitzer mehr.“
    „Da braucht wohl jemand ein schönes Bad mit ganz ganz viel Schaum.“ Joel bemühte sich, nicht die Geduld zu verlieren.
    Beth schniefte. „Ich möchte viel lieber, dass Lisa mich badet. Dann könnte sie mir auch noch neue Lieder vorsingen. Und eine Geschichte vorlesen. Das kann sie so gut. Sie macht nämlich ganz viele verschiedene Stimmen.“
    Joel fiel es schwer, sich zu beherrschen. „Schätzchen, wir sind doch nur zu zweit. Du und ich. So wie es die letzten Jahre immer gewesen ist. Gefällt dir das nicht mehr?“
    Tränen standen in ihren Augen. „Do…och. Aber …“
    „Sag’s mir, Süße“, ermutigte er sie. „Sag’s mir, damit ich es besser machen kann.“
    Ihre Lippen zitterten. „Manchmal hätte ich so gerne eine Mummy wie alle andern in der Schule. Josh, ein Junge in meiner Klasse, hat sogar zwei Mummys. Seine echte Mummy und eine Stiefmutter. Das ist ungerecht. Ich hab nämlich gar keine.“
    Joel nahm sie in die Arme und drückte sie an sich. Dabei legte er seine Wange an ihr Haar, damit sie seine Tränen nicht bemerkte. „Ich weiß, mein Kätzchen, und das tut mir sehr leid.“ Er versuchte, ihr Vater und Mutter in einem zu sein. Obwohl er sich wirklich alle Mühe gab, reichte es einfach nicht. Es würde niemals ausreichen. Das hier konnte er nicht besser machen.
    Eine kleine Sache konnte Joel jedoch für seine Tochter tun. Er könnte jemanden bitten, ihm beizubringen, diese verflixten Prinzessinnenzöpfe zu flechten. Mehrere Krankenschwestern in der Notaufnahme waren Mütter. Eine von ihnen würde es ihm sicher zeigen.
    Natürlich wäre es naheliegend, jemand ganz Bestimmten zu fragen. Nachdem er die Dinge zwischen sich und Lisa so vermasselt hatte, war sie im Augenblick jedoch die Letzte, die er deshalb ansprechen wollte.
    Manchmal ist das Leben wirklich gemein, dachte er verbittert.
    Es war gut, dass Joel und Lisa ein paar Tage lang unterschiedliche Dienste hatten. Doch er wusste, dass er ihr nicht ewig aus dem Weg gehen konnte. Schließlich gehörten sie zum selben Team. Und als Oberarzt hatte er seinen Mitarbeitern gegenüber gewisse Verpflichtungen. Er sollte sie unterrichten, ihnen praktische Erfahrung bei schwierigen Fällen ermöglichen. Wie beispielsweise die Intubation des Falles, der in etwa sieben Minuten eintreffen würde.
    Joel traf Ben im Gang auf dem Weg zum Anmeldungstresen. „Ah, Sie habe ich gesucht. Gleich wird ein Patient eingeliefert, der für Sie sicher interessant wäre. Ich würde den Fall gerne mit Ihnen und Lisa durchsprechen. Könnten Sie ihr Bescheid sagen, dass wir uns in zwei Minuten im Schockraum treffen?“
    „Klar“, meinte Ben lächelnd.
    Joel hatte also zwei Minuten Zeit, um auf professionell umzuschalten. Er unterrichtete gerne, und er wusste, dass er ein guter Lehrer war. Er musste sich einfach nur auf seine Aufgabe konzentrieren.
    Kurz darauf standen Ben und Lisa neben ihm.
    „Okay, das Thema heute ist die Intubation.“ Joel verschränkte seine Arme. „Was braucht man dafür?“
    „Kissen, Absaugegerät, Laryngoskop, Endotrachealschläuche, Spritze und Manschette, Klebeband und Gleitgel“, zählte Ben auf.
    „Gut. Man sollte außerdem darauf achten, dass die Schläuche verschiedene Durchmesser haben und unterschiedlich lang sind“, ergänzte Joel. „Und was tun wir als Erstes?“
    „Den Patienten mit Gesichtsmaske und Beatmungsbeutel versorgen, falls die selbstständige Atmung erschwert ist“, antwortete

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