Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Anweisungen der Zentrale an den Piloten weiter.
„Wie sieht’s mit Landemöglichkeiten aus?“, fragte Skip.
„Zu beiden Seiten der Straße ist Wald“, sagte Dave. „Aber wir können auf der Straße landen. Die Polizei hat die Strecke abgesperrt, und der Verkehr wird umgeleitet.“
„Gut.“
Nach fünf Minuten hatten sie die Unfallstelle erreicht. Ein Krankenwagen mit Sanitätern war bereits vor Ort. Der Fahrer war also offensichtlich so schwer verletzt, dass er per Lufttransport ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Das Auto hatte sich überschlagen. Wenn der Fahrer nicht herausgeschleudert worden wäre, hätte er vermutlich nicht überlebt, dachte Lisa. Hier brauchten sie auf jeden Fall eine Trage, ein Rückenbrett und eine Halskrause, um den Patienten ruhigzustellen und keine weiteren Verletzungen zu riskieren.
Es gab einen kurzen Wortwechsel zwischen der Polizei und Dave, dann konnten sie landen. Marty und Lisa stiegen aus.
„Hey, Lisa!“, rief einer der Sanitäter aus dem Krankenwagen.
Sie erkannte die Stimme von Mark. „Hi, Mark. Was ist passiert?“
„Wir vermuten, dass der Wagen von der Straße abgekommen ist, an einen Baum prallte, sich dann mehrmals überschlagen hat und der Fahrer dabei rausgeschleudert wurde. Er ist bewusstlos. Verletzungen an Kopf, Brustbereich, Unterleib und Becken. Möglicherweise auch an der Wirbelsäule.“ Mark berichtete, was er und seine Kollegen bereits getan hatten, um den Patienten zu stabilisieren.
Je zügiger er ins Krankenhaus kam, desto besser. Falls Lisa das Unfallopfer sechs Minuten lang mit einer Sauerstoffmaske versorgen konnte, war schon viel gewonnen. Gerade bei Patienten mit Verdacht auf Wirbelsäulenverletzungen war eine Intubation besonders problematisch. Im Krankenhaus konnten eventuelle Komplikationen viel besser behandelt werden.
Im Schockraum.
Mit Joel.
Nein. Es hat keinen Sinn, hinter jemandem her zu sein, den man nicht haben kann, dachte Lisa ärgerlich. Sie musste sich auf ihren Patienten konzentrieren.
Innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihn im Hubschrauber. Lisa stieg als Letzte mit ein, und schon hob Skip wieder ab.
Lisa gab dem Patienten Sauerstoff, legte ihm einen IV-Zugang und prüfte seine Pupillenreaktion. „Dave, weiß das Krankenhaus Bescheid?“, fragte sie.
„Ja. Skip hat ihn angekündigt.“
„Gut. Und er kommt zu sich“, stellte sie erleichtert fest. „Hallo. Bitte, bewegen Sie sich nicht.“
„Wo bin ich?“, murmelte der Mann.
„In einem Rettungshubschrauber, auf dem Weg zum Krankenhaus“, antwortete Lisa. „Wie heißen Sie?“
„Was?“ Er wirkte ein wenig verwirrt.
„Wie werden Sie von Ihren Freunden genannt?“, fragte sie sanft.
„Ach so. Brian.“
„Können Sie sich daran erinnern, was passiert ist?“
„Nein. Kopf tut weh. Alles tut weh“, flüsterte er.
„Okay. Ich werde Ihnen etwas gegen die Schmerzen geben.“ Sie verabreichte ihm ein Schmerzmittel und ein Medikament gegen Brechreiz.
Der Helikopter landete auf einem freien Platz in der Nähe der Notaufnahme, und Lisa begleitete den Patienten zur Übergabe.
Sie bereute es jedoch sofort, als sie den Arzt erblickte, der mit langen Schritten auf sie zukam. Der Mann mit der erotischsten Stimme, die sie je gehört hatte. Der erotischste Mund, den sie je gesehen hatte. Lippen, mit denen er ihren Körper erforscht hatte.
Also wirklich. Es war vorbei, und sie musste sich um ihren lebensgefährlich verletzten Patienten kümmern. Reiß dich gefälligst zusammen, sagte sie sich verärgert.
„Dr. Mortimer, das hier ist Brian.“ Lisa erstattete Bericht, während sie die Liege in den Schockraum schoben. „Mögliche Wirbelsäulenverletzung, vermutlich Frakturen an Brustbein, Rippen und Becken. Er war zunächst bewusstlos, ist dann aber wieder zu sich gekommen. Er spricht, scheint allerdings etwas verwirrt zu sein. Stabilisierung am Unfallort. Ich habe ihm Morphium und ein Antiemetikum gegeben. Er hat hochkonzentrierten Sauerstoff bekommen, seine Werte sind jedoch nicht gut. Ach ja, und wir haben einen IV-Zugang gelegt.“
„Danke. Dann übernehmen wir jetzt.“ Joel nickte kurz, ohne zu lächeln.
Lisa wandte sich ab. Sie hasste diese kühle Atmosphäre zwischen ihnen. Doch sie wusste nicht, wie sie daran etwas ändern sollte.
Zurück an der Hubschrauberbasis, stockten Lisa und ihre Kollegen die Ausrüstung wieder auf und überprüften erneut die Funktionsfähigkeit der Geräte. Danach meldeten sie bei der Notrufzentrale, dass sie für
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