Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Mum meinen Dad verloren hat?“
„Dann wirst du stark genug sein, um weiterzuleben. Für unsere Kinder“, antwortete er. „Und du wirst dieselbe mutige, schöne, kompetente Frau sein, die du jetzt bist.“
„Meine Mum hat mir gesagt, ich soll keine Angst vor der Liebe haben.“ Ihre Stimme schwankte merklich. „Sie meinte, es würde sich lohnen.“
„Sie hat recht.“ Joel nahm ihre Hand, zog Lisa von ihrem Stuhl hoch und presste sie an sich. „Hör auf uns. Ich habe schreckliche Angst davor, als Ehemann wieder zu versagen und dich und das Baby zu verlieren. Und du willst mich nicht nahe an dich heranlassen, weil du Angst hast, dass du mich verlieren könntest. Also, warum lassen wir nicht einfach all unsere Ängste los und versuchen, gemeinsam mit ihnen fertig zu werden?“
Sie zitterte in seinen Armen. Ihre Hände lagen auf seinem Rücken, und ihre Wange ruhte an seiner Brust.
„Es wird alles gut“, sagte Joel sanft. „Wir werden es schaffen, Lisa. Wir müssen einander nur eine Chance geben. Ich liebe dich. Und wenn du mich auch liebst, dann kriegen wir das hin. Natürlich werden wir Fehler machen, wir machen sie jedoch gemeinsam. Und wir werden sie gemeinsam wieder in Ordnung bringen.“
„Ich liebe dich, und ich möchte mit dir zusammen sein. Aber …“ Ihre Stimme klang tränenerstickt.
„Ja?“
„Ich kann deinen Heiratsantrag noch nicht annehmen. Nicht bevor wir mit Beth gesprochen haben. Das wäre ihr gegenüber sonst nicht fair“, meinte Lisa. „Wir müssen ihr Zeit lassen, sich an den Gedanken zu gewöhnen. Vielleicht will sie mich gar nicht in ihrem Leben haben.“
Oh, Joel war ziemlich sicher, dass seine Tochter sich genau wie er Lisa als Teil ihrer Familie wünschte. Allerdings war ihm auch klar, dass sie sich nicht nur auf seine Aussage verlassen würde.
Zärtlich drückte er ihr einen Kuss aufs Haar. „Also, wenn meine Tochter einverstanden ist, dann heiratest du mich?“
„Ja.“
„Gut, dann fragen wir sie eben“, erklärte er.
„Was? Jetzt?“, fragte sie unsicher.
Joel rückte ein Stück von ihr ab, damit er ihr in die Augen sehen konnte. „Lisa Richardson, willst du etwa gerade kneifen?“
„Ja“, gab sie zu.
Lächelnd entgegnete er: „Ich glaube, da brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, Schatz. Da ich Beth sowieso gleich bei Hannah abholen muss, komm doch mit.“
„Um sie zu fragen?“
„Nicht unbedingt.“ Er zuckte die Achseln. „Du kannst ja einfach erst mal Hallo sagen und gucken, wie es läuft. Und wenn es sich richtig anfühlt, dann fragst du sie.“
In Joels Wagen zu sitzen war seltsam. Als sie das letzte Mal zusammen in einem Auto gesessen hatten, war Lisa gefahren, weil Joel einen schlechten Tag gehabt hatte.
Ihre Gedanken drehten sich im Kreis.
Ehe. Kinder. Familie. All das, was sie immer hatte vermeiden wollen. Sie hatte geglaubt, dass sie diese Dinge nicht wollte. Lisa Richardson, zukünftige Fachärztin für Notfallmedizin, Trauma-Spezialistin und Stütze des Luftrettungsteams. So hatte sie sich immer gesehen.
„Muss ich das aufgeben?“, fragte sie unvermittelt.
„Was denn?“, meinte Joel verständnislos.
Na klar, er konnte schließlich keine Gedanken lesen. „Die Arbeit bei der Luftrettung.“
„Während deiner Schwangerschaft schon“, sagte er. „Das wäre sonst ein zu großes Risiko für dich und das Baby.“
Lisa fiel auf, dass er sie an die erste Stelle gesetzt hatte und nicht das Baby.
„Sobald du dich von der Geburt erholt hast, kannst du das tun, was für dich das Beste ist“, fuhr er fort. „Du kannst zu Hause bleiben, aber auch Teilzeit oder Vollzeit arbeiten. Ganz wie du willst. Ich werde die Küstenwache nicht aufgeben und erwarte auch nicht von dir, dass du die Luftrettung aufgibst.“
Joel lächelte ihr zu. „Das nennt sich Teamwork. Wir sprechen es miteinander ab und gucken, was für uns als Familie funktioniert. Zufälligerweise kenne ich eine hervorragende Tagesmutter, die uns immer unterstützen wird, wenn wir beide im Einsatz sind.“
„Du hast das schon alles genau durchgeplant, oder?“, meinte Lisa leicht belustigt.
„Nicht ganz. Es hängt alles davon ab, ob du eine Frage von mir mit einem gewissen kleinen Wörtchen beantwortest“, gab er zurück.
Ja. Ich werde dich heiraten.
Aber konnte sie wirklich Teil einer schon bestehenden Familie werden? Konnte sie es wagen, Joel, Beth und ihr Baby zu lieben?
Im Augenblick fühlte Lisa sich völlig überfordert.
Joel drängte sie nicht
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