Julia Ärzte zum Verlieben Band 36
Wahrscheinlich in einer riesigen Villa oder einem eleganten Penthouse mit Meerblick. Passend für einen Milliardär.
Ella kaute nervös auf ihrer Lippe. Das war einfach nicht ihre Welt. Sie hatte die richtige Entscheidung getroffen. Für sie beide.
Im Warteraum drängten sich Kinder. Kelly, eine der Schwestern aus der Hauptnotaufnahme, stand gestresst am Empfangstresen. Sie sah erleichtert auf, als Ella näher kam. „Ich weiß wirklich nicht, wie ihr das aushaltet“, murmelte sie. „Ich meine, die Patienten sind zu jung, um sagen zu können, was ihnen fehlt. Es sind alles nur Vermutungen. Und der Lärm …“
„Hast du Nikos gesehen?“, unterbrach Ella sie schnell.
Kelly schüttelte den Kopf. „Er ist oben beim Geschäftsführer.“
Ella zögerte nicht. „Du musst ihn anrufen, Kelly. Sag ihm, hier ist ein Patient, den er sofort sehen muss.“
Die Schwester lachte nervös. „Du machst Witze, oder? Ich soll in eine Sitzung zwischen dem Geschäftsführer und dem griechischen Gott hineinplatzen?“
„Nenn ihn nicht so.“ Gereizt griff Ella nach dem Telefon. „Ich mache es selbst.“
Im Büro des Geschäftsführers sagte man ihr, dass er für die nächsten zehn Minuten nicht gestört werden durfte. Sie warf einen Blick auf die Wanduhr und dachte an Harry, der teilnahmslos und still auf dem Schoß seiner Mutter saß. Es war unnatürlich für einen zweijährigen Jungen, so ruhig zu sein. Was, wenn zehn Minuten zu lange waren?
„Ich muss sofort mit Professor Mariakos sprechen“, sagte Ella nachdrücklich. „Nicht in zehn Minuten.“ Sie ignorierte Kellys bewundernden Blick und wartete angespannt, bis Nikos tiefe, männliche Stimme sich meldete.
„Mariakos.“
„Nikos, du musst dir ein Kind ansehen“, sagte sie schnell. Was, wenn er sie anfuhr, weil sie ihn gestört hatte?
Aber das tat er nicht. Er sagte nur: „Ich bin gleich da“ und legte auf.
„Du bist mutig“, murmelte Kelly. „Vermutlich das Privileg der Freundin.“
„Ich bin nicht seine Freundin.“ Aber was war sie? Sie erwartete sein Baby, und bald würde das auch jeder wissen, aber …
Ella verdrängte den Gedanken. „Schick ihn zu mir, wenn er kommt. Ich habe ein Kleinkind mit Bauchschmerzen, um das ich mir Sorgen mache.“
Sie kehrte in das Behandlungszimmer zurück, wo die Mutter Harry leise vorlas. Erneut überprüfte Ella die Temperatur des Kindes. „Ich habe mit dem Facharzt gesprochen. Er ist auf dem Weg.“
„Wird er sauer sein, dass wir ihn gestört haben?“, fragte Mrs. Wright ängstlich. „Ach, wäre ich nur nicht hergekommen. Harry hat nicht mehr geweint, seit Sie den Raum verlassen haben. Es scheint ihm gut zu gehen, aber ich fühle mich wie eine Schwindlerin.“
„Machen Sie sich keine Sorgen, sie sind doch keine Schwindlerin.“
Nikos betrat den Raum, und Ellas Herz machte einen Sprung, wie immer, wenn sie ihn sah.
Was er wohl mit dem Diamantring gemacht hat, dachte sie für einen kurzen Augenblick. Sein brennender Blick sagte ihr, dass sie noch nicht miteinander fertig waren.
„Entschuldige, dass ich die Sitzung gestört habe. Das ist Harry“, sagte sie schnell. „Er leidet seit zwei Tagen unter Bauchschmerzen, und Mrs. Wright fühlt sich schlecht, weil sie hergekommen ist, obwohl sie mit ihm bereits beim Hausarzt war.“
Nikos wusch sich die Hände. „Und seine Diagnose war …?“
Die Mutter errötete. „Magen-Darm-Infekt. Der Arzt meinte, es würde nach ein paar Tagen vergehen. Er hat auch gesagt, dass ich überreagiere. Vielleicht tue ich das auch, aber …“
„Was macht Sie so nervös?“, fragte Nikos sanft. Er ging in die Hocke, um auf Augenhöhe mit dem Kind zu sein. „Ist es etwas Bestimmtes oder nur ein Gefühl?“
„Er hat diese Schreianfälle, die ein paar Minuten dauern, und dann …“ Mrs. Wright zuckte hilflos mit den Schultern. „Der Hausarzt sagte, es seien nur Wutanfälle, aber für mich sieht es aus, als hätte er Schmerzen. Er ist einfach nicht er selbst. Normalerweise ist er frech, lebhaft und neugierig. Jetzt wirkt es, als hätte er nicht die Energie dazu.“
„Erzählen Sie bitte von Anfang an, was passiert ist.“
„Er war leicht erkältet, und ich habe mir nichts dabei gedacht, aber dann hat er angefangen, sich den Bauch zu halten und zu jammern, dass es wehtut. Es dauerte nur ein paar Minuten, dann hat er weitergemacht, als sei nichts gewesen.“
Nikos befragte die Mutter über ihr Kind und den Besuch bei ihrem Hausarzt. „Hat er Harrys Bauch
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