Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
gewusst. Jetzt allerdings war ihre Lage noch aussichtsloser als früher, denn den Ghaleb, den sie in der kurzen Zeit hier neu entdeckt hatte, konnte sie nie mehr aufgeben. Sie würde ihn ewig lieben, das wusste sie nun.
Benommen von dieser Erkenntnis blickte sie ihm entgegen, als er aus dem Bad kam. Wortlos beugte er sich zu ihr herunter und hob sie mühelos hoch.
„Ghaleb, ich kann nicht die ganze Nacht bei dir bleiben …“
Mit den Lippen verschloss er ihren Mund. „Du wirst jede einzelne Minute mit mir zusammen sein und jede Nacht mit mir das Bett teilen. Auch tagsüber werde ich keine Gelegenheit auslassen, deine … Bedürfnisse zu erfüllen. Apropos Bedürfnisse, ya qalbi …“ Er neigte den Kopf und saugte sanft an einer ihrer rosigen Brustspitzen.
Viv erschauerte. Erstaunt stellte sie fest, dass ihr Verlangen von neuem erwachte. „Wie kann es sein, dass ich schon wieder mit dir schlafen will?“, brachte sie atemlos hervor.
Seine onyxfarbenen Augen funkelten triumphierend. „Weil du nie genug von mir bekommst. Und weil du nie aufhören wirst, mich zu begehren.“
11. KAPITEL
„Das ist der schönste Ort der Welt!“
Viv warf einen wehmütigen Blick auf Sam, der sich mit ausgestreckten Armen übermütig im Kreis drehte. Sie musste ihm recht geben: Alles hier war perfekt. Dieser Ort war tatsächlich der schönste der Welt, denn alle Menschen, die sie liebte, waren hier.
Ghaleb hatte seine Ankündigung wahr gemacht und sie gleich am nächsten Abend zu seiner Sommerresidenz gebracht.
Für Anna bestand inzwischen kein Zweifel mehr daran, was zwischen Viv und Ghaleb vorging. Doch im Gegensatz zu ihrer Nichte war sie kein bisschen beunruhigt, sondern im Gegenteil überglücklich. Für sie bedeutete der liebenswürdige, großzügige und charmante Ghaleb der ideale Partner für ihre Viv. Die jedoch konnte die Schwärmereien ihrer Tante nur schwer ertragen und erklärte kategorisch, die Romanze sei nur vorübergehender Natur. Doch Anna ließ sich nicht überzeugen und freute sich weiterhin über Vivs Glück.
Noch entzückter als Anna war Sam. Selbst nachdem Viv ihm gesagt hatte, dass sie nur während der Ferien hier sein würden, hielt seine Begeisterung an. Für Sam war Ghaleb der tollste Mann der Welt.
Ghaleb selbst war in Hochstimmung. Tagsüber arbeiteten sie Seite an Seite im OP, die Abende verbrachten sie mit Sam und Anna, und nachts liebten sie sich. Nie zuvor hatte Viv ihn so entspannt und glücklich gesehen. Und nie zuvor war er ihr so lebendig und umwerfend attraktiv erschienen.
Nur sie konnte die Situation nicht vorbehaltlos genießen – zu sehr verwirrten sie ihre Gefühle. Die zunehmende Verbundenheit mit Ghaleb, die nicht nur sie selbst sondern offensichtlich auch Sam spürte, machte ihr Angst.
Eines Abends, nachdem sie wieder einmal beobachtet hatte, wie unbeschwert Ghaleb mit Anna und Sam plauderte, fasste Viv einen Entschluss: Sie würde in den kommenden vier Wochen jeden Gedanken an die Zukunft verscheuchen und die Zeit mit Ghaleb einfach genießen.
Erleichtert betrat sie das Wohnzimmer. Von diesem Abend an wurde alles anders. Gelöst und ohne ihre übliche Reserviertheit verbrachten sie wundervolle Tage und leidenschaftliche Nächte. So leidenschaftlich, dass Ghaleb scherzte, sie habe offensichtlich vor, ihn mit einer Überdosis Sex umzubringen, und er werde verfügen, dass man für sie einen Waffenschein brauche.
Er hatte gut reden.
Viv stand auf und sah aus dem Fenster. Sam und sein neuer Freund, Abdur-Rahmans Sohn Ahmad, liefen gemeinsam den Strand entlang, um einen Drachen steigen zu lassen. In einiger Entfernung folgte Abdur-Rahman ihnen durch den feinen weißen Sand.
Es war ein wundervoller Frühlingstag. Eine sanfte Brise zauberte weiße Schaumkronen auf die Wellen des Ozeans. Genüsslich hielt Viv das Gesicht in die Sonne. Wenn sie dieses Glück doch nur festhalten könnte. Aber sie wusste nur zu gut, dass die Zeit mit Ghaleb unbarmherzig verrann. Nur noch eine Woche blieb ihnen. Obwohl ihre Liebe hoffnungslos war, wollte sie jede einzelne Minute auskosten.
Und dann, wenn es vorbei war, würde sie für den Rest ihres Lebens von den Erinnerungen an diese perfekte Zeit zehren.
„Woran denkst du, mein Liebling?“
Er war von hinten an sie herangetreten und schlang die Arme um ihre Taille. Seufzend lehnte sie sich an ihn und spürte seine Erregung. Sie drehte sich zu ihm um, um ihn zu küssen. In den letzten Wochen hatte er auch in der Öffentlichkeit keinen Zweifel
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