Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
entspannten.
„Also dann, Tausendschönchen …“ Lächelnd stand James auf. „Ich ziehe mir jetzt meinen Doktoranzug an, und Dr. Charlotte wird dir eine besondere Medizin geben. Danach fühlst du dich ganz schnell wundervoll schläfrig – so wie abends, wenn deine Mummy dir deine Lieblingsgeschichte vorliest. Bis gleich.“
Er strich ihr liebevoll übers Haar und wandte sich an Leslie und Gary. „Ich überlasse Sie jetzt Dr. Walkers fähigen Händen. Sofort nach der Operation melde ich mich bei Ihnen, und dann gehen wir gemeinsam zu Daisy auf die Intensivstation. Ich weiß, ich habe leicht reden, aber bitte machen Sie sich keine Sorgen. In ein paar Tagen wird es ihr deutlich besser gehen.“
Leslie und Gary lächelten tapfer, als das Bett mit ihrer Tochter hinausgeschoben wurde, und warfen ihr Kusshände zu. Sobald die Tür hinter ihr zufiel, brach die Mutter jedoch in Tränen aus.
„Nicht weinen.“ Charlotte umarmte sie und strich ihr übers Haar. „Dr. Alexander ist ein brillanter Chirurg, bei ihm ist Ihre Tochter in besten Händen.“
„Aber er ist doch neu, oder? Die Schwestern haben gestern Abend über ihn gesprochen.“
„Neu an diesem Krankenhaus, aber nicht in seinem Fachgebiet. Er hat an einem der größten Londoner Krankenhäuser gearbeitet und verfügt über ein hohes Maß an Erfahrung. Wirklich, Daisy ist bei ihm gut aufgehoben.“
Kurz vor Mittag machte sich Charlotte Sorgen. Ihre Sprechstunde war beendet, es waren deutlich mehr als drei Stunden vergangen, und noch immer hatte sie nichts von Daisy gehört.
Entweder war etwas gewaltig schiefgegangen, oder James hatte schlicht vergessen, sie über den Ausgang der Operation zu informieren. Charlotte wollte gerade auf der Intensivstation anrufen, als das Telefon klingelte.
Ein Kollege war krank geworden, und sie wurde in der Notaufnahme gebraucht. Bevor sie loseilte, bat sie Steffie, sich mit der Stationssekretärin in Verbindung zu setzen. Barbara würde schnell herausfinden, wo Daisy war.
„Mache ich. Soll ich dir aus der Kantine ein Sandwich mitbringen?“
„Danke. Ich verspreche auch, mir ein paar Minuten Zeit zu nehmen, um es in Ruhe zu essen.“
„Das will ich dir auch geraten haben“, antwortete Steffie streng, aber ihre Augen funkelten humorvoll.
Als Charlotte zurückkehrte, machte sie sich als Erstes auf die Suche nach Steffie.
„Hat Barbara schon in Erfahrung bringen können, was mit Daisy ist?“
„Noch im OP.“
Charlotte zuckte insgeheim zusammen. „Das klingt gar nicht gut.“
„Mach dir keine Sorgen – und gönn dir eine Pause, bevor deine Sprechstunde anfängt, ja? Hier ist etwas zu essen.“ Steffie drückte ihr ein Päckchen Sandwichs in die Hand.
„Danke, du bist ein Schatz. Wie viel schulde ich dir?“
Über einem der Zimmer blinkte die Lampe auf. „Später. Ich muss flitzen. Und vergiss die Pause nicht!“
„Nein, nein“, flunkerte Charlotte und wickelte das erste Sandwich aus, während sie sich ihre Patientenliste für die Nachmittagssprechstunde vornahm.
Stunden vergingen, und obwohl sie sich jedem Patienten aufmerksam widmete, warf sie zwischen den Terminen immer wieder einen Blick auf ihren Pager.
Nichts.
Nachdem ihr letzter Patient gegangen war, ging Charlotte nach vorn. „Gibt es Neuigkeiten von Daisy?“, fragte sie Steffie.
„Nein, tut mir leid.“
Charlotte seufzte. „Okay, dann übernehme ich für Tim die Visite. Hoffentlich bekommen wir morgen eine Vertretung für ihn.“
„Ja, Barbara kümmert sich darum.“
„Ach, und wegen der Sandwichs … Was schulde ich dir?“
Steffie verdrehte die Augen. „Nicht der Rede wert. Meine Güte, Charlotte, du hast mir schon oft was zu essen mitgebracht, also vergiss es einfach, okay?“
Charlotte war mit der Visite fertig und arbeitete sich durch Patientenunterlagen, als James an ihrer Zimmertür auftauchte. In jeder Hand hielt er einen Pappbecher mit Deckel.
Sie war stark versucht, ihn anzufahren, was er sich eigentlich dabei dachte, sie wegen Daisy so lange im Unklaren zu lassen. Leider war es ziemlich beunruhigend, dass ihr Herz diesen komischen kleinen Doppelschlag machte, sobald ihre Blicke sich trafen. So reagierte sie doch sonst nicht auf einen Mann!
Schließlich holte sie tief Luft und fragte ruhig: „Wie geht es Daisy?“
„Gut.“ Er reichte ihr einen Becher.
Der Kaffee war genau richtig, stark mit einem Schuss Milch. „Danke. Ich hatte heute noch keine Zeit, einen Kaffee zu trinken. Woher wussten Sie, wie ich ihn
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