Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
verständigen“, sagte sie. „Ich nehme meinen Pager mit nach Hause.“
„Vielen Dank, Dr. Walker.“
Charlotte schrieb ihre Berichte fertig und machte sich auf den Weg zu James’ Zimmer. An der Tür blieb sie einen Moment stehen.
James saß über seine Unterlagen gebeugt da und arbeitete konzentriert, ohne sie zu bemerken. Auch ohne das gewinnende Lächeln sah er verboten gut aus – markante, klassisch männliche Züge, dichte dunkle Wimpern. Und sein wohlgeformter Mund wirkte bei dieser ernsten Miene besonders verführerisch. Unwillkürlich fragte Charlotte sich, ob sich diese Lippen so warm und sinnlich anfühlen würden wie sie aussahen.
Oh, es war überhaupt keine gute Idee, mit ihm essen zu gehen! Vielleicht sollte sie Kopfschmerzen vortäuschen.
Andererseits reizte es sie, mehr über James zu erfahren. Wie war der Mann hinter dieser eleganten, weltmännisch charmanten Fassade? Als er sagte, er könnte einen Freund gebrauchen, hatte er einen Moment lang verletzlich gewirkt. Ohne zu wissen, warum, fand sie gerade das unwiderstehlich.
Sie klopfte an, und James blickte auf.
„Hi. Wie geht es den Freemans?“
„Den Umständen entsprechend gut. Ich nehme übrigens meinen Pager mit.“
„Ich auch“, antwortete er überraschend. „Ich habe einen Mordshunger, Sie auch? Lassen Sie mich nur eben diese Datei abspeichern, dann können wir los.“ Die schlanken Finger glitten über die Tasten, als er die Daten sicherte, sich ausloggte und den Computer herunterfuhr.
Mit dem gewohnt einnehmenden Lächeln sah James auf. „Wohin gehen wir?“
„In der Nähe ist ein Pub. Dort gibt es die beste Lasagne in ganz St. Piran.“
„Ich liebe Lasagne! Steht Ihr Wagen hier auf dem Parkplatz?“
„Nein, ich bin zu Fuß zur Arbeit gekommen.“
„Liegt der Pub in Ihrer Richtung?“
Sie hatte das unangenehme Gefühl, dass er anbieten würde, sie nach Hause zu begleiten. Und so weit war sie noch nicht.
Eigentlich war sie auch noch nicht so weit, jetzt mit ihm essen zu gehen …
„Kein Problem“, antwortete sie rasch.
Obwohl es im Pub ziemlich voll war, gelang es James, einen ruhigen Tisch zu finden. Er bestellte das Gleiche wie sie – Lasagne und ein Mineralwasser. „Wenn Sie angerufen werden, wird man mich auch verständigen“, erklärte er. „Und ich trinke grundsätzlich keinen Alkohol, wenn die Möglichkeit besteht, dass ein Patient mich braucht.“
James begann eine lockere Unterhaltung, bei der es meistens um die Arbeit ging, und Charlotte stellte erstaunt fest, wie entspannt es war, hier mit ihm zusammenzusitzen. Er hörte aufmerksam zu, wenn sie redete, und sie ertappte sich dabei, wie sie seiner angenehm tiefen Stimme nachlauschte, wenn er erzählte. James schien einen unerschöpflichen Vorrat an Anekdoten aus seinem beruflichen Alltag zu besitzen, mit denen er sie zum Lachen brachte.
Sie konnte sich nicht erinnern, wann zuletzt sie einen Abend so genossen hatte. Und als seine Finger ihre versehentlich streiften, während sie gleichzeitig nach ihren Gläsern griffen, zuckte sie nicht sofort zusammen, wie sie es sonst getan hätte. Im Gegenteil, sie mochte es sogar.
Was eigentlich beunruhigend war, aber auch aufregend. James hatte etwas … sie konnte nicht genau sagen, was, aber er war anders. Völlig anders als Michael, natürlich. Aber auch anders als die Männer, mit denen sie früher ausgegangen war.
Sie hatte ihre Lasagne zur Hälfte aufgegessen, als in der dämmrig gemütlichen Atmosphäre des Pubs ein Blitzlicht aufflammte. Zuerst dachte Charlotte, dass an einem der Nebentische jemand ein Erinnerungsfoto schoss. Doch dann blitzten immer mehr Lichter auf, und James seufzte resigniert.
„Ignorieren Sie sie einfach“, sagte er.
Verwundert blickte sie ihn an. „Wen?“
„Paparazzi.“ Er verdrehte die Augen. „Wie es aussieht, haben sie herausgefunden, wo ich mich aufhalte. Wenn man sie nicht beachtet, machen sie ihre Fotos und verschwinden wieder.“
Das musste sie erst einmal verarbeiten. „Sie werden von der Presse verfolgt?“
„Seit meiner Kindheit“, antwortete er mit einem lässigen Schulterzucken. „Meine Mutter war ein berühmtes Topmodel, und mein Vater ist einer der Wirtschaftsbosse, die es in die Forbes-Liste geschafft haben. Natürlich haben sie sich auch für meinen Bruder und mich interessiert, sobald wir auf der Welt waren.“
„Stört es Sie nicht, dass wildfremde Leute Fotos von Ihnen machen?“
„Und ob es mich stört. Aber wenn man einen Aufstand
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