Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
frühstücken“, antwortete sie lächelnd.
James bekam den letzten Teil der Unterhaltung mit. Pandora? Wer war Pandora? Charlottes Schwester? Ihre Mitbewohnerin?
Wenn sie mit ihrer Schwester oder einer Freundin frühstückte, bedeutete das, dass sie ungebunden war?
Denk nicht einmal dran! Er würde nicht so verrückt sein, mit einer Arbeitskollegin etwas anzufangen. Selbst, wenn sie unglaublich hübsch war mit ihrem seidigen blonden Haar, der zierlichen Nase und dem Rosenknospenmund.
Unwillkürlich stellte er sich vor, wie dieser Mund seinen Körper erkundete und das weiche blonde Haar dabei über seine Haut strich. James stöhnte stumm auf, als sein Körper reagierte. Du meine Güte, er kannte sie kaum! Sie war zurückhaltend, fast abweisend und schien sich in seiner Gegenwart nur dann zu entspannen, wenn sie über einen Patienten sprachen.
Außerdem hatte sie Lisa deutlich gesagt, dass sie an ihm nicht interessiert war.
Er sollte sich auf seinen Job konzentrieren. Nachdem seine Ehe mit Pauken und Trompeten gescheitert war, hatte er nicht vor, sich jemals wieder zu binden. Und er wusste auch ohne nachzufragen, dass Charlotte Walker für Affären nicht zu haben war. Damit war sie für ihn tabu.
Auch wenn er sie sehr attraktiv fand, er würde die Finger von ihr lassen.
„Hallo, kleine Maus“, sagte Charlotte zu ihrer Patientin. Nachdem sie Daisys Eltern Leslie und Gary Freeman warmherzig begrüßt hatte, setzte sich zu ihr aufs Bett und drückte sie kurz.
„Hallo, Dr. Charlotte.“ Die Kleine lächelte sie fröhlich an und erwiderte die Umarmung.
„Ich habe dir einen ganz besonderen Besucher mitgebracht.“ Charlotte wandte sich ihm für einen Moment zu. „Das ist Dr. James. Er wird heute Morgen dein Herz heil machen.“
„Hallo, Dr. James“, sagte Daisy schüchtern.
Charlotte stellte ihn auch den Eltern vor.
„Ich bin sicher, dass Dr. Walker bereits alles Nötige mit Ihnen besprochen hat“, sagte James. „Aber falls Sie noch Fragen haben, beantworte ich sie Ihnen gern.“
Die Freemans hatten nur wenige Fragen, aber Charlotte spürte deutlich, wie angespannt die Eltern waren.
„Und, seid ihr bereit für den großen Tag, Poppy und du?“, wollte James schließlich von Daisy wissen.
Daisy nickte eifrig. „Poppy ist schon mal operiert worden, siehst du?“ Sie zeigte ihm die Narben auf der Brust der Puppe.
„Tatsächlich!“, gab James sich beeindruckt und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. „Soll ich dir ein Geheimnis verraten?“
Das kleine Mädchen bekam große Augen. „Was für eins?“
„Wenn ich dich operiere, hast du hinterher eine viel kleinere Narbe, und sie verschwindet, wenn du größer wirst.“
Daisy schluckte. „Tut das weh?“
„Die Narbe? Nein. Und die Operation, die merkst du überhaupt nicht, weil du ganz tief schläfst, wenn ich dein Herz repariere. Vielleicht wirst du dich hinterher nicht so gut fühlen, aber dann brauchst du nur deiner Mummy, deinem Daddy oder einer der Krankenschwestern Bescheid zu sagen, und sie machen, dass es dir besser geht.“
„So wie wenn ich mein Knie aufgeschlagen habe?“
„Genau so. Und ich verrate dir noch etwas: Ein Kuss auf die Stelle hilft immer, der pustet den Schmerz weg.“
Daisy lächelte ihn an. „Willst du auch einen Kuss, wenn du Aua hast?“
„Ja, natürlich.“
Flüchtig, aber schockierend deutlich schoss Charlotte ein Bild durch den Kopf. Sie hatte James die Arme um den Hals geschlungen, versunken in einen zärtlichen Kuss. So etwas Verrücktes. Erstens hatte der Chirurg sich nicht wehgetan, und zweitens hatte sie nicht im Geringsten die Absicht, ihn zu küssen!
Trotzdem wurde ihr warm, und ihr Puls raste. Hoffentlich gehörte Gedankenlesen nicht auch zu seinen Fähigkeiten …
„Wollen wir mal sehen, ob Poppy Fieber hat, Daisy?“, fragte James.
Mit ernstem Gesichtchen hielt Daisy der Puppe das Fieberthermometer an den Mund. „Hat sie nicht“, verkündete sie zufrieden.
„Ausgezeichnet. Jetzt bin ich dran – darf ich bei dir messen?“
Daisy nickte, und James nannte Charlotte die Werte, damit sie sie in die Krankenkarte eintrug. „Wie bei Poppy … alles in Ordnung.“
Auf die gleiche Art führte er alle anderen notwendigen Untersuchungen bei dem Mädchen durch, um sich zu vergewissern, dass es für die OP auch wirklich fit war.
Charlotte konnte sich nicht helfen, sie war beeindruckt. James gelang es, eine spielerische, lockere Atmosphäre zu schaffen, in der sich auch die Eltern sichtlich
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