Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
„Außerdem mag ich dich genau so, wie du bist – und das ist doch das Wichtigste, oder?“
„Hätte ich nicht besser formulieren können“, murmelte er und küsste sie noch einmal.
„Igitt! Küsst ihr euch etwa schon wieder?“, rief Chelsea, die gerade in die Küche gekommen war. Sie quetschte sich zwischen Stacy und Justin, legte ihre Arme um die beiden und fragte: „Muss ich noch duschen, Mum?“
„Ja.“
„Aber ich hab’ doch schon heute Morgen geduscht!“
„Stimmt. Aber das war, bevor du dein Bein bemalt hast.“
„Sie hat ihr Bein bemalt?“, fragte Justin verwundert.
„Mum! Nicht!“ Verlegen schüttelte Chelsea den Kopf.
„Na komm, zeig Justin, was du gemacht hast.“ Stacy konnte ihr Grinsen nicht unterdrücken.
„Muss ich wirklich?“
„Ja. Es ist witzig, aber du musst es jetzt wieder abwaschen.“
Widerwillig zog Chelsea den Saum ihres Rocks hoch, sodass Justin ihr Bein sehen konnte. Direkt über dem Knie war ein riesiger Kreis, der vollständig blau ausgemalt war.
„Warum hast du das gemacht?“, fragte Justin verwirrt.
„Ich hatte ein ziemlich großes Loch in meiner Strumpfhose, und weil ich nicht wollte, dass es auffällt …“
„Hast du es ausgemalt“, vollendete er den Satz für sie und schmunzelte amüsiert. Stacy legte den Arm um Chelseas Schultern.
„Meine Tochter ist ganz schön kreativ, stimmt’s?“
„Mum! Das ist nicht komisch!“
„Nein.“ Sie drückte einen Kuss auf Chelseas blondes Haar. „Es ist genial. Wenn du allerdings die Strumpfhose ausziehst, sieht es etwas seltsam aus, und deshalb gehst du jetzt duschen.“ Sie gab ihrer Tochter einen sanften Klaps auf den Po. „Soll ich das Wasser für dich anstellen?“
„Ja.“
„Ich sehe in der Zwischenzeit nach dem Essen“, bot Justin an.
Beim Hinausgehen schaute Stacy sich nach ihm um und sah, wie er geschäftig ihre Nudelsoße umrührte, den köstlichen Duft einsog und einen Finger in den Topf steckte, um zu probieren. „Mmm“, murmelte er genüsslich. Stacy spürte, wie sie sich über diesen kleinen Moment freute.
Justin mochte ihre Kochkünste. Er mochte ihre Augen. Er mochte es, wie sie lachte. Er träumte gern von ihr. Justin besaß buchstäblich alle Eigenschaften, die sie sich immer bei einem Mann erträumt hatte. Was hinderte sie also daran, sich auf ihn einzulassen?
Nachdem Chelsea geduscht hatte, aßen sie alle zusammen zu Abend. Da die Kinder ziemlich unruhig waren, schlug Justin vor, danach nach draußen zu gehen.
„Wo wollt ihr denn hin?“, fragte Stacy. „Es regnet doch.“
„Es hat aufgehört. Zum ersten Mal seit Tagen ist es trocken“, entgegnete Justin und deutete aus dem Fenster, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. Erstaunt stellte Stacy fest, dass er recht hatte. Es war eine sternklare Nacht.
„Trotzdem ist es ziemlich kalt“, wandte Stacy ein.
„Wir können uns doch warm anziehen. Ich finde, die Kinder haben eine Belohnung dafür verdient, dass sie bei dem Schulprojekt so gut abgeschnitten haben.“
„Na gut. Kinder, holt eure Jacken, Mützen, Schals und Handschuhe!“ Stacy sah Justin an. „Wohin gehen wir denn?“
Er zuckte die Achseln. „Was könnten denn zwei Erwachsene und drei Kinder an einem Samstagabend in Mount Gambier unternehmen?“
„Hmm. Wie wär’s mit Umpherston’s?“, schlug Stacy zögernd vor.
„Klar, gute Idee! Das hatte ich ganz vergessen.“ Justin lächelte versonnen. „Ist eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal dort war. Treffen sich da immer noch abends die Teenager?“
„Vielleicht im Sommer“, antwortete Stacy und lächelte ihn nachsichtig an.
„Was ist denn?“, fragte Justin, der ihren Gesichtsausdruck bemerkt hatte.
„Im Grunde deines Herzens bist du ein großes Kind.“
„So?“ Er zog Stacy an sich. „Und genau das liebst du so an mir, nicht wahr?“
Seine Worte ließen sie erstarren. Woher wusste er das? Konnte man ihr ihre Gefühle so deutlich ansehen? Stacy spürte einen leichten Anflug von Panik. Wenn Justin dachte, dass sie ihn liebte, würde er den nächsten Schritt in ihrer Beziehung gehen wollen. Und sie war sich nicht sicher, ob sie dazu schon bereit war.
„Gibt es bei Umpherston’s immer noch Opossums?“
Stacy befreite sich aus seiner Umarmung und sah ihn fragend an. Hatte er das vorhin nur so dahingesagt? Er schien kein bisschen verwirrt oder beunruhigt zu sein. Langsam entspannte sie sich wieder.
„Stacy?“, hakte er nach, als sie nicht antwortete.
„Häh? Opossums? Ähm …
Weitere Kostenlose Bücher