Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
ihnen fertig zu werden. Sag einfach ‚Kein Kommentar‘, wenn sie dich mit Fragen bestürmen. Und wenn du ausgehst, vergewissere dich vorher, dass das Lokal einen Hinterausgang hat, damit du ungesehen verschwinden kannst.“
Genau so hatte James die Angelegenheit geregelt. „Das ist alles?“
„Ganz so einfach ist es manchmal vielleicht nicht. Dragan kam zuerst gar nicht damit zurecht, dass die Presse uns belagerte, nachdem sie herausgefunden hatte, dass wir ein Paar sind. Aber wenn dir an dem Mann etwas liegt, wirst du dich irgendwie damit arrangieren.“
„Das ist es ja. Ich hatte nicht vor, mich jemals wieder mit einem Mann einzulassen.“
„Doch dieser ist anders?“
„Ich muss immerzu an ihn denken“, gestand Charlotte.
„Vielleicht solltest du ihm eine Chance geben, cara .“ Melinda umarmte sie. „Bring ihn mit, wenn du uns wieder besuchst. Es verrät viel über den Charakter eines Menschen, wie er mit Kindern und Tieren umgeht.“
„Mit Kindern ist er großartig. Sie mögen ihn sofort, und er redet nie herablassend mit ihnen.“
„Das ist viel wert. Mag er Tiere?“
„Keine Ahnung.“
„Da gibt es nur eine Möglichkeit, das herauszufinden“, meinte Melinda augenzwinkernd.
Rob und Kate saßen auf dem Sofa, es war Samstagabend, und die beiden Jungen spielten noch draußen im Garten.
„Ich habe mir etwas überlegt“, sagte er und zog sie dichter an sich. „Mir wäre es lieb, wenn du und Jem nach der Operation bei uns wohnt. Dann kannst du dich ausruhen, wann immer du möchtest, und müsstest dir keine Gedanken wegen Jem machen. Und ich bin beruhigt, weil ich weiß, dass du dich wirklich schonst.“
Kate fröstelte unwillkürlich. Warum war Nick nicht auf diese Idee gekommen? Warum war er nicht derjenige, auf den sie sich stützen, bei dem sie sich anlehnen konnte? Sie liebte ihn schon so lange, und doch hatte er sie immer wieder enttäuscht.
Rob hingegen hatte ein großes Herz, und er sorgte sich um sie und Jem auf eine Weise, wie Nick es nie getan hatte.
Unfähig, ein Wort herauszubringen, schmiegte sie sich in seinen Arm.
Er strich ihr über das Haar. „Und wenn du Bestrahlungen brauchst, kann ich dich ins Krankenhaus fahren. Es sind Ferien, ich habe dann frei und Zeit genug für dich.“
„Oh, Rob. Das kann ich nicht von dir verlangen.“
„Du verlangst es ja nicht“, sagte er ruhig. „Ich biete es dir an.“
Woran Jems Vater nicht gedacht hatte. Diese Unterstützung konnte sie von Nick nicht erwarten. Eine Träne stahl sich unter ihren Wimpern hervor und rann ihr über die Wange.
Rob wischte sie sanft weg. „Du bist nicht allein, Kate. Du hast Jem und mich und Matt. Zusammen schaffen wir das.“
„Ach, Rob, es ist sehr lieb von dir, dass du mich bei dir aufnehmen willst, aber … versteh mich bitte nicht falsch …, ich möchte meine vertrauten vier Wände um mich haben, meine eigenen Sachen …“
„Selbstverständlich, warum habe ich nicht gleich daran gedacht? Was hältst du davon, wenn Matt und ich bei euch einziehen? Das gleiche Angebot, nur dass wir bei dir wohnen statt bei mir.“
Das würde er wirklich tun? „Mein Cottage hat nur zwei Schlafzimmer.“
„Matt kann seinen Schlafsack mitbringen und in Jems Zimmer unterkriechen, oder sie zelten draußen im Garten, wenn das Wetter mitspielt. Solche Abenteuer lieben sie doch. Und meinetwegen mach dir keine Gedanken, Liebes. Ich schlafe auf dem Sofa.“
Sie hob den Kopf. „Entschuldige, Rob, ich wollte es nicht unnötig kompliziert machen. Du musst nicht auf dem Sofa schlafen, mein Bett ist groß genug.“
„Ich weiß, ich bin ein bisschen sehr beharrlich. Aber nur, weil ich für dich da sein will, Kate. Ich liebe dich.“
„Ich liebe dich auch“, antwortete sie und verabscheute sich gleichzeitig für den Gedanken, der ihr dabei durch den Kopf schoss. Sie liebte Rob nicht mit dieser starken Leidenschaft, die sie für Nick empfunden hatte.
Doch sie war älter geworden.
Weiser.
Robs Liebe würde ihr Sicherheit, Beständigkeit und Geborgenheit schenken. Bei Nick dagegen würde sie vergeblich darauf warten. Ja zu sagen zu dem, was Rob ihr vorgeschlagen hatte, war das Beste, was sie tun konnte – für alle. „Danke, Rob.“
„Heißt das, du bist einverstanden?“
Sie nickte. „Ja.“
Am Montag wurde Ellis Martyn operiert, und Charlotte war dabei.
Fasziniert beobachtete sie, wie James arbeitete. Jeder Handgriff zügig, präzise und mit schlafwandlerischer Sicherheit. Seine Bewegungen hatten
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