Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Team.“
Aus der Übelkeit wurde Panik. „Nein. Hör zu, James, ich tanze nicht.“
„Mach dir keine Sorgen, ich kann es dir beibringen. Ich stehe seit frühester Jugend auf dem Parkett.“ Mit selbstironischer Miene fügte er hinzu: „Das ist in meiner Glanz- und-Glamour-Welt so.“
Unterm Tisch, wo er es nicht sehen konnte, presste Charlotte die Fingernägel in die Handflächen. „Ich kann nicht, James.“
Dass sie sich so zieren würde, hatte er nicht erwartet. Die Charlotte, die er kannte, packte Dinge an, ohne lange darüber zu reden. „Und ob du das kannst. Außerdem bist du nicht allein. Wir sind doch bei der Arbeit ein gutes Team, oder?“
„Ja…a.“
„Dann klappt das auch beim Tanzen. Wo wollen wir üben? Bei dir oder bei mir?“
„Ich …“
Warum sah sie plötzlich so besorgt aus? „Charlotte, ich verspreche hoch und heilig, dir nicht auf die Zehen zu treten.“
Sie schwieg. „Na gut“, sagte sie schließlich. „Aber nichts Extravagantes, keinen Tango oder so.“
„Natürlich nicht. Ich dachte eher an einen Walzer, zumal italienische Forscher kürzlich herausgefunden haben, dass gerade Walzertanzen Herzinfarktpatienten helfen kann, wieder fit zu werden.“
Kaum ging es um Fachliches, wirkte sie nicht mehr so angespannt. „Meinst du die Studie, der zufolge die Tänzer bessere Fortschritte machten als die Probanden, die auf dem Fahrrad-Ergometer trainiert haben?“
„Sie hatten eine niedrigere Herzfrequenz, mehr Lungenkapazität und vor allem mehr Spaß an der Sache, sodass sie keinen inneren Schweinehund überwinden mussten. Das können wir wunderbar für die Werbung benutzen.“
„Werbung?“
„Wir melden der Presse, was wir vorhaben, und darüber holen wir örtliche Unternehmen mit ins Boot, die für kostenlose Werbung sicher gern bereit sind, Preise für die Tombola zu stiften. Und wenn sie mit uns Kontakt aufnehmen, fragen wir gleich, ob sie sich auch an der Spendenaktion für deine Beratungsstelle beteiligen wollen.“
„Du verlierst keine Zeit, wenn du ein Ziel vor Augen hast, wie?“
„Nein. Also, wie ist es? Erste Tanzstunde heute Abend bei dir?“
„Ich … aber du hast noch gar nichts organisiert.“
„Wenn ich sage, ich mache es, dann mache ich es“, antwortete er lächelnd.
„Du brauchst Musiker, eine Cateringfirma und wer weiß was noch alles. Es ist Sommer, James, es wird alles ausgebucht sein. Einen Ball musst du Monate im Voraus vorbereiten. Das schaffst du in dieser kurzen Zeit nie.“
„Ich liebe Herausforderungen. Abgesehen davon habe ich die richtigen Kontakte, und es ist nicht meine erste Großveranstaltung.“ Falls es wider Erwarten knapp wurde, konnte er immer noch seine Eltern fragen. „Wann soll ich bei dir sein?“
„Ich …“
„Zwanzig Minuten, Charlotte, dann bin ich wieder weg“, versicherte er. „Sag mir nur, wann es dir am besten passt … ach ja, und wo du wohnst.“
Zuerst dachte er, sie würde endgültig einen Rückzieher machen. Doch sie nickte, immer noch mit ernstem Gesicht, und kritzelte ihre Adresse auf einen Zettel. „Halb sechs wäre gut. Soll ich dir den Weg beschreiben?“
„Danke, nicht nötig.“
„Navi, hm?“
James lächelte. „Wir sehen uns um halb sechs.“
Pünktlich um siebzehn Uhr dreißig klingelte es. Etwas anderes hatte sie von James auch nicht erwartet.
Charlotte öffnete die Tür, und da stand er vor ihr, in Jeans statt im Anzug. Er sah atemberaubend aus. Gefährlich. Nicht, weil sie sich bedroht fühlte, sondern weil sie auf dumme Gedanken kam und ihn berühren wollte.
Da fiel ihr etwas anderes ein. „Sind die Paparazzi dir gefolgt?“, fragte sie beunruhigt.
„Nein. Zurzeit lassen sie mich in Ruhe. Anscheinend glauben sie, dass ich auf einem Gesundheitstrip bin, weil ich praktisch überallhin mit dem Rad fahre. Da bin ich nicht besonders interessant.“
Sie verdrängte die Vorstellung, was hier wohl los wäre, würden sie herausfinden, dass James Alexander seiner Kollegin private Tanzstunden gab. „Komm herein. Möchtest du etwas trinken?“
„Nein, danke.“
Sie blickte ihn verwundert an. „James, warum flüsterst du?“
„Du hast mir doch erzählt, dass deine Katze Angst vor lauten Männerstimmen hat. Ich will sie nicht erschrecken.“ Er zog einen kleinen Gummiball mit einem Glöckchen darin aus der Tasche. „Ich muss gestehen, dass ich mich mit Katzen nicht auskenne, aber die Verkäuferin in der Tierhandlung sagte, dass sie so etwas lieben.“
„James, du musst
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