Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
meiner Katze keine Geschenke kaufen … aber trotzdem danke.“ Sie führte ihn ins Wohnzimmer. Pandora hockte auf der Sofalehne, der Schwanz schlug hin und her. Charlotte nahm sie auf den Arm und drückte sie an sich. „Pandora, das ist James. Er ist ein Freund von mir. Alles okay“, sagte sie sanft.
„Wie ich schon sagte, von Katzen habe ich keine Ahnung, aber vielleicht funktioniert es bei ihnen ähnlich wie bei Hunden. Man darf sie nicht bedrängen und sollte abwarten, bis sie so weit sind, einen zu beschnuppern und kennenzulernen.“
Charlotte dachte an das, was Melinda gesagt hatte. James ließ der Katze Raum, und das bedeutete, dass er auch ihr Raum geben würde. Ihre Nackenmuskulatur entspannte sich, und sie merkte erst jetzt, wie verkrampft sie gewesen war.
„Na, dann, frisch ans Werk!“, sagte er munter. „Der Walzer hat drei Grundschritte – Rechtsdrehung, Linksdrehung und geschlossener Wechsel.“ Leichtfüßig zeigte er ihr, was er meinte. Bei ihm sah es sehr elegant aus. „Du musst nur auf den Takt achten und dich meiner Führung anvertrauen. Und mach dir nichts draus, wenn du mir auf die Füße trittst, ich bin nicht aus Glas.“
James zog ein Handy aus seiner Hosentasche. „Darf ich das auf den Kaminsims legen? Das ist heute Abend unser Orchester.“
Es war das neueste Modell eines exklusiven Handys. Schon komisch, dachte Charlotte, dass dieser unermesslich reiche Typ, der sich mit den Reichen und Berühmten dieser Welt trifft, sein edles Mobiltelefon in meinem kleinen Cottage im nördlichsten Winkel von Cornwall ablegt. Aber er war auch James Alexander, der Herzchirurg, vor dessen fachlicher Kompetenz sie großen Respekt hatte. Und nach Michael der einzige Mann, dem sie erlaubt hatte, sie zu küssen. Vielleicht brauchte sie wirklich nicht nervös zu sein.
Da nahm er ihre Hand und zog Charlotte an sich.
„James, ist das nicht ein bisschen zu dicht?“
„Das ist der zweite Grund, warum ich mich für Walzer entschieden habe. Weil du mir dann ganz nahe bist.“
Bebend holte sie tief Luft. „Ich …“
„Charlotte, ich tue dir nichts, ich möchte nur mit dir tanzen. Entspann dich“, bat er sanft. „Wenn ich zu schnell bin, schalten wir die Musik ab und üben die Schritte, bis du es kannst.“
„Entschuldige.“ Wieder war sie versucht, ihm von Michael zu erzählen, aber sie wollte nicht bemitleidet werden. Also konzentrierte sie sich auf die Schrittfolge und versuchte, nicht über ihre oder seine Füße zu stolpern.
„Noch eine Runde, dann hören wir auf“, sagte er schließlich.
Ihr Herz schlug immer noch viel zu schnell, aber James führte sie sicher durch eine Drei-Minuten-Sequenz, und auf einmal fand sie es gar nicht mehr so schwierig.
„Genug für heute“, verkündete er, als die Musik verstummte. Er ließ die Hand sinken, ohne ihre loszulassen. Statt zurückzutreten, umfasste er mit der anderen jedoch ihr Gesicht und senkte den Kopf.
Ihre Finger waren noch immer miteinander verschränkt, und Charlotte wich nicht zurück, sondern erwiderte seinen Kuss.
Erschrocken und gleichzeitig von süßer Erregung erfüllt gestand sie sich ein, dass es ihr gefiel.
Als James sich von ihr löste und sie ansah, waren seine Augen dunkel. „Charlotte, ich hätte nie erwartet …“ Zart strich er mit dem Daumen über ihre Wange. „Danke.“
Damit trat er zurück. Ließ ihr Raum.
„Ich hatte gesagt, zwanzig Minuten. Und ich habe dir schon etwas mehr von deiner Zeit gestohlen. Also gehe ich jetzt.“
Nein, er hatte wirklich nicht vor, sie zu bedrängen.
Charlotte war froh darüber, so froh, dass sie spontan sagte: „Falls du heute Abend nichts vorhast, kannst du gern zum Essen bleiben. Ich habe nichts Besonderes, nur Lachsfilet, neue Kartoffeln und Salat.“
„Das ist eine wunderbare Idee“, sagte er lächelnd. „Soll ich noch eine Flasche Wein besorgen?“
„Musst du nicht. Ich habe welchen da, ich kann eine Flasche in den Kühlschrank stellen.“ Sie zögerte. „Bist du mit dem Rad hier?“
„Nein, mit dem Wagen. Dann lasse ich das mit dem Wein lieber.“ Er grinste übermütig wie ein kleiner Junge. „Willst du mal mein Auto sehen?“
„Deinen James-Bond-Flitzer?“ Der schelmische Ausdruck in seinen Augen löste ein warmes Gefühl in ihrem Herzen aus. „Du hast mich auf den Arm genommen, es ist eine alte Rostlaube, oder?“
„Komm, sieh ihn dir an.“
Er hatte nicht zu viel versprochen. Am Straßenrand stand ein glänzender silberner Aston
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