Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
Samstag im Oktober rief Charlotte James an. „Bist du beschäftigt?“
„Nicht wirklich. Warum?“
„Ich will dir etwas zeigen, ich hole dich ab.“
„Warum kann ich dich nicht abholen?“
„Weil ich fahren muss. Es ist eine Überraschung.“
„Du könntest den Aston fahren.“
„Wirklich?“
„Ich habe dich bei der Versicherung eintragen lassen, also, wenn du möchtest …“
„Oh ja, bitte!“
James lachte. „Bin schon unterwegs!“
Als sie ihm bald darauf die Tür öffnete, hielt er ihr gleich die Schlüssel hin. Mit einem strahlenden Lächeln nahm Charlotte sie entgegen. Ein bisschen aufgeregt setzte sie sich hinters Steuer und fuhr los. Sehr vorsichtig.
„Du kannst ruhig schneller fahren“, neckte James. „Fünfzig sind erlaubt.“
„Sehr witzig“, konterte sie, entspannte sich aber, und bald schien ihr das Fahren genauso viel Spaß zu machen wie ihm. Ihre Wangen waren sanft gerötet, und ihre Augen leuchteten. James hätte sie stundenlang betrachten können.
Und stundenlang lieben können. In Momenten wie diesen spürte er die Begeisterung, die Leidenschaft, die sich unter ihrer ruhigen, manchmal fast kühlen Oberfläche verbarg, und er konnte es kaum erwarten, sie endlich mit all der Leidenschaft zu lieben, die er für sie empfand.
Aber er würde warten müssen, bis sie so weit war, einen Schritt weiterzugehen.
„Wohin fahren wir, zu Jack? Oder zu deinem Onkel?“ Sie war Richtung Penhally Bay abgebogen.
„Weder noch.“ Sie hielt vor einem großen Haus, das auf einem riesigen, halb verwilderten Grundstück stand.
Eine hübsche junge Frau mit goldblondem Haar öffnete die Haustür und nahm Charlotte zur Begrüßung in die Arme. „Charlotte, cara , wie schön, dich zu sehen! Du kannst dir nicht vorstellen, wie groß sie schon sind!“
Groß? Sie? James verstand gar nichts.
„James, das ist Melinda Lovak. Sie ist die Tierärztin, von der ich Pandora habe“, erklärte Charlotte. „Melinda, das ist James Alexander.“
„Freut mich, Sie kennenzulernen“, sagte er höflich, stutzte dann jedoch. „Oder sind wir uns schon mal begegnet? Ihr Gesicht kommt mir bekannt vor.“
Melinda verdrehte die Augen. „Wahrscheinlich daher, woher ich Sie auch kenne – aus der einschlägigen Presse.“
Da fiel der Groschen. „Prinzessin Melinda Fortesque. Thronerbin des Fürstentums Contarini.“
„Inzwischen nur noch Mrs. Melinda Lovak“, berichtigte sie ihn mit einem warmen Lächeln. „Kommt herein, Dragan und Alessandro sind draußen.“
Charlotte nahm seine Hand, und sie folgten Melinda durch die geräumige, altmodische Küche in den Garten.
Mitten auf dem Rasen saß ein kleiner Junge neben einem schwarzen Retriever. Sechs Hundewelpen, drei schwarze und drei braune, tollten auf ihnen herum oder purzelten durchs Gras. Ein hochgewachsener dunkelhaariger Mann redete mit dem Kind, sah aber auf, als Melinda, Charlotte und James näherkamen.
Charlotte machte sie bekannt und kniete sich hin. „Na, ihr Süßen!“, begrüßte sie die tapsigen Hundebabys entzückt. „Ihr seid wirklich schon groß geworden. Aber wozu habt ihr diese Wollfäden um den Hals?“
„Damit wir sie auseinanderhalten können“, erklärte Dragan. „Die Fäden sitzen ganz locker, und sie reißen leicht, falls sie sich irgendwo verfangen.“
„Na, dann bist du wohl ein Mädchen“, meinte sie und nahm den Welpen mit einem rosa Faden.
„Äh … nein. Alessandro hat die Farben ausgesucht.“ Melinda lächelte nachsichtig. „Das ist ein Junge.“
James stand stumm daneben, aber ihm ging das Herz auf, während er die idyllische Szene betrachtete. Vor allem, als der Welpe Charlotte das Kinn leckte und sie hell auflachte.
„Sie sind reizend“, meinte er und schloss Charlotte mit ein.
„Nicht wahr?“ Dragan strich der Hündin über den Kopf. „Meine Bramble hat das sehr gut gemacht.“
„Ich bin schrecklich neidisch“, gab James zu. „Als Kind wollte ich immer einen schwarzen Hund namens Dylan, der mich überallhin begleitet.“
„Ich hatte früher einen solchen Hund“, sagte Dragan. „Und jetzt habe ich Bramble.“
„Bam-bam.“ Mit einem sonnigen Kinderlächeln auf dem runden Gesichtchen streichelte Alessandro die Hündin. „Sando liebt Bam-bam. Und die Babyhunde.“
„Hund war sein zweites Wort“, erzählte Melinda. „Dada natürlich sein erstes“, fügte sie mit einem zärtlichen Seitenblick auf ihren Mann hinzu.
Unwillkürlich stellte sich James vor, er hätte einen kleinen
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