Julia Ärzte zum Verlieben Band 37
nicht willst. Du bist mir sehr wichtig. Und das heißt, dass ich die Situation nicht ausnutzen werde. Du bestimmst die Richtung und das Tempo.“
Wieder klingelte es.
„Ich kümmere mich darum. Geh in die Küche und schließ die Tür, dort bist du sicher.“
Sie eilte in die Küche, und kurz darauf kam er nach. „Pizza“, sagte er lächelnd und hob den flachen Karton, den er in der Hand hielt.
„James, entschuldige“, sagte sie matt. „Aber ich kann jetzt nichts essen.“
„Versuch es, dann geht es dir bestimmt besser. Wenn dein Blutzuckerspiegel abfällt, fühlst du dich noch schlechter.“ Er stellte Teller und Besteck auf den Tisch. „Nimm dir schon Salat.“
Aus reiner Höflichkeit zwang sich Charlotte, ein paar Bissen zu essen, und James behielt recht. Das Essen tat gut.
Als sie fertig waren, beugte er sich vor und nahm ihre Hand. „Was hältst du davon, wenn wir uns aufs Sofa setzen, ein bisschen Musik hören und versuchen, die neugierige Bande da draußen zu vergessen? Herein kommen sie nicht, und selbst wenn sie auf die nächsten Bäume klettern, können sie nicht in mein Wohnzimmer blicken. Irgendwann werden sie schon verschwinden.“
Charlotte protestierte nicht, als er den Arm um sie legte, nachdem sie es sich auf dem breiten Sofa gemütlich gemacht hatten. Bei James fühlte sie sich sicher, und sie lehnte den Kopf an seine Schulter. Leise klassische Musik erfüllte das Zimmer, sie spürte James’ Wärme, und die Anspannung der letzten Tage fiel endlich von ihr ab. Irgendwann schlief sie ein.
Die dunklen Schatten unter ihren Augen waren ihm nicht entgangen. Charlotte hatte in letzter Zeit bestimmt genauso schlecht geschlafen wie er. Er überlegte, ob er sie in sein Bett tragen sollte, befürchtete jedoch, dass sie wach werden würde. Und angesichts ihres traumatischen Erlebnisses, was musste sie denken, wenn er sie in sein Schlafzimmer brachte …
Nein, es gab nur eine Möglichkeit, er musste sie wecken.
„Charlotte“, flüsterte er und streichelte ihre Wange.
Sie murmelte etwas Unverständliches und schmiegte sich dichter an ihn.
„Ich würde auch gern einfach mit dir hier sitzen bleiben, aber ich fürchte, dann haben wir beide morgen einen steifen Nacken“, sagte er. „Die Presse wird noch nicht weg sein. Möchtest du dich nicht für ein paar Stunden in mein Bett legen, damit du wenigstens ein bisschen Schlaf bekommst?“
Sie riss die Augen auf. „In dein Bett?“
„Ich schlafe im Gästezimmer. Mein Bett ist bequemer, deshalb biete ich es dir an.“ Er berührte mit dem Mund flüchtig ihre Schläfe. „Erst wollte ich dich nach unten tragen, doch das wäre ein bisschen zu machohaft gewesen. Selbst für jemanden, dessen Ego so groß ist wie der Mars.“
„Dafür habe ich mich längst entschuldigt.“
James lachte. „Ich weiß, ich wollte dich nur necken. Komm.“
Unten in seinem Schlafzimmer zog er den Überwurf zurück.
„James, ich …“
„So ist es angenehmer für dich. Du machst nur ein Nickerchen, und in zwei, drei Stunden sind die Paparazzi weg, und du kannst nach Hause fahren.“
„Danke“, sagte sie leise. „Bleibst du hier? Dann fühle ich mich sicherer.“ Sie lächelte schüchtern.
„Natürlich, mach dir keine Sorgen.“ Fürsorglich deckte er sie zu und legte sich dann neben sie auf die Decke. James hätte sie am liebsten dicht an sich gezogen, ihre nackte, warme Haut gespürt ohne störenden Stoff dazwischen. Aber jetzt ging es nicht um ihn. Am wichtigsten war, dass Charlotte sich beschützt und sicher fühlte.
In seiner Nähe.
Charlotte erwachte vom Klingeln eines Weckers, aber es war nicht ihrer …
Alarmiert schlug sie die Augen auf. Sie lag immer noch in James’ Bett. James lag neben ihr. Aber er hatte den Arm um sie gelegt, und sie spürte seinen starken Körper an ihrem.
So intim nahe war sie einem Mann seit Jahren nicht gekommen.
„Guten Morgen“, sagte er sanft.
Er zog den Arm weg, und Sekunden später verstummte das Klingeln.
„Guten Morgen.“ Charlotte schluckte und drehte sich auf den Rücken.
„Wie fühlst du dich?“
„Gut“, schwindelte sie.
James schien zu ahnen, wie nervös sie war. „Entschuldige, ich wollte wirklich ins Gästezimmer gehen, sobald du eingeschlafen warst, und dich gegen drei Uhr wecken. Aber dann …“ Er grinste schief. „… bin ich auch weggetreten. Zum Glück hat der Wecker geklingelt, sonst würden wir zu spät zur Arbeit kommen.“
„Du hast bestimmt gefroren.“ Die Bettdecke war
Weitere Kostenlose Bücher