Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
verstanden, also war das vermutlich keine gute Idee. Besser, der Mann verbrachte keine Zeit mit seinem Sohn, als dass er ihn schlecht behandelte. Alex war ein toller Junge und hatte einen besseren Vater verdient. Bei Taylor war es sein Onkel gewesen, der ihm geholfen hatte. „Okay, du weißt, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, oder? Ich werde dir Schlüssel nachmachen lassen.“ Zumindest das konnte er Alex anbieten. Taylor nahm sich fest vor, den Jungen nicht zu enttäuschen.
„Okay.“ Alex schwieg, während sie in die Stadt zurückfuhren. „Können wir für Mom eine Willkommensparty machen? Mit Kuchen und so?“
„Klar. Willst du selbst welchen backen?“
„Bist du verrückt? Sie mag am liebsten Schokokuchen aus der Konditorei.“
Taylor lachte. „Na gut, dann wissen wir ja, was wir einkaufen müssen.“ Gemeinsam schmiedeten sie weitere Pläne für den nächsten Abend. Carolines Flug würde am Nachmittag in Albuquerque eintreffen, und dann würde sie mit einem Mietauto nach Santa Fe fahren. Taylor hatte angeboten, sie abzuholen, aber sie wollte davon nichts hören.
Am folgenden Tag rannte Alex aufgeregt durch die Wohnung, während sie auf Carolines Ankunft warteten. „Kann ich sie nicht auf dem Handy anrufen und fragen, wo sie ist?“
„Nur zu. Vielleicht steckt sie ja im Stau.“
Als Alex wählte, klingelte Taylors eigenes Handy. „Warte mal, vielleicht ist sie das ja.“
„Hallo?“
„Taylor? Hier ist Piper.“
Für einen Moment setzte sein Herzschlag aus, und Taylor konnte an nichts denken als den wunderbaren Klang ihrer Stimme. „Hi. Wie geht’s dir?“ Vielleicht hatte sie ja ihre Meinung geändert. Vielleicht würde sie doch länger bleiben. Was würde er darum geben, noch einen Tag mit ihr zu verbringen. Oder eine Nacht …
„Ich bin in der Notaufnahme, wir haben gerade einen Verkehrsunfall hereinbekommen.“
Schlagartig änderte sich seine Stimmung. Es ging nur um den Job, nichts weiter. „Gibt es Engpässe?“ Wenn zu viel zu tun war, wurde er auch dann angerufen, wenn er frei hatte, aber heute passte es wirklich nicht. Er wollte den Abend mit Alex und Caroline verbringen. Abwesend griff er nach dem bunten „Willkommen zurück“-Banner, das sie über die Tür gehängt hatten, und rückte es zurecht.
„Nein, nein, es … oh, Taylor, es ist Caroline!“
„Was?“, fragte er, während sich eine unheilvolle Vorahnung in ihm ausbreitete.
„Caroline hatte einen Unfall. Sie hat mehrere Knochenbrüche und vermutlich eine Kopfverletzung. Sie ist auf dem Weg in die Radiologie. Du solltest herkommen.“
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, klappte Taylor das Handy zu und griff nach seinen Autoschlüsseln. Dann hielt er inne. Wie um Himmels willen sollte er das Alex erklären?
„Sie ist nicht rangegangen, ich habe auf die Mailbox gesprochen.“ Alex kam in die Küche und starrte seinen Onkel an, als er dessen Gesichtsausdruck sah. „Was ist los?“
„Deine Mutter, sie …“
„Oh, hat sie angerufen?“
„Nein, es war Piper.“
„Kann sie nicht auch zur Party kommen?“
Von seinen Gefühlen überwältigt, umfasste Taylor Alex’ Schultern und schob ihn zu einem Stuhl. Dann setzte er sich ebenfalls hin. Was sollte er nur sagen? „Deine Mom hat einen Autounfall gehabt und ist jetzt im Krankenhaus.“
„W…was, was ist passiert?“ Mit weit aufgerissenen Augen sah Alex ihn an. „Wie geht es ihr?“
„Ich weiß es nicht genau. Piper kümmert sich um sie, und wir werden jetzt in die Klinik fahren.“ Zum Glück war Piper bei ihr, er wusste, dass er sich auf sie verlassen konnte.
„Okay.“ Alex nickte, aber ihm war anzusehen, dass er vollkommen durcheinander war.
„Komm.“ Taylor schob Alex durch die Tür zum Auto. Nur eine Viertelstunde später waren sie in der Notaufnahme, wo Piper bereits auf sie wartete.
„Sie ist hier drüben.“ Sie führte die beiden zu einem der Schockräume. Vor der Tür blieb sie stehen und warf Taylor einen Blick zu. Sie musste ihn darauf vorbereiten, dass es Caroline nicht gut ging. Offensichtlich verstand er ihren Blick, denn er nickte ihr kurz zu.
Piper kniete sich neben Alex hin und griff nach seiner Hand. „Deine Mom hatte einen schweren Unfall, sie ist noch nicht wieder wach. Sie hat einen Schlauch im Mund, damit sie besser atmen kann, und ist an Geräte angeschlossen. Das macht dir vielleicht etwas Angst, aber glaub mir, wir kümmern uns gut um sie.“ Wie sollte sie ihm nur sagen, dass seine Mom vielleicht nie wieder
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