Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
da?“, fragte Dom.
„Ja“, lautete die schroffe Antwort. „Sie ist im Haus bei den Jungs.“
„Danke für die Hilfe.“ Dom streckte die Hand aus, doch Charles reagierte nicht.
„Ich musste mitfahren, Charles“, warf Erin ein.
„Natürlich musstest du.“ Es kostete Charles offensichtlich einige Anstrengung, freundlich zu klingen. „Jetzt hol deine Sachen und zieh dir andere Schuhe an. Dann fahren wir.“
„Marilyn nehme ich mit.“
Charles’ angestrengtes Lächeln verblasste. „Du kannst den Hund nicht ins Haus meiner Mutter bringen.“
„Wir bleiben ja nicht. Ich bitte meine Eltern, uns nach Hause zu fahren.“
„Denkst du, deine Eltern erlauben dir, den Hund zu behalten?“
„Ich bin kein kleines Kind mehr.“
„Ich sehe am besten nach den Jungs“, warf Dom ein.
Erin kämpfte gegen die Versuchung, nach seinem Arm zu greifen und Dom zurückzuhalten. Doch sie riss sich zusammen.
„Alles in Ordnung?“ Bei Doms Frage stiegen ihr erneut die Tränen in die Augen. Was war nur los mit ihr? „Mir geht es gut“, brachte sie heraus.
Dom sah sie zweifelnd an, aber dann nickte er und steuerte auf das Haus zu. Als er die Veranda erreichte, drehte er sich noch einmal um. „Wenn Sie möchten, finde ich jemanden, der Sie nach Melbourne zurückbringt.“
Das klang gut. Sie wollte nicht mit Charles fahren, wollte die vorwurfsvollen Blicke von ihren und Charles’ Eltern nicht sehen, die ihr Schuldgefühle verursachten. Das erlebte sie seit zwanzig Jahren, und es machte sie fertig.
„Ich meine es ernst“, sagte Dom, bevor er im Haus verschwand.
„Was zum Teufel geht hier vor?“, brauste Charles auf. „Du benimmst dich kindisch.“
„Das tue ich nicht.“
„Sag mir nicht …“
„Nein, sag du mir nicht“, fauchte sie. „Tut mir leid, dass ihr das alle falsch verstanden habt. Du bist ein guter Freund, Charles, aber mehr nicht. Ich liebe meine Eltern, ich liebe deine Eltern, und ich liebe sogar dich irgendwie, aber nicht so, wie du denkst, dass ich das sollte. Ich muss mein Leben leben.“
Er starrte sie fassungslos an. „Es ist dieser Kerl, oder?“, verlangte er zu wissen. „Das ist völlig verrückt.“
„Nein! Ich habe Dom ja erst letzte Nacht kennengelernt, und was ich dir jetzt sage, ist wahrscheinlich schon zwanzig Jahre überfällig.“ Erin holte tief Luft. „Danke, dass du hergekommen bist, aber ich fahre nicht mit zurück. Ich rufe Mum heute Abend an. Sag ihnen einfach, dass es mir gut geht. Ich möchte mich für Doms Hilfe revanchieren, indem ich ihm über die Feiertage mit den Kindern und seiner Praxis helfe. Falls er das ablehnt, fahre ich zurück nach Melbourne.“
„Mit ihm?“, fragte Charles verächtlich.
„Da ist nichts zwischen uns, Charles.“ Sie holte noch einmal tief Luft. „Aber Dom ist ein wirklich wunderbarer Arzt. Ich muss es ihm wenigstens anbieten. Wenn er mich will, bleibe ich.“
Als Erin hereinkam, saß Dom in der Küche und verspeiste noch eine Scheibe von ihrem Erntedankbrot, während sich die Jungs auf der Veranda von Dulcie verabschiedeten. Durchs Fenster blickte er Charles’ Porsche hinterher.
„Er ist ohne Sie gefahren“, bemerkte er vorsichtig.
„Sie sagten doch, jemand könne mich nach Melbourne bringen.“ Sie zögerte. „Das heißt, falls Sie nicht möchten, dass ich bleibe.“
Dom, der gerade von dem Gebäckstück abbeißen wollte, hielt inne. „Was?“
„Ich dachte, ich könnte mich irgendwie nützlich machen“, sagte Erin unsicher. „Wenn Sie das möchten.“
„Ist es wegen der Hündin?“
Sie hob herausfordernd das Kinn. Diese Geste kannte er langsam. „Ich habe Freunde in Melbourne, die sie aufnehmen würden. Zumindest bis ich alles organisiert habe. Ich biete Ihnen an, über die Feiertage hierzubleiben. Natürlich nur, wenn ich Ihnen dadurch etwas Arbeit abnehmen kann.“
Sie wollte über die Feiertage bleiben? Der Vorschlag machte Dom sprachlos. Wie sollte er darauf reagieren? Vermutlich mit angemessener Verärgerung, weil er nun sie und die Hunde am Hals hatte. Außerdem schien sie gerade einen Beziehungsstreit mit Charles auszutragen. Auf keinen Fall wollte er da in etwas hineingezogen werden.
Er sollte besser vorsichtig sein … so, wie sie ihn ansah. Erin war eine qualifizierte Ärztin, aber sie wirkte auch wie ein heimatloses Kind. Und war wunderschön, wie sie da in ihren abgerissenen Sachen und seinen viel zu großen Socken an der Tür stand.
In seinem Leben war kein Platz für solche
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