Julia Ärzte zum Verlieben Band 42
fühlte sich so richtig an“, gestand sie leise.
„Darum bin ich hier“, stimmte Dom ihr zu. „Ich möchte nie etwas anderes sein als Hausarzt.“
„Meiner Familie wird es vielleicht nicht gefallen, doch heute Morgen habe ich es endlich begriffen. Und dann dachte ich, wenn ich sowieso umziehen muss, weil ich Marilyn behalten will, warum nicht hierher? Ich weiß, du hast Bedenken wegen uns, aber ich glaube … ich hoffe, wir können das aus der Welt schaffen. Ich möchte es gern versuchen.“
„Du meinst das ernst?“
„Ja.“
Scheinbar fiel ihm nichts weiter dazu ein.
Wenige Minuten später erreichten sie das Haus. Zwei Frauen trugen haufenweise Bettwäsche hinein und ein älterer Mann in einem Overall eine … Hundehütte?
„Mein Gott“, staunte Dom. „Die meinen es ernst. Ich wusste, dass Marg ein Organisationsgenie ist, aber das hier …“
„Ich glaube nicht, dass Marilyn schon für eine Hundehütte bereit ist“, wandte Erin zweifelnd ein. „Ich sehe sie irgendwie am Fußende meines Bettes. Das … das geht alles sehr schnell.“
„Sicher“, erwiderte er trocken. „Wenn du morgen aufwachst, wird dir das alles völlig verrückt erscheinen.“
„Möglich.“ Aber nicht wahrscheinlich, setzte sie im Stillen hinzu. Sie kletterte aus dem Auto und wollte ihren Hund holen, aber Dom war schneller.
„Ich trage Marilyn. Nimm du die Welpen.“
„Das ist dein letzter Umzug, Marilyn“, versprach sie. Marilyns schwermütiger Gesichtsausdruck allerdings bedeutete, dass sie ihr nicht im Geringsten glaubte.
Erin folgte Dom ins Haus. Drinnen wurden sie von fleißigen Helfern fröhlich begrüßt.
Der Mann mit der Hundehütte warf einen Blick auf Marilyn und fluchte. „Himmel, Doc. Dieses Hinterteil passt auf keinen Fall durch den Eingang hier.“
Er spricht mit mir, bemerkte Erin erstaunt. Sie war eben zum Doc aufgestiegen.
Sie lächelte abwesend. Mit den Welpen im Arm spazierte sie durch das kleine Haus. Dom und Marilyn folgten ihr. Massive Eichenvertäfelungen, Fenster mit dickem, unregelmäßigem Glas, schwere Möbel, ein Kamin im Wohnzimmer, der nur darauf wartete, angezündet zu werden. Die Nachmittagssonne blitzte durch die Glasscheiben und streute Diamanten in das Zimmer. Erin stieß die Küchentür auf. Der Raum ging nach Osten, und durch die Fenster blickte man aufs Meer.
„Fantastisch.“ Heute Morgen hatte sie es nur kurz gesehen. Jetzt, wo die Sonne schien, war der Anblick sensationell.
Alle sahen sie an. Männer und Frauen, die in Rekordzeit Himmel und Erde bewegt hatten, damit dieser Ort einladend wirkte. Frisches, selbst gebackenes Brot, das herrlich duftete, lag in einem Korb auf der Küchenbank. Eine Kiste mit Lebensmitteln stand auf dem Tisch und ein Strauß blutroter Mohnblumen in einem blau gestreiften Krug auf der Anrichte.
„Zu Hause“, hauchte sie.
„Das ist Erpressung“, meinte Dom augenzwinkernd. „Was glaubst du, wie sie erreicht haben, dass ich hierbleibe?“
„Auf die gleiche Weise?“
„Die Stelle wurde ausgeschrieben, ich kam zu einem Gespräch her und lief Tansy in die Arme. Sie hat mir dieses Haus gezeigt. Als ich erzählte, dass ich als Pflegevater fungiere und Platz für Kinder sowie eine Haushälterin brauche, führte sie mich durch die Stadt und lud mich auf einen Kaffee ein. Bevor ich den ausgetrunken hatte, haben die Einwohner mein jetziges Haus auf Vordermann gebracht, dann wurde es mir stolz präsentiert. Gleiche Vorgehensweise. Sogar das gleiche Brot.“
Er grinste den weißhaarigen alten Mann im Flur an. „Pete backt das beste Brot in der Gegend, und Tansy war Teil des Pakets. Bei diesen Marketingstrategien konnte ich kaum glauben, dass die Stadt seit zehn Jahren keinen Arzt hatte.“
„Also hat es funktioniert?“ Das war Graham. „Haben wir einen zweiten Doc?“
„Ich glaube, ja“, flüsterte Erin, obwohl sie die Antwort tief in ihrem Innern längst kannte.
„Geht weg.“ Dom schüttelte gereizt den Kopf. „Sie hatte einen Autounfall und sitzt hier fest. Ich werde das nicht ausnutzen.“
„Dann bist du ein größerer Gentleman als ich“, schmunzelte Pete.
„Wir müssen uns über berufliche Dinge unterhalten“, gab Dom zurück. „Schluss mit dem Anpreisen. Ihr habt euren Standpunkt deutlich gemacht, überlasst die Dame mir.“
„Solange du sie nicht verjagst.“ Pete sah Erin wohlwollend an. „Denn hier zweifelt keiner daran, dass man sie festhalten muss. Komm, Graham, lass uns ein passendes Loch in diese Hundehütte
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