Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
viel gemacht. „Ich hatte gedacht, wir könnten am Samstag mit dem Zug hinfahren und in einem Hotel übernachten, damit es nicht zu anstrengend wird. Nach dem Spiel fahren wir dann mit dem Zug wieder zurück. Wir würden gar nicht so spät zurück sein.“
„Anscheinend hast du schon alles gut geplant“, bemerkte Kylie spitz.
„Kylie, es tut mir leid. Ich hätte dich erst fragen müssen. Bitte sag nicht gleich nein, sondern lass es dir noch einen Tag oder zwei durch den Kopf gehen. Es ist wirklich ein ganz besonderes Erlebnis, ein Spiel live mitzuerleben.“
„Ich werde darüber nachdenken“, gab sie nach. „Doch bitte versprich Ben in Zukunft nichts mehr, ohne es vorher mit mir abzusprechen.“
„Einverstanden.“ Er war froh, dass sie nicht wütend auf ihn war. „Wann war doch gleich der Augenarzttermin morgen?“
„Um zehn. Aber du musst wirklich nicht mitkommen. Wir schaffen das auch allein.“
„Das weiß ich, aber ich begleite euch gern. Ich komme dann um Viertel vor zehn vorbei, um euch abzuholen. Bis dann.“ Schnell legte er auf, bevor sie widersprechen konnte.
Denn unter keinen Umständen würde er es zulassen, dass sie Dr. Greenley ohne ihn traf.
10. KAPITEL
Kylie hatte nicht damit gerechnet, dass Seth wirklich vorbeikommen würde, um sie und Ben zum Augenarzt zu begleiten. Doch pünktlich um Viertel vor zehn hielt sein Wagen vor ihrem Haus.
„Ich werde fahren“, erklärte sie, als er ihr entgegengeschlendert kam. Ihr verlässliches, altes Auto stand schon vor der Garage.
Seth nickte. Es hatte keinen Sinn, mit Kylie darüber zu diskutieren, denn in seiner knallroten Corvette gab es keinen Platz für Bens Kindersitz. Sein Auto war einfach nicht als Familienkutsche gedacht.
„Na, Ben, wie geht es dir?“, erkundigte sich Seth, während Kylie ihren Sohn anschnallte.
„Gut. Aber ich darf erst dann wieder draußen spielen, wenn dieser blöde Verband vor meinem Auge ab ist.“
Kylie seufzte.
„Hast du auch schön auf deine Mom gehört und sie nicht deswegen genervt?“, fragte Seth streng.
Ben nickte eifrig. „Ja, ich habe alles so gemacht, wie du es gesagt hast. Und ich habe allen meinen Freunden erzählt, dass wir zu dem Footballspiel der Packers gegen die Bears fahren.“
Kylie schob den Gedanken an diesen Ausflug beiseite. Sie war sich noch immer nicht schlüssig, ob es eine gute Idee war, nach Chicago zu fahren. Schließlich musste Ben am nächsten Tag zur Schule. Außerdem interessierte sie sich nicht besonders für Sport.
Die Fahrt zu Dr. Greenleys Praxis dauerte nur kurz. Am liebsten wäre es Kylie gewesen, wenn Seth im Auto auf sie gewartet hätte. Es war ihr ein wenig unangenehm, von ihm begleitet zu werden. Vor allem, da sie Geoff gesagt hatte, dass es keinen Mann in ihrem Leben gab.
„Hallo ihr beiden“, begrüßte Dr. Greenley sie freundlich, runzelte jedoch die Stirn, als er Seth sah.
„Dr. Greenley … ähm … Geoff, darf ich Ihnen Seth Taylor vorstellen. Er ist ein Freund von uns.“ Kylie fand es völlig unpassend, wie argwöhnisch die beiden Männer sich anstarrten. Lieber Himmel, die zwei sahen aus, als hätten sie beide große Lust, sich um Kylie zu prügeln. Für so ein Macho-Gehabe hatte sie nicht das geringste Verständnis.
„Seth, du erinnerst dich doch sicher an Geoff, oder? Er hat Ben in der Notaufnahme behandelt.“
„Natürlich.“ Betont höflich trat Seth vor und streckte Geoff seine Hand entgegen. „Nett, Sie wiederzusehen.“
„Ebenfalls.“ Geoffs grimmiger Gesichtsausdruck strafte seine Worte Lügen. Erst als er sich an Ben wandte, lächelte er wieder. „Wollen wir jetzt deinen Verband abnehmen, Ben?“
„Ja, bitte!“ Der kletterte Junge auf den Behandlungsstuhl.
Seth stand dicht hinter Kylie, die Arme fest vor der Brust verschränkt. Sie warf ihm einen entnervten Blick zu, den er jedoch geflissentlich ignorierte. Was zum Teufel war los mit ihm? Seth benahm sich, als wäre er nur mitgekommen, um seine Besitzansprüche unmissverständlich deutlich zu machen.
Verärgert konzentrierte sie sich auf Ben, der heftig blinzelte, nachdem Geoff ihm die Augenbinde abgenommen hatte. Wenn Seth dachte, ihr würde dieses Imponiergehabe gefallen, dann hatte er sich gründlich getäuscht.
„In ein paar Minuten hat dein Auge sich wieder an das Licht gewöhnt“, erklärte Geoff, während er Ben untersuchte. „Zuerst wird alles noch etwas verschwommen sein, aber das legt sich schnell wieder.“
Während der ganzen Untersuchung war Kylie
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