Julia Ärzte zum Verlieben Band 45
Augen auf. „Nicht?“
„Nein.“ Alessandro streichelte ihre sanft geröteten Wangen und dachte: Sie hat die schönsten Augen, die ich je gesehen habe. „Am Wochenende verheiratet der Earl of Cornwall seine Tochter. Ich bin eingeladen, und ich möchte, dass du mitkommst.“
„Ich?“
„Ja.“
„Ich soll mitkommen?“
Milde Verzweiflung lag in seinem Blick. „Ja, du. Warum wiederholst du alles? Es ist doch völlig normal, dass ich dich dabeihaben möchte. Wir haben sechs Wochen zusammengewohnt.“
„Ach so.“ Sie räusperte sich. „Du brauchst mich als ärztlichen Beistand, falls etwas mit deinem Bein ist.“
„Falsch. Ich nehme dich mit, weil ich gern mit dir hingehen möchte. Diese hochoffiziellen Feiern sind mir ein Gräuel, vor allem Hochzeiten. Mit dir macht es mehr Spaß.“
„Solltest du nicht eine Prinzessin mitbringen, eine hübsche blonde mit hoheitsvollem Auftreten?“
„Ich möchte dich.“
Tasha wirkte noch skeptisch. „Muss ich dich in der Öffentlichkeit mit Hoheit anreden?“
„Nein.“
„Wirst du die ganze Zeit von Frauen belagert werden?“
„Es ist eine Hochzeit“, knurrte er. „Also hoffentlich nicht.“
Sie biss sich auf die Lippe. „Und was soll ich anziehen?“
Alessandro lächelte. Wenn sie das fragte, dann hatte er so gut wie gewonnen. „Etwas Glamouröses. Die Hochzeit findet im Schloss statt.“
„Im Schloss?“ Ihre Augen glänzten. „Wie bescheiden. Könnte ziemlich langweilig werden.“
„Mit Sicherheit.“ Er seufzte. „Alle Hochzeiten sind öde, also erwarte bitte kein rosarotes Märchen.“
„Sind sie sehr verliebt? Wie haben sie sich kennengelernt? War es romantisch?“
„Tasha …“
„Tschuldigung, ich frag ja nur. Okay, das wird eine sterbenslangweilige Veranstaltung.“ Sie zuckte mit den schmalen Schultern. „Ich finde schon was Langweiliges zum Anziehen.“
„Ich glaube es nicht! Alessandro nimmt dich mit zu dieser Adelshochzeit?“ Megan sah sie überrascht an. „Das ist … riesig.“
„Riesig bin ich, im Vergleich zu all den schlanken Aristokratentöchtern.“ Tasha blickte an sich herunter. „Meinst du, ich kann bis Samstag noch ein bisschen abnehmen?“
„Untersteh dich. Du siehst fantastisch aus.“ Aufgeregt schloss Megan sie in die Arme. „Ich freue mich so für dich. Das kann nur eins bedeuten.“
„Was denn?“
„Die Gesellschaftsseiten sind voll von Berichten über die bevorstehende Hochzeit. Das wird ein Mega-Event. Wenn Alessandro mit dir dort auftaucht, will er ein Zeichen setzen.“
Tashas Herz schlug schneller. „Meinst du wirklich?“
„Klar. Er stellt dich der Öffentlichkeit vor.“
„Als seine Krankenschwester.“
„Normalerweise tragen Krankenschwestern keine eleganten Abendkleider, und sie haben auch keinen Sex mit ihren Patienten.“
„Megan!“ Sie verschluckte sich fast. „Als ich dich kennenlernte, habe ich dich für brav und anständig gehalten.“
„Ich sage nur, wie es ist.“ Die Freundin packte sie am Arm. „Komm, wir müssen dir ein Kleid kaufen.“
Kurze Zeit später standen sie vor der edelsten Boutique in St. Piran.
„Du spinnst, hier kann ich mir nicht mal ein Halstuch leisten.“ Tasha weigerte sich, auch nur einen Schritt weiterzugehen. „Hast du schon vergessen, dass ich noch keinen neuen Job habe?“
„Ich dachte, Alessandro bezahlt.“ Megan blieb an der schweren Glastür stehen. „Tasha, er ist ein Prinz. Er hat Geld wie Heu, und er hat dich zu dieser Hochzeit eingeladen. Wenn er erwartet, dass du schick und fotogen auftrittst, sollte er seinen Beitrag leisten.“
„Er hat es mir ja angeboten, aber ich wollte nicht.“
„Du hast abgelehnt? Bist du verrückt?“
„Nein, unabhängig. Weißt du, wie viele Frauen ihm nachstellen? Und die meisten tun es nur, weil er reich und ein Fürstensohn ist. Er soll nicht denken, dass mir das wichtig ist.“
„Tasha, er ist nun mal ein Prinz. Das kannst du nicht ignorieren.“
„Er ist ein Mann, einfach nur ein Mann“, antwortete sie bestimmt. „Na schön, er ist ein besonderer Mann, weil er wahnsinnig gut aussieht und unwiderstehlich charmant ist, und weil die meisten Männer, die ich kenne, absolut hoffnungslos sind. Aber er verhält sich nicht wie ein Prinz. Für mich ist er nur Sandro.“
Megan schien widersprechen zu wollen, lächelte aber dann traurig. „Ja, natürlich. Ich bin die Letzte, die dir in Beziehungsfragen Ratschläge geben könnte.“
Tasha war hin- und hergerissen. Sie hatte keine
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