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Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Julia Ärzte zum Verlieben Band 47

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: FIONA LOWE ALISON ROBERTS MARION LENNOX
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nehmen? Alice mochte zwar für die Einschätzung der Verletzten und ihre Zuweisung in die einzelnen Abteilungen verantwortlich sein, aber sie sollte nicht versuchen, seine Position zu untergraben.
    „Wo sind denn die Assistenzärzte?“
    „Einer begleitet einen instabilen Schlaganfallpatienten zum CT. Zwei weitere sind mit einer Arterienverletzung beschäftigt, und der Rest hat alle Hände voll mit den Patienten in den Schockräumen zu tun. In Traumaraum 3 liegt ein Patient mit starken Schmerzen in der Brust, der noch nicht eingeschätzt worden ist.“
    „Und wo ist Peter?“
    „In Trauma 1.“
    Weiteres Personal strömte herbei. Spezialisten, die helfen sollten, die Unfallopfer zu versorgen. Andrew erkannte einen Herzchirurgen, und im selben Moment schob ein Anästhesist den Vorhang zum ersten Wiederbelebungsraum zur Seite. Andrew konnte eine Gruppe Ärzte und Krankenschwestern sehen, die eins der Betten umstanden. Widerstrebend gab er Alice insgeheim recht. Dort wurde wirklich kein weiterer Arzt gebraucht.
    Ein Überwachungsgerät an der Wand löste Alarm aus. Alice warf einen schnellen Blick darauf und brachte den Alarm mit einem Knopfdruck zum Verstummen.
    „Trauma 3“, sagte sie ruhig. „Extrasystolen.“
    Andrew fing ihren Blick auf und nickte. Die Herzrhythmusstörungen deuteten auf einen instabilen Zustand des Patienten hin. Es konnte jederzeit ein Herzstillstand drohen. Kaum hatte Andrew den Gedanken zu Ende gedacht, da schrillte der Alarm erneut los.
    „Kammerflimmern. Ich hole den Defi.“ Alice eilte los, warf aber noch einen kurzen Blick zu den Untersuchungskabinen. „Jo? Machst du bitte mit der Triage weiter?“
    Andrew und Alice erreichten den Schockraum zur selben Zeit, aber Alice ergriff umgehend die Initiative. Als Andrew das Bett erreichte, hatte sie bereits das Kopfende in die Horizontale geklappt. Dann hob sie die Faust und schlug dem Patienten kraftvoll mitten auf die Brust.
    Ein präkordialer Faustschlag. Manchmal genügte diese Maßnahme, um das Herz wieder in einen einigermaßen normalen Rhythmus zu bringen. In diesem Fall wirkte sie leider nicht. Andrew überstreckte den Kopf des Mannes, um die Atemwege frei zu machen, und griff nach der Sauerstoffmaske. Schon wurde ihm ein Beatmungsbeutel gereicht. Wie hatte Alice es nur geschafft, dem Mann gleichzeitig die selbstklebenden Kontakte auf der behaarten Brust zu befestigen?
    „Schocken?“, fragte sie.
    „Übernehmen Sie das“, erwiderte Andrew. „Wo ist der Notfallwagen?“
    „Direkt hinter Ihnen. Halten Sie Abstand.“ Ihr Finger schwebte über dem Startknopf, als ein lautes Signal das Aufladen des Geräts verkündete.
    „Bin weg.“ Andrew öffnete ein steriles Tuch, das alles enthielt, was er brauchte, falls er intubieren musste.
    Doch auch nach zwei weiteren Schockabgaben veränderte sich die Linie auf dem Monitor nicht. Andrew drückte den Beatmungsbeutel, um Sauerstoff in die Lungen des Patienten zu pressen, und Alice begann mit der Druckmassage.
    „Wo ist der Rest des Notfallteams?“
    „Offenbar beschäftigt.“ Eine Hand auf die andere gepresst, fuhr sie im richtigen Rhythmus mit der Massage fort.
    Aus dem anderen Schockraum ertönte ein schmerzerfülltes Stöhnen. Andrew hörte ein metallisches Klappern, das Geräusch der Rollen, als hastig Geräte über den Fußboden geschoben wurden, und knappe Anweisungen, die verrieten, dass auch dort um ein Leben gekämpft wurde.
    „Fünfundzwanzig, sechsundzwanzig, siebenundzwanzig …“, zählte Alice laut.
    Andrew griff wieder zum Beatmungsbeutel. Wenn Alice bei dreißig angelangt war, bekam der Patient noch einmal zwei Stöße Sauerstoff.
    „Ich brauche eine andere Schwester“, verlangte er unwirsch.
    Alice unterbrach ihre Bemühungen, damit er Sauerstoff geben konnte. „Dies ist mein Arbeitsplatz, Andrew“, erwiderte sie ruhig. „Finden Sie sich damit ab.“
    Er begriff, dass sie ihn falsch verstanden hatte. „Wir brauchen noch eine Schwester hier“, berichtigte er sich gepresst. „Wir müssen einen intravenösen Zugang legen, jemand muss mir Adrenalin aufziehen. Und ich brauche Unterstützung beim Intubieren, weil ich die Wiederbelebung nicht unterbrechen will.“
    Alice blickte auf. „Wenn es sein muss, schaffen wir es auch allein“, sagte sie zuversichtlich.
    Und sie schafften es tatsächlich.
    Nach fünf Minuten kamen ihnen zwei Pfleger zur Hilfe, aber es war nicht mehr nötig. Der Patient war intubiert, die Versorgung mit Medikamenten über den

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