Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
weiß nicht, wie man die Beziehung zu seiner Exverlobten nennt.“
„Man nennt sie einen Fehler“, erwiderte Mikki sarkastisch. „Die Neuauflage ist meistens nicht so gut wie das Original.“
Sein Lächeln war wie weggewischt. „Warum willst du uns keine Chance geben?“
Mikki drehte sich von ihm weg und griff nach der Bettdecke, um ihre Blöße zu bedecken.
„Mikki.“ Lewis richtete sich auf. „Errichte keine Mauern zwischen uns.“
„Wie bitte? Ich errichte Mauern zwischen uns?“ Vorwurfsvoll starrte sie ihn an. „Und das mit deiner Familie, Lewis? Damals hast du mir nicht erzählt, dass dein Bruder gestorben ist. Du hast nicht einmal erwähnt, dass du überhaupt einen hattest. Und da waren wir noch verlobt. Ich hätte ein Recht auf die Wahrheit gehabt!“
Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und blickte zur Seite. „Ich wollte diesen schmerzlichen Teil meiner Vergangenheit hinter mir lassen. Ich hatte mich daran gewöhnt, allein zu sein. Und es gefiel mir.“
Mikki stieß den angehaltenen Atem aus. „Ich weiß nicht, ob ich das kann, Lewis. Du willst einen Schlussstrich. Das verstehe ich, mir geht es genauso. Aber du bist immer noch der Einzelgänger, der du früher gewesen bist. Du willst nicht dasselbe wie ich.“
„Ich vermute, du meinst Ehe und Kinder.“
Sie suchte in seinen Zügen nach etwas, das ihr Mut machen konnte. Irgendetwas. Aber seine Miene war vollkommen ausdruckslos. „Ich bin bald dreißig, Lewis“, erklärte sie. „Ich möchte eine eigene Familie. Ich hatte gedacht, wir könnten das miteinander haben. Aber … es hat nicht funktioniert.“
Er griff nach seiner Hose und zog sie an. Dann streifte er sich das Hemd über, ließ es jedoch offen. „Das da war nicht meine Absicht.“ Er deutete auf das zerwühlte Bett.
„Und das soll ich dir glauben?“
„Doch, wirklich.“ Er atmete tief durch. „Als ich nach Australien zurückgekehrt bin, wusste ich, dass ich dich wiedersehen würde. Es hat mir zuerst nichts ausgemacht. So ist es bei allen anderen gewesen, mit denen ich mal zusammen war: Ich habe nichts mehr für sie empfunden. Doch bei dir ist es jetzt anders. Ich weiß nicht, warum. Es ist einfach so.“
„Vielleicht, weil ich Schluss gemacht habe? Dein Ego hat das nicht verkraftet.“
„Glaubst du das ernsthaft?“, fragte er. „Mikki, wir hatten gerade Sex miteinander, großartigen Sex. Ich will dich. Und du mich. Darum geht es. Ich dachte, was zwischen uns war, wäre endgültig vorbei – für immer und ewig … Genauso wollte ich es haben. Ich habe diesen Job angenommen und wollte mir beweisen, dass es zwischen uns ein für alle Mal vorbei ist.“
„Warum auch nicht? Wir haben uns sieben Jahre nicht gesehen.“
Er ging zu ihr, nahm ihre Hände und sah ihr in die Augen. „Aber es ist nicht vorbei. Nicht wahr, Mikki?“
Es war, als würde sich ein stählernes Band um ihre Brust legen. Wie konnte es vorbei sein, wenn sie ihn immer noch so sehr liebte? „Nein, wohl nicht …“, seufzte sie. Dann schmiegte sie sich an ihn, als er sie erneut küsste.
8. KAPITEL
Müde und erschöpft lag Mikki in Lewis’ Armen. Ihre Haut glühte noch nach dem berauschenden Liebesspiel. Aber eins wurde ihr klar: Sie war noch immer sehr verletzlich, wenn es um Lewis ging. Wäre sie damals nicht schwanger geworden, hätte er ihr nicht die Ehe angeboten. Und das würde er auch jetzt nicht tun. Mehr als eine Affäre konnte sie nicht erwarten.
„Willst du nicht über Nacht bleiben?“, fragte Lewis ins Schweigen hinein.
Mikki hob den Kopf und sah ihn an. „Ich sollte lieber gehen. Morgen muss ich früh raus.“
Sanft strich er über ihre Wange. „Iss mit mir morgen zu Abend.“
„Ist das eine Bitte oder ein Befehl?“
Er rollte sich herum, legte sich auf sie und brachte damit von Neuem ihre Sinne in Aufruhr. „Ja oder nein?“
„Ehrlich gesagt: Ich weiß nicht, was ich machen soll, Lewis. Was wir hier tun, kommt mir richtig vor – und zugleich fürchte ich, dass es schrecklich falsch ist. Das ergibt doch keinen Sinn …“
Er strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Das wird sich von selbst herausstellen“, meinte er. „Wir brauchen einfach Zeit.“
Mikki schloss die Augen, als er sie zärtlich küsste.
„Komm, du brauchst deinen Schlaf“, sagte er schließlich. „Ich bringe dich nach Hause, und wir fahren morgen zusammen zur Arbeit.“
„Ich kann allein fahren“, protestierte sie.
„Ich möchte den Rest der Nacht mit dir verbringen, und
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