Julia Ärzte zum Verlieben Band 49
nicht nur diese eine. Du sollst mich schließlich nicht beschuldigen, ich wäre nur auf einen One-Night-Stand aus gewesen.“
„Und wenn ich dir verspreche, es nicht zu tun?“
„Das Risiko gehe ich nicht ein.“ Er erhob sich und holte frische Kleidung aus dem Schrank.
„Lewis, ich kann wirklich allein nach Hause fahren“, wiederholte sie und zog sich an, als er ins Bad ging.
Mit seiner Kulturtasche kam er wieder heraus und packte sie zusammen mit den Sachen in eine Reisetasche. „Kommt nicht infrage.“ Energisch schloss er den Reißverschluss.
Sie funkelte ihn ärgerlich an. „Kann ich das nicht selbst entscheiden?“
Seufzend nahm er die Tasche und betrachtete Mikki. „Nun komm schon. Nach allem, was heute Abend war, mag ich dich nicht allein nach Hause fahren lassen.“
„Was hat sich denn geändert? Wir hatten Sex miteinander. Sex mit dem Ex, das war’s.“
„Alles hat sich geändert, Mikki. Das weißt du genau.“
„Nein, das weiß ich nicht. Erklär es mir!“
„Ich möchte, dass wir Freunde sind, Freunde und Geliebte. Ich weiß, das ist schwierig. Können wir es nicht trotzdem versuchen?“
Zwiespältige Gefühle erfüllten sie, während sie ihn zweifelnd musterte. Was sollte sie tun? Sollte sie sich darauf einlassen? Wollte sie ständig damit rechnen müssen, dass es eines Tages vorbei war? Selbst heute fragte sie sich, wie sie es damals geschafft hatte, sich von ihm zu trennen. Das ein zweites Mal zu tun, würde viel schwerer sein. Doch es war so verlockend, in seinen Armen einzuschlafen …
Unschlüssig zuckte sie mit den Schultern. „Okay, fahren wir.“
Auf dem Weg zu ihrem Haus sprach sie kaum mit ihm. Grübelnd saß sie da, starrte geradeaus und hatte die Hände im Schoß gefaltet. Sie befürchtete, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren.
Lewis bog auf ihre Auffahrt und stellte den Motor ab. Als Mikki schweigend ausstieg und zur Haustür ging, spürte sie seine Blicke. Dennoch sah sie ihn nicht an.
Kaum hatten sie die Haustür hinter sich geschlossen, legte er beide Hände auf ihre Schultern und sah ihr in die Augen. „Oder soll ich lieber im Gästezimmer schlafen?“, fragte er.
Die Wärme seiner Finger drang durch die Kleidung. Mikki konnte nicht anders, sie schmiegte sich an ihn. Er schlang die Arme um sie und zog sie noch dichter an sich, sodass sie seine Erregung spürte. Mikki sagte nichts – ihr Körper zeigte deutlich genug, was in ihr vorging. Sie schloss die Augen, als er sie heiß und fordernd küsste.
Plötzlich hob er den Kopf und schaute sie reumütig an. „Weißt du was? Ich werde wirklich im Gästezimmer schlafen. Wir müssen beide morgen arbeiten.“
Mikki konnte ihre Enttäuschung nicht verbergen. „Ich hatte schon kürzere Nächte …“
Er strich sanft über ihre Wange. „Ich auch. Aber die Sache ist die: Ich habe keine Kondome dabei.“
„Oh …“
Er hob ihr Kinn und küsste sie, diesmal sanft und nur kurz. „Hast du welche hier?“
„Die habe ich nie gebraucht“, antwortete sie verlegen.
„Ich bin mir nicht ganz sicher, was du damit sagen willst.“
Mikki betrachtete ihn. „Lewis, nach unserer Trennung habe ich mit keinem anderen Mann geschlafen.“
„Mit keinem?“, fragte er ungläubig.
Sie schüttelte den Kopf.
„Und warum nicht?“
„Keine Zeit, kein Interesse, keine Gelegenheit.“
Lewis schwieg lange. „Aber nicht, weil du noch Gefühle für mich hattest, oder? Ich dachte, damit war Schluss, als du das Baby verloren hast.“
„Das würde dich freuen, was? Dass ich dich nach allem immer noch liebe?“
„Und? Ist es so?“
Mikki zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Selbst wenn, was spielt das für eine Rolle? Du liebst mich nicht. Damals hast du mir gesagt, dass du mich liebst. Doch das war, nachdem du von dem Baby erfahren hattest. Im Grunde war ich mir nie sicher, ob du mich wirklich geliebt hast oder es nur wegen des Babys behauptet hast.“
Er wandte sich ab. „Ich kann dir nicht geben, was du dir wünschst, Mikki“, sagte er leise. „Deswegen musste ich dich loslassen. Du verdienst einen Mann, der ganz und gar für dich da ist. Nicht einen, der einen Teil von sich vermisst, der für immer verloren ist.“
Sie bemerkte die starken Emotionen, die in seinen Worten mitschwangen. „Wie meinst du das?“
Ein Schatten legte sich über seine Augen. „Siehst du das Meer?“ Er deutete auf die Brandung.
Sie nickte.
„Vor zwanzig Jahren waren mein Bruder und ich beim Surfen. Ich habe zuerst gar
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