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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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einen starken Beschützerinstinkt weckte.
    Zwar war er mit Matt nicht blutsverwandt wie Becca, aber sie hatten einander nahegestanden wie Brüder. Mit dem heftigen Schmerz in diesem Moment, als ihm bewusst wurde, wie sehr er seinen besten Freund noch immer vermisste, hatte Jet nicht gerechnet.
    Er hörte kaum zu, als er den übrigen Männern vorgestellt wurde. Ranghohe Vertreter des Rettungsdienstes, vom Zivilschutz und der Marine.
    „Ich dachte, ich wäre der einzige Mediziner, der hingeschickt wird“, knurrte er mit einem schnellen Seitenblick auf Rebecca.
    „Sind Sie auch. Die Zusatztanks müssen für die gesamte Strecke ausreichen, was bedeutet, dass es keinen Platz für weitere Einsatzkräfte gibt.“ Richard war seinem Blick gefolgt. „Dies ist Ihre Pilotin, Rebecca Harding. Sie wartet nur noch darauf, dass die Mechaniker die Tanks fertig montieren.“
    Pilotin?
    „Was ist die geschätzte Flugdauer?“, fragte Jet.
    „Etwa vier Stunden. Sind Sie ausreichend informiert worden?“
    „Ein Update wäre nicht schlecht.“
    Richard wies auf die Wandkarte. „Tokolamu ist die größte Insel der Gruppe hier. Circa achthundertfünfzig Kilometer nordwestlich von Neuseeland. Seit einigen Jahren ist die Insel ein Naturschutzgebiet und das Zentrum eines wichtigen Kiwi-Zuchtprogramms.“
    Jet nickte. Er hörte zu. Aber vor allem die Flugdauer war ihm im Gedächtnis hängen geblieben. Vier Stunden sollte er allein mit Becca verbringen? Darüber war sie bestimmt genauso wenig begeistert wie er.
    „Im Augenblick befinden sich achtzehn Personen auf der Insel, zur Unkrautkontrolle, um Raubtierfallen zu überprüfen und um die Kiwis zu überwachen. Bis auf vier Leute waren alle in der Unterkunft, als die Insel vor drei Stunden von einem Erdbeben der Stärke 8,3 auf der Richterskala erschüttert wurde.“
    „Wo waren die andern vier?“, wollte Jet wissen.
    „Auf einer nächtlichen Exkursion. Da Kiwis nachtaktiv sind, ist das üblich.“
    „Weiß man, wo die Leute sind?“
    „Nein.“
    „Irgendwelche Infos zu den Verletzten?“
    „Die Unterkunft ist eingestürzt, und drei Personen sind noch unter den Trümmern eingeschlossen. Von den übrigen hat einer eine Kopfverletzung und ist bewusstlos, und ein anderer hat einen offenen Beinbruch. Die Funkverbindung ist allerdings ziemlich unzuverlässig, und wir hatten schon eine ganze Weile keine neuen Informationen“, erwiderte Richard.
    Es gab also vermutlich mehrere Schwerverletzte, aber die genaue Zahl war unbekannt. Eine schwierige Aufgabe für einen auf sich allein gestellten Arzt, alle Patienten zu stabilisieren und zu überwachen, bis Verstärkung eintraf. Aber das war in Ordnung. Jet lebte bei solchen Herausforderungen geradezu auf, und diesmal musste er sich nicht einmal Sorgen wegen feindlicher Angriffe machen. Oder vielleicht doch?
    Wieder warf er einen Blick über die Schulter. Bis zum Erreichen des Einsatzortes war er in der Hand der Pilotin, und in diesem Fall fühlte er sich bei dieser Aussicht nicht sonderlich wohl. Aber bei solchen Einsätzen wurden persönliche Belange nicht berücksichtigt.
    Zum ersten Mal, seit Jet den Raum betreten hatte, sah er Becca direkt an. Der Blickkontakt löste ein merkwürdiges Gefühl bei ihm aus. Plötzlich tauchten so viele Fragen wie aus dem Nichts auf.
    Wie geht es dir?
    Wieso bist du ausgerechnet Pilotin geworden?
    Fehlt Matt dir auch immer noch so wie mir?
    Fragen, auf die Jet vermutlich keine Antwort bekommen würde.
    Verdammt, Becca war seine Pilotin, im Grunde nichts weiter als eine bessere Taxifahrerin, da ihre einzige Aufgabe darin bestand, ihn auf die Insel zu bringen. Der Transport der Patienten musste warten, bis das Schiff der Marine eintraf. Das würde mindestens zwei Tage dauern, wahrscheinlich sogar eher drei, in Anbetracht des Wetters und der Bedingungen auf See.
    Das Kinn gereckt, erwiderte Becca seinen Blick, und in ihren Augen lag ein wachsamer Ausdruck. Eine Warnung? Oder etwa eine Bitte?
    Das erschien ihm absurd. Andererseits vielleicht auch nicht. Schließlich war Jet derjenige, der unbedingt auf die Insel sollte. Jeder Pilot des Rettungsdienstes wäre in der Lage, ihn sicher dorthin zu bringen. Falls Jet einen anderen Piloten verlangte, wäre das vermutlich machbar.
    War es das, was Becca von ihm wollte? Die Chance, einmal einen anderen und möglicherweise gefährlicheren Einsatz zu fliegen als sonst?
    Schon einmal war er daran beteiligt gewesen, als ihr etwas sehr Wichtiges weggenommen wurde. Dass er

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