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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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überhaupt imstande war, ihr etwas zu geben, berührte Jet auf seltsame Weise.
    Es war egal, dass sie ihn hasste. Sie war Matts Schwester, und was immer sie brauchte oder wollte, sollte sie haben. Das stand völlig außer Frage.
    Allerdings musste Jet unbedingt aufhören, ihr in die Augen zu sehen, damit der Einsatz starten konnte. Dann würde er sich auf beruflichem Terrain befinden und brauchte sich nicht um das merkwürdige Gefühl in seiner Magengegend zu kümmern. Genau dieses Gefühl machte es ihm schwer, den Blick abzuwenden.
    Da bekam er jedoch unerwartet Unterstützung. Ein Mechaniker in einem ölverschmierten Arbeitsanzug kam herein und zeigte Becca gegenüber die Daumen nach oben.
    „Die Tanks sind drin. Ihr könnt los.“
    Becca war heilfroh über die Unterbrechung.
    Ihr war zumute gewesen, als würde sie in Jets Blick versinken. Er wusste, dass er ihr diesen Einsatz vermasseln konnte, und er hatte gesehen, wie sehr sie sich wünschte zu fliegen.
    Trotz aller persönlichen Hindernisse war er bereit gewesen, ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Das Prickeln, das sie in ihren Augen spürte, konnten unmöglich Tränen sein. Becca weinte nie. Den Tränenvorrat für ein ganzes Leben hatte sie schon vor zehn Jahren aufgebraucht. Es war also nichts weiter als Erleichterung, und rasch ging sie hinaus, während Jet noch mit letzten Informationen versorgt wurde.
    Becca musste alle Funktionen des Helikopters vor dem Flug checken, damit die Rotorblätter sich bereits drehten und sie startbereit war, sobald ihr Passagier das Gebäude verließ. Ein Start mit so viel zusätzlichem Treibstoff war so, als hätte man eine Bombe an Bord. Eine weite Strecke übers offene Meer. Der längste Flug, den sie je mit einem Hubschrauber unternommen hatte. Und das zusammen mit Jet Munroe als einzigem Begleiter.
    Da sie nicht weiter darüber nachdenken wollte, konzentrierte Becca sich auf ihre Checkliste.
    Hauptschalter auf normal.
    Umkehrschalter beide an.
    Beide Treibstoffpumpen an und Lichter aus.
    Die Überprüfung der Instrumente war mechanisch, aber präzise. Schnell und gründlich. Sie hatte fast alles durchgecheckt, als sie doch wieder an Jet denken musste.
    Sie hasste ihn, ja, aber das war nicht immer so gewesen.
    Hass war die Kehrseite von Liebe. Und ein so heftiger Hass war die Kehrseite von Anbetung.
    Ein Teenagerschwarm. Der verzweifelte Wunsch, mehr zu sein als bloß die kleine Schwester eines Mitglieds der exklusiven „Bad Boys“-Clique aus der Greystones Grammar School. Becca hatte Jet zum ersten Mal mit acht Jahren getroffen, als er mit Matt zusammen zu einem Ferienaufenthalt nach Hause gekommen war. Damals hatte es angefangen.
    Nach Matts Tod war natürlich alles vorbei gewesen, und sie wollte Jet nie wiedersehen.
    Sie aktivierte das Notlicht des Helikopters und prüfte den Spannungsmesser. Dann ließ sie die Motoren anlaufen und beobachtete, wie die Rotorblätter zu kreisen begannen. In diesem Moment kam die schwarz gekleidete Gestalt von vorhin aus der Tür zum Hangar, duckte sich unter den Rotoren und stieg durch die Seitentür ein.
    Becca unterdrückte einen tiefen Seufzer.
    Vielleicht stimmte es, dass man niemals nie sagen sollte.

2. KAPITEL
    Die Lichter der größten Stadt Neuseelands verschwanden hinter ihnen, sobald der Helikopter abgehoben hatte.
    Die einzige Kommunikation an Bord fand zwischen Becca und dem Festland statt. Der Fluglotse überwachte die Startfreigabe, bestätigte den Flugplan und gab ihr einen detaillierten Wetterbericht. Danach hörte man die Gespräche anderer Leute am Boden mit. Es ging dabei um die exakte Position des Schiffes, das der Vulkaninsel am nächsten war, und wie lange es dauern würde, bis es dort eintraf. Dann wurde die Erlaubnis erteilt, dass Becca den Hubschrauber aus den Treibstoffvorräten der Naturschutzbehörde auf der Insel wieder auftanken durfte. Außerdem gab es neue, beunruhigende Informationen über den Zustand der Verletzten dort.
    Aufgrund dieser erhöhten Dringlichkeitsstufe, und da alles Notwendige gesagt war, wurde der Funkkontakt zunächst unterbrochen. Nach etwa einer Flugstunde hörte man im Cockpit daher nur noch das Dröhnen der starken Motoren und das Geräusch der Rotorblätter.
    Jet trug einen Helm mit eingebautem Kopfhörer, sodass er alles mithören konnte. Es gab offene Kanäle zur Flugsicherung, zur Helikopter-Notrufzentrale und zur Armeeführung, die diesen Einsatz leitete. Becca war zudem in der Lage, die Kanäle umzuschalten, damit sie beide

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