Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
unwillkürlich an Sarahs Mund hängen.
Ein üppiger, weicher Mund, der zum Küssen einlud.
Rick seufzte leise. Jetzt brauchte er nur noch einen guten Anmachspruch. Aber das dürfte bei seiner jahrelangen Erfahrung auf diesem Gebiet kein Problem darstellen.
Vorher musste er allerdings noch seine Glückwünsche an das Brautpaar loswerden. Bei seiner Umarmung schlug er Max kameradschaftlich auf die Schulter. Dann gab er Ellie, in deren Augen Freudentränen glänzten, einen Kuss auf die Wange.
„Danke, Rick.“ Nachdem auch Sarah sie umarmt hatte, meinte Ellie: „Jetzt wird es aber Zeit, dass wir euch einander vorstellen. Rick, das hier ist …“
„Sarah“, unterbrach er sie lächelnd. „Ich habe schon viel über dich gehört.“
Erschrocken wandte Sarah sich zu Ellie um, die jedoch gerade an einen kleinen Tisch in dem blumengeschmückten Pavillon geführt wurde, um die Eheurkunde zu unterschreiben.
„W… was hast du denn gehört?“
„Dass du eine alte Freundin von Ellie bist“, sagte Rick.
„Wir haben in Auckland zusammengewohnt.“
„Und du hattest dein Apartment hier an Max untervermietet, oder?“
„Ja. Ich war eine Weile in den USA.“
Er nickte. „Dann bist du ja eigentlich der Grund für diese Hochzeit. Wenn Ellie nicht auf der Suche nach dir gewesen wäre, hätte sie Max nie kennengelernt.“
Und er hätte Sarah nie kennengelernt. Ein hervorragender Gesprächseinstieg, nur leider hatte Rick keine Zeit, ihn anzubringen. Denn jetzt mussten die Trauzeugen ihre Unterschrift leisten. Danach wurden die offiziellen Gruppenfotos in dem Garten gemacht, der zu Max und Ellies neuem Haus gehörte. Da der Fotograf sich dabei vor allem auf die Braut und den Bräutigam konzentrierte, blieb Rick etwas mehr Zeit zum Nachdenken. Aber dummerweise wollte ihm partout nichts Gescheites einfallen.
Vielleicht hatte das auch mit den Kindern zu tun. Zu Jets großer Erleichterung war Mattie wieder bei ihrer Mutter, und der kleine Junge wich nicht von Sarahs Seite, während beide zuschauten, wie die Familienfotos aufgenommen wurden. Max umarmte Ellie, die Mattie in den Armen hielt. Und niemand hätte je geahnt, dass er nicht der leibliche Vater der Kleinen war.
Zwar erschien es Rick nicht mehr ganz so verrückt wie zuvor, aber er selbst konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, einen Säugling zu adoptieren. Nachdenklich betrachtete er den Jungen neben Sarah.
„So, und jetzt ein Foto von den Jungs in ihren schicken Anzügen“, erklärte Ellie. „Josh, komm und stell dich zu Max und Rick.“
„Muss ich?“
„Ja“, erwiderte Sarah streng. Doch dann lächelte sie ihn an. „Bitte. Tu’s mir zuliebe und für Ellie, ja?“
Wow, diesem Lächeln konnte wirklich kein Mann widerstehen. Nicht mal ein kleiner Junge.
„Okay“, murrte Josh.
Gleich darauf stand er in der Mitte zwischen dem Bräutigam und dem Trauzeugen, in seinem kleinen Anzug und der Fliege eine Miniaturausgabe der beiden großen Männer. Genau wie sie hatte auch er dunkle Haare. Jedenfalls das, was davon noch übrig war. Rick konnte bei Josh die helle Kopfhaut durchschimmern sehen, und es würde wohl nicht mehr lange dauern, bis der Junge vollkommen kahlköpfig war. Rick merkte, dass Sarah ihn mit einem seltsamen Gesichtsausdruck beobachtete.
Fürchtete sie, dass er mit dem Jungen deshalb anders umgehen würde? Diese Sorge war unbegründet. Rick behandelte häufig schwer kranke Kinder, und er hatte nicht die Absicht, herablassend mit dem Jungen umzugehen oder ihn zu bemitleiden. Mit einem Lächeln wollte er Sarah beruhigen, aber merkwürdigerweise schien sie sich sehr unbehaglich zu fühlen. Beinahe schuldbewusst.
„Hey, Josh.“ Er zwinkerte ihm zu, als sie sich neben einer alten Sonnenuhr in einer Ecke des Gartens postierten. „Wie läuft’s denn so?“
Josh sah ihn misstrauisch an.
„Ich bin Rick.“
„Ich weiß. Du bist ein Freund von Max.“
„Stimmt“, sagten beide Männer wie aus einem Mund. Dann legte Max dem Jungen seinen Arm um die Schultern, während die Kamera klickte. „Rick hat auch eine italienische Sportmaschine. So wie ich.“ Mit einem raschen Blick zu Rick meinte er: „Josh hat sich gestern Abend unser Bild angeschaut. Das mit den Motorrädern.“
„Max hat gesagt, dass er mich vielleicht mal mitnimmt“, sagte der Junge stolz.
„Cool.“ Bereitwillig lächelte Rick in die Kamera. Vielleicht war das ja eine Möglichkeit, Sarah näher kennenzulernen. Schließlich würde Max sehr mit seinem neuen
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