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Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Julia Ärzte zum Verlieben Band 50

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 50 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Roberts
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Kind überleben und wieder gesund werden würde.
    Simon lag noch immer reglos da wie eine Statue. Zwar konnte er inzwischen selbstständig atmen, machte jedoch keine Anstalten, aus dem Koma aufzuwachen. Josh war genauso blass gewesen. Aber was für ein Unterschied, den Lebensfunken in den Augen eines Kindes zu sehen. Ihm ein Lächeln zu entlocken.
    Es war nicht so, dass Rick kein Mitgefühl für die Eltern seiner kleinen Patienten empfand. Gleich stand ihm noch ein Gespräch mit der Familie der Zweijährigen bevor, die er heute Nachmittag operieren sollte. Schon oft hatte er Eltern gesehen, die eine solche Erfahrung durchmachen mussten. Aber noch nie hatte es sich so angefühlt wie jetzt. Als wüsste er, welchen Schmerz so etwas verursachen konnte, weil er sich vorstellen konnte, wie es wäre, wenn Josh hier auf der Intensivstation liegen würde.
    Obwohl er seinen Sohn kaum kannte, wusste Rick, dass sein Sohn Träume hatte. Er wollte wieder zur Schule gehen. Er wünschte sich ein Haus mit Garten und einen Hund, mit dem er spielen konnte. Und Rick wollte, dass sich diese Träume erfüllten. Der Wunsch, ihm dabei zu helfen, war so stark, dass es ihm beinahe den Hals zuschnürte.
    Er musste sich räuspern, als er von dem Krankenblatt aufblickte.
    „Der Schädelinnendruck verringert sich“, teilte er Simons Eltern mit.
    „Das ist doch gut, oder?“, fragte die Mutter.
    „Natürlich ist das gut, Schatz“, meinte der Vater.
    Simons Mutter schien ängstlich den Atem anzuhalten, während sie auf Ricks Antwort wartete.
    „Das ist sogar sehr gut“, bestätigte er. „Und da sich auch die übrigen Werte positiv entwickeln, bedeutet das, dass Simons Zustand stabil ist. Wir können ihn also operieren, um sein Bein zu richten.“
    „Wird er danach aufwachen?“
    „Das weiß ich nicht“, gestand Rick. „Es tut mir leid, aber dazu kann ich Ihnen leider keine genauen Zeitangaben machen. Wir müssen einfach abwarten, was passiert, wenn die Schwellung weiter zurückgeht.“
    „Aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung, oder?“ Simons Vater bedeckte mit der Hand die Augen. Er schniefte hörbar, und seine Frau hielt seine andere Hand fest. Während sie einander zulächelten, spürte Rick geradezu, wie sie sich gegenseitig Kraft gaben.
    Sie waren Partner. Sie konnten einander helfen, das alles durchzustehen. Gemeinsam würden sie es schaffen. Egal, was passierte.
    Eine solche Partnerschaft wünschte Rick sich auch mit Sarah. Er wollte sie bei allem unterstützen, was auf sie zukam. Es gab ihm ein gutes Gefühl, sich in dieser Rolle zu sehen. Er konnte ihr Fels in der Brandung sein. Und vielleicht würde es eine der wertvollsten Erfahrungen seines Lebens werden.
    Er war fest entschlossen, sein Bestes zu versuchen. Für Sarah und für Josh.
    Die Kombination aus hoch dosierter Chemotherapie und Bestrahlung forderte von Josh ihren Tribut.
    Am Mittwoch hatte er Fieber, und sein Mangel an Blutplättchen war so gravierend, dass er eine Bluttransfusion benötigte. Seine Gelenke schmerzten heftig, woraufhin er starke Schmerzmittel verabreicht bekam. Übelkeit und Erbrechen waren nur so gerade eben unter Kontrolle.
    Josh fühlte sich elend.
    „Katie hat heute Dienst. Sie ist doch deine Lieblingsschwester, stimmt’s?“, meinte Sarah.
    „Ja“, sagte er widerstrebend.
    „Möchtest du dir das Buch angucken, das dir Rick gestern mitgebracht hat? Das mit den Hunden?“
    Er antwortete nicht. Sein Blick wirkte leer, als wäre ihm alles egal. Sarah unterdrückte ihre Tränen und nahm das Buch über die Hunderassen der Welt, das Rick anscheinend in der Krankenhaus-Buchhandlung gefunden hatte. Sie rückte ihren Stuhl näher ans Bett und legte das Buch aufs Bett, damit Josh es sehen konnte. Dann blätterte sie es durch und zeigte ihm die Bilder.
    „Schau dir das an! Ein irischer Wolfshund. Der ist zweimal so groß wie du. Stell dir mal vor, wie viel der fressen kann. Ich glaube, ein kleinerer wäre besser, findest du nicht auch?“, meinte sie.
    Josh zuckte ein wenig mit den Schultern, was sie sehr daran erinnerte, wie Rick vorgestern auf ihr Lob reagiert hatte.
    „Heute ist Mittwoch“, sagte Sarah nach kurzem Schweigen. „Heute Nachmittag wird Rick sein Knochenmark abgenommen. Glaubst du, er wird genauso tapfer sein wie du bei diesen Sachen?“
    Entrüstet schaute Josh sie an. „Ist doch klar.“
    War da vielleicht schon so etwas wie Heldenverehrung zu erkennen? Das überraschte sie nicht. Rick war mit einem Paukenschlag in

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