Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
leicht gewesen, Nein zu sagen. Sie will solange bleiben, bis die Knochenmarkstransplantation dort durchgeführt wurde.“
„Sie braucht bestimmt Hilfe bei Joshs Pflege. Das könnte ich übernehmen. Arme Sarah.“
„Sie können jetzt nicht nach Amerika fliegen, Ellie“, sagte Max sanft. „Geben Sie den Plan auf.“
„Dann eben nach Australien. Das ist nicht ganz so weit weg.“
„Und wie wollen Sie alleine zurechtkommen?“
„Ich suche mir einen Job. Ich bin gut in meinem Beruf“, antwortete sie.
„Das glaube ich Ihnen.“ Max unterdrückte einen Seufzer. „Aber meinen Sie wirklich, Sie kriegen eine Stelle als OP-Schwester ohne einen Nachweis Ihrer Qualifikationen? Die Krankenhausverwaltung will sicher wissen, wo Sie zuletzt angestellt waren, und mit den Leuten dort sprechen.“
Wieder senkte Ellie den Blick. „Ja, ich weiß“, sagte sie bedrückt. „Meine Gedanken drehen sich ständig im Kreis. Und ich hoffe immer, dass ich noch irgendeine Lösung finde.“ Ihr standen Tränen in den Augen. „Aber es gelingt mir nicht. Ich muss einfach jeden Tag nehmen, wie er kommt, und überlegen, was ich machen soll.“
„Vor allem müssen Sie sichergehen, dass mit Ihnen und Ihrem Baby alles in Ordnung ist.“
Sie nickte resigniert. „Morgen gehe ich zum Arzt, versprochen. Und ich suche mir eine Hebamme.“
„Sie werden das Kind im Krankenhaus entbinden?“
„Nein, das geht nicht. Was ist, wenn Marcus davon erfährt? Wenn er die Gelegenheit bekommt, einen DNA-Test durchzuführen, und feststellt, dass es sein Kind ist? Er würde es mir wegnehmen.“
Schwerfällig stützte Ellie sich am Tisch ab und stand auf. „Das lasse ich nicht zu. Es ist mein Baby.“ Sie wandte sich zum Gehen.
„Hey, es ist auch mein Baby, irgendwie.“ Max sprang auf. Er musste sie zurückhalten. Wenn sie jetzt ging, hatte er keine Möglichkeit mehr, ihr zu helfen. Als er behauptet hatte, er wäre der Vater, hatte er schließlich eine Verantwortung übernommen.
Ellie hatte das Wohnzimmer halb durchquert, um ihre kleine Reisetasche zu holen, die noch neben der Eingangstür lag. Da blieb sie plötzlich stehen, presste die Arme vor den Bauch und krümmte sich mit einem erstickten Schmerzensschrei. Voller Schrecken sah Max den dunklen Fleck auf ihren Jeans.
War ihre Fruchtblase geplatzt?
Sofort eilte er zu ihr, hielt sie fest und half ihr, sich auf den Fußboden zu legen. Danach sah er, dass seine Hand blutverschmiert war.
„Nicht bewegen, Ellie“, sagte er. „Es wird alles gut. Ich rufe einen Krankenwagen.“
Die schrille Sirene des Krankenwagens noch im Ohr folgte Max der Liege, mit der Ellie in die Notaufnahme des Dunedin Queen Mary Hospital geschoben wurde. Er hatte ihr die beiden IV-Zugänge gelegt, um mit der Flüssigkeitszufuhr den Blutverlust auszugleichen. Ellies Blutdruck war bereits alarmierend niedrig, und sie hatte das Bewusstsein verloren. Ihre Werte verschlechterten sich zusehends.
„Vorgeburtliche Blutung“, sagte Max zu der verdutzten Krankenschwester in der Notaufnahme.
„Max! Was macht du denn hier?“
Er ignorierte die neugierigen Blicke. Zugegeben, normalerweise kam er nicht in voller Ledermontur zur Arbeit. „Ist Schockraum eins frei?“
„Ja, wir wurden verständigt. Von der Entbindungsstation ist auch schon jemand unterwegs.“ Die Schwester begleitete die Liege, ebenso wie die Aufnahmesekretärin, die ein Klemmbrett in der Hand hatte.
„Wir haben noch keinen Namen“, meinte diese besorgt.
„Ellie“, gab Max barsch zurück.
Im Schockraum wartete bereite das Notfallteam. Jet, jetzt in OP-Kleidung und mit einem Stethoskop um den Hals, leitete das Team. Als er sah, wer mit der Patientin gekommen war, zeigte er nicht das geringste Erstaunen.
„Auf drei“, befahl er. „Eins, zwei drei.“
Auf der Liege war eine Blutlache zu sehen, sobald Ellie von der Liege auf das saubere weiße Bett gehoben wurde. Sie stöhnte, und ihre Augenlider flatterten.
Max beugte sich zu ihr. „Es ist alles in Ordnung. Wir sind jetzt im Krankenhaus, Ellie. Jet ist hier und wird sich um dich kümmern. Wir sind alle für dich da.“
Sie schloss die Augen wieder.
„Glasgow-Koma-Skala fällt.“ Max bemühte sich um einen neutralen, distanzierten Ton, was aber nicht funktionierte.
Jet hielt Ellies Kopf, um sicherzugehen, dass ihre Atemwege frei blieben. Mit einem flüchtigen Blick zu Max murmelte er: „Was zum Teufel ist passiert?“
„Heftige Blutungen wie aus dem Nichts, nachdem sie aufgestanden ist.
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