Julia Ärzte zum Verlieben Band 50
Außerdem starke Unterleibsschmerzen.“
Die Sekretärin stand immer noch im Hintergrund, während Ellie an die medizinischen Geräte angeschlossen wurde.
„Wie ist der Nachname der Patientin?“, fragte sie. „Und ihr Alter?“
Ein Assistenzarzt tastete Ellies Bauch ab. „Der Unterleib ist verhärtet“, erklärte er. „Ist sie in den Wehen? Wie weit ist sie?“
„Sechsunddreißig Wochen und zwei Tage“, antwortete Max.
Ellie war nun fast nackt und sah unglaublich zerbrechlich aus. Eine Geburtsmedizinerin sowie ein Radiologieassistent mit einem mobilen Ultraschallgerät eilten herein. Jet hielt Ellie eine Sauerstoffmaske vors Gesicht und betrachtete besorgt die Werte auf dem Monitor.
„Ellie“, sagte er laut an ihrem Ohr. „Kannst du mich hören? Mach die Augen auf.“
„Gibt es irgendwelche Angehörigen, von denen ich ihre Daten bekommen kann?“ Die Sekretärin blieb beharrlich. „Ist der Ehemann mit dabei? Oder ihr Partner? Der Vater des Kindes?“
Das löste einen Reflex in Max aus. Ellie hatte solche Angst davor gehabt, in ein Krankenhaus zu gehen, um ihr Baby zu schützen. Und er wollte sie beschützen.
„Ja“, sagte er daher laut und deutlich. „Ich bin der Vater.“
Irgendjemand ließ einen Metallgegenstand fallen. Ein Geräusch, das in der plötzlichen Stille umso durchdringender wirkte. Jet fluchte leise, ohne den Blick vom Monitor abzuwenden.
„Ich erklär’s dir später“, meinte Max leise. „Mach einfach mit.“
Die Sekretärin kritzelte erfreut etwas auf ihren Anmeldebogen. „Nachname?“, erkundigte sie sich eifrig.
Falls Ellie unter ihrem wahren Namen aufgenommen wurde, würde früher oder später Marcus Jones hier auftauchen. Und selbst wenn die Dinge besser laufen sollten, als es momentan aussah, musste sie auf jeden Fall einige Zeit hierbleiben.
Max hatte keine Zeit zum Nachdenken. Wer A sagte, musste auch B sagen.
„McAdam“, erwiderte er. „Wir sind verheiratet.“
Die Krankenschwester, die gerade die EKG-Elektroden befestigte, blickte verblüfft auf. Andere wechselten erstaunte Blicke.
Doch die Sekretärin ließ nicht locker. „Wie alt ist Ihre Frau?“
„Achtundzwanzig.“
„Geburtsdatum?“
Das reichte. Woher sollte er das wissen? „Hören Sie auf“, knurrte Max. „Das können wir später erledigen.“
„Aber …“
„Raus!“, fuhr Jet sie an. „Wir haben zu tun. Ich werde intubieren. Die Sauerstoffsättigung ist weit genug gefallen. Wir brauchen einen zentralen Venenkatheter und einen arteriellen Zugang.“
„Das mache ich“, bot Max sich an.
Jet schüttelte scharf den Kopf. „Bei deiner Frau? Wohl kaum.“ Er nickte seinen Assistenzärzten zu, damit sie anfingen. „Ich will auch eine Blutprobe zur Blutgruppenbestimmung. Und zwar schnell.“
„Ich brauche außerdem den Rhesusfaktor und die Antikörper“, ergänzte die Geburtsmedizinerin.
Aufmerksam beobachtete sie die Ultraschalluntersuchung. „Sieht nach einer Fehllage der Plazenta aus, und die Patientin liegt in den Wehen. Der Muttermund ist weit geöffnet.“
3. KAPITEL
Eine knappe Stunde später, während sie um das Leben von Ellie Peters kämpften, wurde sie von einem kleinen Mädchen entbunden.
Mittlerweile waren auch ein Team von der Pädiatrie mit im Schockraum, sowie ein Kollege von der Intensivstation, ein Spezialist für Patienten mit starkem Blutverlust. Ellie wurde gut versorgt und das Baby sorgfältig untersucht.
Zur Untätigkeit verdammt, blieb Max nichts anderes übrig, als zuzuschauen.
„Sie ist klein, aber gesund“, verkündete die Kinderärztin schließlich. „Die Atmung ist zufriedenstellend, die Herzfrequenz etwas zu langsam. Habe ich richtig gehört, dass der Vater hier ist?“
Ellie war tief bewusstlos und wurde beatmet. Die behandelnden Ärzte machten sich Sorgen wegen ihrer beeinträchtigten Nierenfunktion.
„Sie sind der Vater?“, fragte die Kinderärztin. „Gut, dann kommen Sie mit. Wir bringen Ihre Tochter nach oben, und wir brauchen Sie.“
Max zögerte. „Ich kann nicht.“ Über die Schulter blickte er zu Ellie und dann wieder zurück zu dem Baby, das in trockene warme Tücher gehüllt war.
Ruhig meinte Jet: „Du kannst im Moment nichts für Ellie tun. Sie wird gleich auf die Intensivstation gebracht. Geh mit dem Baby mit. Ich komme so bald wie möglich und sag dir Bescheid.“
Außerdem wären sie dort ungestörter und könnten über die ganze Sache reden. Hoffentlich würden sie gemeinsam eine Lösung für den Schlamassel
Weitere Kostenlose Bücher