Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
sofern sie nicht Teil intimer Spielereien sind. Ich würde mich Ihnen auch nie nähern, wenn ich nicht wissen würde, dass Sie mich ebenso wollen wie ich Sie.“
Es war zwecklos, es zu bestreiten. Aber es war einfach verrückt. Sie musste Schluss machen, sofort.
„Hören Sie, Dr. Faress … ähm, Eure Hoheit …“
„Faress“, unterbrach er sie. Seine Stimme klang, als wäre er zu keinem Kompromiss bereit. „Kein Doktortitel und schon gar nicht ‚Hoheit‘. Nennen Sie mich beim Vornamen, so, wie ich es auch bei Ihnen tue. Sagen Sie ihn. Ich möchte meinen Namen aus Ihrem Mund hören.“
„In Ordnung … Faress. Aber eines möchte ich klarstellen. Auch wenn ich zugebe, dass ich gegen Ihre Anziehungskraft nicht immun bin, habe ich nicht vor, mich von Ihnen verführen zu lassen. Ich bin nicht hergekommen, um ein Techtelmechtel mit einem reichen, übermächtigen, verwöhnten Kronprinzen anzufangen!“
Ihren Worten folgte ein betretenes Schweigen. Faress’ Gesicht hatte sich in eine undurchdringliche Maske verwandelt. Larissa fürchtete schon, zu weit gegangen zu sein. Vermutlich würde er im nächsten Moment verlangen, dass sie ihre Sachen packte, wenn sie ihm nicht nachgab. Aber das würde sie auf keinen Fall.
Nach nervenaufreibenden Augenblicken warf er den Kopf zurück und fing an zu lachen. „Sie sind köstlich. Keine Sorge, ich werde Ihnen Ihre Offenheit nicht übel nehmen. Es steht Ihnen vollkommen frei, wie Sie auf meine Annäherungen reagieren. Wie immer Sie sich entscheiden, Sie werden für die Dauer Ihres Aufenthaltes mein Gast sein.“
„Aber … aber ich habe doch gerade abgelehnt …“
„Was eine Affäre mit mir betrifft. Was Ihre Unterkunft angeht, so bestehe ich darauf, dass Sie in einem der Gästehäuser wohnen.“ Als sie den Mund zu einem neuen Protest öffnete, hob er einhaltgebietend die Hand. „Es muss ein Versehen gewesen sein, dass man einen weiblichen Gastchirurgen am anderen Ende der Stadt untergebracht hat.“
„Wenn das Ihre einzige Sorge ist, können Sie mir in der Nähe des Klinikums eine Unterkunft zuweisen.“
„Natürlich könnte ich das, aber ich werde es nicht tun. Auf meinem Grund und Boden genießen Sie hundertprozentigen Schutz, und ich muss mir um Ihre Sicherheit keine Sorgen machen.“
„Das hört sich an, als wäre Bidalya ein höchst gefährlicher Ort für alleinstehende Frauen.“
„Eine alleinstehende Frau von Ihrer Schönheit ist immer auf irgendeine Weise in Gefahr. Sie würden zweifellos unerwünschte Aufmerksamkeit auf sich ziehen.“
„Ich? Ihre Frauen hier sind die wahren Schönheiten. Kein einheimischer Mann würde mir einen zweiten Blick schenken.“
„So wie ich, nicht wahr?“, meinte er amüsiert.
Sie musste ihm einen Punkt gutschreiben. Nicht, dass sie im Mindesten verstanden hätte, warum er sich zu ihr hingezogen fühlte.
„Bieten Sie allen ausländischen Ärztinnen diesen besonderen Schutz an?“
„Die anderen wohnen gemeinsam im Hotel oder im Ärztehaus und stehen unter staatlichem Schutz. Sie jedoch möchte ich unter meinem persönlichen Schutz haben.“
„Und Sie verbinden keine bestimmten Erwartungen mit diesem Arrangement?“, vergewisserte sie sich.
Er schenkte ihr ein Lächeln, bei dem sie am liebsten sofort alle guten Vorsätze über Bord geworfen hätte.
„Oh, Erwartungen habe ich jede Menge. Aber ich erwarte keine Gegenleistung. Was Sie mir geben wollen, müssen Sie ungezwungen und aus freien Stücken tun.“ Er schwieg kurz. „Sie haben behauptet, keine Angst von mir zu haben. Aber wie sieht es mit Ihrem Vertrauen zu mir aus?“
„Ich vertraue Ihnen“, erwiderte sie entschlossen.
In seinen schwarzen Augen blitzte es auf. „Ich fühle mich geehrt.“ Er legte ihr kurz die Hand an die Wange. „Auch wenn Sie in einiger Entfernung vom Palast wohnen werden, bedeutet das nicht, dass ich Distanz halten will. Ich habe vor, das, was zwischen uns ist, mit allen Sinnen zu genießen.“
Larissa verschluckte sich beinahe. „Zwischen uns ist nicht das Geringste …“
„Oh, doch. Es ist da, unbestreitbar, unaufhaltbar.“ Er beugte sich kurz zu ihr und streifte mit seinen Lippen ihre heiße Wange. „Aber wie schon gesagt, das Tempo bestimmen Sie. Ich werde mich in Geduld fassen. Und nun lassen Sie uns dafür sorgen, dass Sie zu Ihren Kalorien kommen.“
Faress fütterte sie mit Speisen, die sie noch nie zuvor gegessen hatte. Er teilte jeden Bissen mit ihr, nannte ihr den Namen des Gerichtes und erklärte ihr, wie
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