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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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Sie war nicht wirklich auf so etwas vorbereitet und hatte ihren Arztkoffer nicht dabei. Aber wenn ein Kind Hilfe brauchte, konnte sie es nicht abweisen.
    „Nein, lassen Sie nur. Doc Adam wird das schon machen. Aber danke für Ihr Angebot.“
    „Doc Adam schenkt im Moment Bier und Rum aus“, zischte sie und bedauerte sofort ihre bissige Bemerkung. Sie hatte kein Recht, so über ihn zu urteilen. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Sie bringen den Jungen herein, und während ich mir den Fuß anschaue, holen Sie Doc Adam.“
    Das schien dem Mann einzuleuchten, denn er ging an Erin vorbei ins Haus und legte den Jungen auf das Sofa im vordersten Raum. „Das ist Tyjon, und ich bin Ennis Clarke“, stellte er sich und seinen Sohn vor. „Vielen Dank einstweilen. Bin gleich wieder zurück.“
    „Machen Sie sich keine Sorgen, Mr Clarke. Ich werde mich gut um Tyjon kümmern.“
    Offenbar vertraute ihr Ennis Clarke, denn er machte kehrt und rannte davon, was Erin ein paar Minuten Zeit gab, einen Blick auf den Fuß des Jungen zu werfen, ehe Adam Coulson übernehmen würde. Die Vorstellung gefiel ihr nicht. War er überhaupt ein richtiger Arzt? Sie wusste es nicht. „Dann erzähl mir mal, was passiert ist, Tyjon.“
    „Ich bin in Glasscherben getreten. Eine zerbrochene Flasche auf der Straße. Hab’ mir den Fuß aufgeschnitten.“
    „Wann? Heute Morgen?“
    „Nein, vor zwei Tagen. War nicht so schlimm. Wir haben die Wunde ausgewaschen. Aber jetzt tut der Fuß richtig weh. Und hat wieder angefangen zu bluten.“
    Erin nahm das Handtuch ab und begann, vorsichtig den blutigen Verband zu lösen, der fest an der Wunde klebte. Als Tyjon wimmerte, ging sie noch behutsamer vor und erkannte schon am Geruch, dass hier eine Infektion vorlag. „Habt ihr die Wunde mit Seife ausgewaschen?“
    Tyjon nickte eifrig. „Ja, Mutter hat das gemacht.“
    „Und hast du anschließend Schuhe und Socken angezogen?“
    „Nein, Ma’am. Ich mag keine Schuhe.“
    Was Erin sah, als sie die letzte Lage Mull abgelöst hatte, war nicht gut. Der Schnitt zog sich quer über die Ferse. Die völlig verschmutzte Wunde eiterte bereits, und das Gewebe ringsum war stark geschwollen. Eigentlich brauchte sie jetzt Desinfektionsmittel, Nahtmaterial und Antibiotika, doch das hatte sie nicht.
    „Bin gleich wieder bei dir, Tyjon. Ich muss nur etwas finden, um deinen Fuß zu säubern.“ Wasser musste für den Anfang reichen. Damit würde sie zumindest sehen können, womit sie es zu tun hatte.
    Erin ging in die Küche, wo sie eine Schüssel mit Wasser füllte und in einer Schublade ein paar saubere Geschirrtücher fand. Als sie kurz darauf zu Tyjon zurückkehrte, standen Adam Coulson, Davion und Ennis Clarke bereits über den Fuß des Jungen gebeugt. Doktor Adam sah zu ihr hoch und fragte knapp: „Haben Sie mir etwas zur Wundreinigung besorgt?“
    „Was ich geholt habe, ist eine Schüssel mit Wasser, damit ich anfangen kann, Tyjons Fuß zu säubern.“
    „Sie ist Ärztin“, erklärte Ennis Clarke.
    „Sagt sie“, murmelte Adam und nahm Erin die Schüssel aus der Hand. „Meine Tasche …“ Er deutete mit dem Kinn zur Tür. „Suchen Sie mir die antibiotische Salbe heraus. Wenn noch eine da ist. Und irgendwo muss noch was zum Nähen sein. Vielleicht finden Sie auch eine Ampulle Lidocain. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich irgendwo noch eine habe.“
    „Ziemlich sicher?“
    Achselzucken. „Mit dem Nachschub hapert es hier. Wir müssen mit dem auskommen, was wir haben, und ansonsten improvisieren.“
    Der arme Junge. Coulson konnte die Wunde doch nicht ohne Betäubung nähen!
    „Davion“, fuhr Adam fort. „Du läufst rüber in die Praxis und holst mir eine Spritze und eine Ampulle Penicillin.“
    „Penicillin?“, wunderte sich Erin. Das verwendete doch kaum noch jemand.
    „Gutes Mittel. Sehr unterbewertet heutzutage, und noch weniger benutzt. Außerdem ist es billig“, setzte Adam hinzu und begann, die Wunde zu spülen.
    Das musste verdammt wehtun. Erin sah, wie der arme Junge das Gesicht verzog. Aber sie sah auch, wie vorsichtig Coulson zu Werke ging. Er hat heilende Hände, ging es ihr durch den Kopf. Ihr Vater sagte immer, dass ein guter Arzt nicht nur den Büchern vertrauen darf, sondern auch seinen heilenden Händen.
    „Wie kann ich helfen?“, fragte sie, nachdem sie die benötigten Utensilien in seiner Arzttasche gefunden hatte, und dazu noch ein paar Bonbons.
    „Sind Sie Chirurgin?“
    „Nein, Kinderärztin.“
    „Dann können Sie

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