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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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sicher gut mit Nadel und Faden umgehen, denn Kinder müssen ja oft genäht werden.“ Das war eine Feststellung, keine Frage.
    „Ja, ich habe schon die eine oder andere Platzwunde genäht.“
    „Gut, dann überlasse ich Ihnen diese Ehre. Aber vorher brauche ich noch frisches Wasser“, erklärte er und setzte nach einer kleinen Pause hinzu: „Bitte.“
    „Was?“
    „Da Sie rumstehen und auf das schmutzige Wasser starren, vermute ich, dass Sie darauf warten, dass ich bitte sage. Also … bitte.“
    Darauf hatte Erin keineswegs gewartet. Nicht bei einem Mann wie Adam Coulson. Nein, es war die Art, wie dieser Mann so unbekümmert mit beinahe vorsintflutlichen Mitteln Medizin betrieb, die sie hatte zögern lassen. „Sind Sie wirklich Arzt?“, fragte sie spontan. „Ausgebildet an einer medizinischen Fakultät, mit einer amtlichen Zulassung?“
    Coulson hielt kurz inne, runzelte die Stirn und verzog dann seinen Mund zu einem süffisanten Grinsen. „Davion hatte es beinahe geschafft, mir ein schlechtes Gewissen einzureden, weil ich Ihnen die Besitzurkunde verweigere und so unfreundlich zu Ihnen bin. Ich habe sogar mit dem Gedanken gespielt, mich demnächst bei Ihnen dafür zu entschuldigen. Aber das hat sich hiermit erledigt. Und jetzt das Wasser, bitte .“
    Okay, vielleicht hatte sie diese Antwort verdient. Sie hätte ihn nicht auf diese Weise infrage stellen dürfen, schon gar nicht vor Tyjon. Und bevor sie noch etwas sagte, was sie hinterher bereuen würde, schnappte Erin sich die Schüssel und verschwand damit in der Küche, um das Wasser zu wechseln. Jetzt nur keinen Fehler machen, ermahnte sie sich. Es brachte überhaupt nichts, mit Coulson zu streiten. Im Gegenteil. Nachdem sie alle benötigten Zulassungen für ihr Krankenhaus in der Tasche hatte, war es besser, Adam Coulson auf ihrer Seite zu wissen, anstatt ihn gegen sich aufzubringen. Deshalb beschloss sie, ihr Temperament einstweilen zu zügeln. „Für dich, Dad“, wisperte sie und kämpfte gegen die Tränen an, die ihr bei dem Gedanken daran, wie gleichmütig ihr Vater sein Schicksal angenommen hatte, in die Augen stiegen. Sie selbst war aus einem ganz anderen Holz geschnitzt, war aufbrausend, wollte immer mit dem Kopf durch die Wand. Am liebsten hätte sie Coulson die Schüssel mit Wasser über den Kopf gekippt. Doch hier ging es nicht um sie, sondern um ihre Klinik.
    „Heulen Sie?“ Adam musterte sie erstaunt.
    „Nein!“, entgegnete Erin, blinzelte und wischte sich dann mit dem Handrücken über die Augen. „Ich habe mir nur Seife in die Augen gespritzt.“
    „Wenn dir dein rechtes Auge zum Ärgernis wird, so reiß es aus …“
    „Wie bitte?“ Erin wirbelte herum.
    „So einen Spruch erwarten Sie doch von einem Urwalddoktor wie mir, oder? Der Penicillin benutzt und …“
    „… ein uraltes Stethoskop mit durchgescheuerten Ohrstücken.“
    „Das auch, ja. Aber da Sie mich nur nach Äußerlichkeiten beurteilen und mein Harvard-Diplom noch nicht gesehen haben, können Sie nicht wissen, ob ich ein richtiger Arzt bin.“
    „Harvard?“
    Er lächelte gequält. „Hüten Sie sich besser vor Vorurteilen, Dr. Glover. Die können einen in Teufels Küche bringen. Und nur zu Ihrer Information, auch wenn Sie das nichts angeht: Ich benutze Penicillin, weil ich von dessen Wirkung überzeugt bin. So, wo bleibt mein Wasser?“
    Die Musik klang herüber zum Haus, und Erin stellte fest, dass sie bereits süchtig danach war. Diese fröhlichen Rhythmen waren beruhigend. Sie versetzten sie in das Jamaika, von dem ihr Vater immer erzählt hatte, und das – daran glaubte sie ganz fest – immer noch existierte.
    „Ich wünschte, du wärest hier“, sagte sie ihm kurz darauf am Telefon. „Regina ist ein wunderschönes Dorf mit kunterbunten Häusern. Und diese tropischen Pflanzen überall in den Gärten … und die Menschen, sie sind so nett. Sie nehmen einen sofort auf und geben einem das Gefühl, dazuzugehören. Nun, bis auf einen, aber der zählt nicht.“
    Von dem Ärger mit dem Kaufvertrag wollte sie ihrem Vater nichts erzählen. Er sollte sich nicht unnötig aufregen. Coulson würde den Verkauf schon rechtmäßig abwickeln, und wenn alles unter Dach und Fach wäre, würde ihr Vater hoffentlich nach Jamaika kommen und ihre Kinderklinik leiten … Dr. Algernon Glover, Direktor des Algernon Glover Hospital For Children . Vielleicht gab das seinem Leben wieder mehr Sinn. Vielleicht würde ihn das aus seinem dunklen Arbeitszimmer locken, wo er sich seit

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