Julia Ärzte zum Verlieben Band 51
ist wirklich das netteste Angebot, die Nacht mit einem Mann zu verbringen, das ich je bekommen habe“, scherzte sie.
„Machst du das immer so, Red?“
„Was denn?“
„Streiten um des Streitens willen? Ich bin hundemüde. Ich habe einen miserablen Tag hinter mir und keine Lust, jetzt noch bis zu Triniques Haus und zurückzumarschieren. Und du stehst da, debattierst herum und hältst mich davon ab, deine strikten ärztlichen Anweisungen zu befolgen.“
„Okay. Okay. Du hast gewonnen. Dein Cottage also. Aber du kriegst das Bett. Ich nehme … was immer du an Schlafgelegenheiten sonst noch hast.“
„Den Fußboden.“
„Auch in Ordnung.“
„Da kriechen Eidechsen und Spinnen herum, aber keine giftigen.“
„Gut, dann überlasse ich dir den Fußboden.“ Er hakte sich bei ihr ein, und dann gingen sie Arm in Arm wie ein Liebespaar zu seinem Cottage. Nur … dass sie kein Liebespaar waren. Das durfte sie nicht vergessen!
Erin war überrascht, wie spartanisch Adams Cottage eingerichtet war. Es gab nur drei Räume: Ein Schlafzimmer, das ohne Tür in ein Wohnzimmer mit integrierter Küche überging, und ein Bad. Abgesehen von dem fadenscheinigen Teppich vor der Küchenzeile blieb zum Schlafen tatsächlich nur das große Doppelbett. Zum Glück hatte wenigstens das Badezimmer eine Tür. „Ich nehme dich beim Wort, Coulson“, sagte sie, setzte sich aufs Bett und zog die Schuhe aus.
„Bei welchem?“ Adam schnappte sich eines der beiden Kopfkissen und ging in die Küche.
„Dass du nicht schnarchst.“
„Schnarchst du denn?“
„Ich schätze, das wirst du bald herausfinden.“
„Hör mal, Red. Was du heute für Tadeo getan hast …“
Erin hörte ihn im anderen Raum schwer seufzen. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wird ihm erst morgen früh so richtig bewusst werden, dachte Erin. Tadeos Verletzungen, der Verlust der Stella . Das würde wohl kein guter Tag werden für Dr. Adam Coulson, und sie konnte nichts dagegen tun. „Ruh dich aus. Wir haben beide ein paar Stunden Schlaf verdient.“ Ihr schlechtes Gewissen, dass Coulson auf dem Fußboden nächtigen musste, beruhigte Erin damit, dass das Ganze schließlich seine Idee gewesen war.
Doch Erin konnte nicht einschlafen. Rastlos wälzte sie sich hin und her, tausend Gedanken spukten ihr durch den Kopf. Sie dachte an ihre Klinik, an ihren Vater … und an den Mann, der gleich nebenan auf dem Fußboden schlief. Mit nacktem Oberkörper vermutlich, das Haar zerzaust, Bartstoppeln im Gesicht. Ein Bild, das ihr noch eine ganze Weile den Schlaf raubte.
7. KAPITEL
Coulsons Dusche war eine echte Überraschung. In Triniques Haus gab es zwar auch eine, doch aus der tröpfelte nur kaltes Wasser, und das auch nicht immer. Aber die hier war eine Wucht.
Erin stand unter dem großen Designer-Duschkopf und genoss das warme Wasser, das großzügig auf sie herabregnete. Sie mochte Coulson. Er war wie ein ungeschliffener Diamant. Alles Gute lag unter der rauen Oberfläche verborgen, wobei das Äußere auch nicht so übel war.
„Lass mir noch ein paar Tropfen heißes Wasser übrig“, rief er durch die Tür.
„Bist du schon wach? Ich hatte dir doch sechs Stunden Schlaf verordnet.“
„Stimmt. Aber kannst du mir verraten, wie ich bei dem Krach, den du machst, schlafen soll? Und nur zu deiner Information, der Boiler braucht zwei Stunden, bis er sich wieder aufgeheizt hat.“
Die Vorstellung, dass er, um Warmwasser zu sparen, auf die Idee kommen könnte, mit ihr gemeinsam zu duschen, jagte Erin eine Hitzewelle durch den Körper. Woher kam das nur? Sie waren Kollegen und neuerdings sogar Freunde. Doch abgesehen von ein paar netten Gesten hatte Adam ihr bisher keinerlei Avancen gemacht. Auch letzte Nacht, als sie nicht überrascht gewesen wäre, wenn er die andere Hälfte des breiten Betts beansprucht hätte, hatte er den Fußboden nebst Spinnen und anderem Getier vorgezogen. Das sagte doch alles!
„Wenn du noch drei Stunden schläfst, gibt es wieder warmes Wasser“, rief sie zurück, während sie sich die Haare mit dem Limonen-Shampoo wusch, nach dem er so gut geduftet hatte. Und dabei stellte sie sich vor, dass sie selbst nach Limonen duftete, aber nicht nach dem Haarewaschen, sondern nach einer innigen Umarmung mit ihm … Schluss mit dem Unsinn! „Dein Bett ist wieder frei“, fügte sie hinzu. Sie hätte sich zwar selbst gern noch ein paar Stündchen ausgeruht, aber die Pflicht rief. Sie musste unbedingt nach Tadeo sehen.
Als Erin aus der Dusche trat,
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