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Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Julia Ärzte zum Verlieben Band 51

Titel: Julia Ärzte zum Verlieben Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Fraser Dianne Drake Olivia Gates
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förmlich das Herz. Es war ein großer Fehler gewesen, ihm von dem Baby zu erzählen. Sie hätte Bidalya verlassen und ihr Geheimnis mit sich nehmen sollen.
    Sein ungezügelter Zorn und seine beißende Verachtung hielten sie davon ab, weitere Fakten zu ihrer Verteidigung vorzubringen. Ihr einziger Trost war, dass sie ihm nicht die volle Wahrheit gesagt hatte. Solange er glaubte, dass sie Jawads Witwe war, besaß sie noch eine gewisse Macht und brauchte nicht zu befürchten, dass man ihr das Baby in dem Moment wegnehmen würde, in dem es geboren wurde.
    In diesem Fall würde das Baby von seinem Großvater erzogen werden, und das wollte sie auf keinen Fall. An Jawad hatte sie bereits das beste Beispiel der Erziehungskünste des Königs gesehen. Jawad war der liebevollste und sensibelste Mann auf Erden gewesen, aber er hatte auch tiefe seelische Verletzungen davongetragen. Wunden, die sein Vater ihm zugefügt hatte.
    Faress dagegen schien durch die Erziehung seines Vaters keinen seelischen Schaden genommen zu haben. Aber er war auch wesentlich stärker als Jawad. Außerdem schien der König an seinem zweitgeborenen Sohn kein so großes Interesse gehabt zu haben wie am Erstgeborenen. Larissa hatte auch gehört, dass Faress’ Mutter eine machtvolle Frau gewesen war, die den König im Zaum gehalten und Faress und Ghada vom Einfluss ihres Vaters ferngehalten hatte. Nur den Ältesten hatte sie nicht vor ihm schützen können. Erbarmungslos hatte der König ihn unter Druck gesetzt und nach seinen Wünschen geformt.
    Jawads Sohn dagegen würde keine Mutter haben, die für ihn kämpfen konnte. Zweifellos würde Faress ein liebevoller Onkel sein, das hatte sie bei Jameelah gesehen, aber er war viel zu beschäftigt, um einen Einfluss auf die Erziehung des Babys zu nehmen. Der Kleine würde auf die Gnade eines herrschsüchtigen alten Mannes angewiesen sein und als einzigen Mutterersatz entfernte weibliche Verwandte und Dienerinnen haben. Das konnte sie unmöglich zulassen.
    „Du bleibst also bei deiner Version?“, drang Faress’ grollende Stimme in ihre Gedanken. „Du bist nicht deswegen hergekommen, um dir von mir zu holen, was du von Jawad nicht bekommen hast?“
    Larissa versuchte vergeblich, ihren Tränenfluss zu stoppen. Sie musste erst ein paar Mal schlucken, bevor sie antworten konnte.
    „Ich weiß nicht, wie ich dir beweisen soll, dass ich nichts über dich wusste“, presste sie hervor. „Aber selbst wenn ich es getan hätte … wie hätte ich ahnen können, dass du vom ersten Moment an Interesse an mir haben würdest?“
    „Weil es dir bereits gelungen war, einen Al Rusheed in deine Falle zu locken“, knurrte Faress. „Du hast ihn so weit gebracht, dass er alles für dich aufgegeben hat. Und du warst überzeugt, dass dir das auch bei seinem Bruder gelingen würde. Für den Fall, dass es doch nicht klappen würde, hattest du bestimmt bereits einen anderen Plan in der Hinterhand.“
    Zu erleben, wie aus seinem Vertrauen, seinem Respekt für sie blanke Verachtung geworden war, riss Larissa förmlich das Herz aus der Brust. „Ich habe nichts dergleichen geplant“, versuchte sie, ihm verzweifelt klarzumachen. „Am Anfang konnte ich es dir noch nicht sagen, weil ich keine Ahnung hatte, was für ein Mensch du warst. Je besser ich dich dann kennenlernte, umso mehr schob ich es hinaus. Außerdem hatte ich immer noch Bedenken wegen deinem Vater. Und ich hatte Angst vor deiner Reaktion. Trotzdem wollte ich dir endlich die Wahrheit sagen. Aber dann kam plötzlich die Nachricht von Ghadas Unfall, und ich konnte dir unmöglich sagen, dass auch dein Bruder tot war.“
    Faress blickte sie so lange schweigend an, dass die verrückte Hoffnung in ihr aufstieg, er würde ihr endlich glauben. Dann öffnete er den Mund, und ihre Welt fiel endgültig in Scherben.
    „Wie rücksichtsvoll von dir“, erwiderte er mit einer eisigen Kälte in der Stimme, die Larissa als noch schlimmer empfand als seine Wutausbrüche. „Aber ich glaube dir kein Wort. Du hast bisher nichts als gelogen, und du wirst auch weiterhin lügen. Jawad hatte eine Krankheit, deren Behandlung seine Zeugungsfähigkeit stark beeinträchtigt hat. Wie groß sind da die Chancen, dass dieses Kind von ihm ist? Aber es kann mir egal sein. Pack deine Sachen und geh. Ich will dich nie mehr wiedersehen.“

8. KAPITEL
    Benommen gehorchte Larissa, als die Stewardess sie bat, den Sicherheitsgurt anzulegen.
    Sie konnte ihr das mitleidige Lächeln nicht übel nehmen. Beim

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